Georg Forster: Reise um die Welt 5
(Abreise – Fahrt von Plymouth nach Madera – Beschreibung dieser Insel)
(Abreise – Fahrt von Plymouth nach Madera – Beschreibung dieser Insel)
g. | Donnerstag, 16. April 2009, 07:18 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Vor dem Cap Finisterre begegnen sie drei spanischen Kriegsschiffen und müssen sich einer Machtdemonstration fügen.
„Anm d. Verf.: Zum Besten mancher Leser auf dem festen Lande, wird vielleicht die nachstehende Erläuterung obiger Stelle nicht ganz überflüssig seyn. Wenn ein Kriegsschiff, ein Kauffarthey- oder ein kleineres Kriegsschiff anhalten will, um dasselbe entweder auszufragen oder gar zu durchsuchen, so geschiehet das gewöhnliche Zeichen dazu, durch Abfeurung einer Kanonenkugel, welche jedoch so gerichtet wird, daß sie das Schiff nicht trifft, sondern nur bey demselben vorbey streicht. Wenn ein solchergestalt angehaltenes Schiff die Superiorität des andern und die Rechtmäßigkeit eines solchen Verfahrens nicht anerkennt, so setzt es entweder seinen Lauf fort, ohne sich an die Aufforderung des andern zu kehren, oder es erwidert die Unbescheidenheit des Fremden wohl gar durch eine ernstliche Antwort aus seinen eigenen Canonen. Hält es sich im Gegentheil für verbunden, dem andern zu gehorchen, so nimmt es zum Zeichen seiner Unterthänigkeit die Segel ein, läßt auch wohl seine Flagge nieder, kurz, es hält still oder schickt gar Leute im Boote ab, um auf die vorgelegten Fragen des andern zu antworten. In dem Text wird daher gerüget, daß die Capitains Cook und Furneaux, und zwar ersterer durch sein Beyspiel, der Ehre der brittischen Nation, (die seit der Königin Elisabeth Zeiten her den stolzen Titel von HERREN DER SEE gegen alle Mächte behauptet), hier etwas vergeben hätten, indem sie den Spaniern eine bis hieher von keinem Engländer eingestandene Oberherrschaft, in diesen Gewässern einräumten.“
(Forster S. 47/8)