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Sprachspiele 2
g. | Montag, 7. Dezember 2009, 05:28 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Wenn ich von Otto und Anna rede, wird ihnen sich schnell klar, wovon die heutige Folge handelt?
Na klar, von Palindromen.
Das berühmteste ist der Reliefpfeiler, das meist Arthur Schopenhauer zugeschrieben wird, das längste Retsinakanister.
Neben den Wortpalindromen kann man auch Satzpalindrome (er)finden:
Anna roch Coranna
Am bekanntesten ist
Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie.
Martin Mooz hat eine Reihe Palindromgedichte geschrieben.
Bis 13:31 müssen sie selbst ein Palindrom gefunden haben.
Na klar, von Palindromen.
Das berühmteste ist der Reliefpfeiler, das meist Arthur Schopenhauer zugeschrieben wird, das längste Retsinakanister.
Neben den Wortpalindromen kann man auch Satzpalindrome (er)finden:
Anna roch Coranna
Am bekanntesten ist
Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie.
Martin Mooz hat eine Reihe Palindromgedichte geschrieben.
Bis 13:31 müssen sie selbst ein Palindrom gefunden haben.
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Fundstücke 47.KW bis 49.KW
g. | Freitag, 4. Dezember 2009, 05:19 | Themenbereich: 'Fundstuecke'
kluges und interessantes:
Umberto Eco über Listen als Ursprung der Kultur
Friedemann Sprenger über Hochstapler
Mathias Greffrath: WIRTSCHAFT OHNE WACHSTUM? Auf der Suche nach einer politischen Ökonomie für das 21. Jahrhundert
Mathias Greffrath: Und auf dem Monitor die Seele - die zwei Menschenbilder der Gehirnforschung Wegelagerer, Carmen und die Guardia Civil[via Adresscomptoir]
Alfred Jarry: ubu roi
Hannah Arendt: "Macht und Gewalt".
amüsantes:
In Asien ist ein Sack Reis umgefallen
Hintergründe und Sichtweisen:
Die Finanzkrise: Teil 1 - Der globale Geldtopf
Die Finanzkrise: Teil 2 - Das Wall-Street-Massaker
Die Finanzkrise: Teil 3 - Wie konnte das nur passieren?
amüsantes:
Hintergründe und Sichtweisen:
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Georg Forster: Reise um die Welt 61
(Seefahrt von den freundschaftlichen Inseln nach Neu-Seeland – Trennung von der Adventure – Zweyter Aufenthalt in Charlotten-Sund)
(Seefahrt von den freundschaftlichen Inseln nach Neu-Seeland – Trennung von der Adventure – Zweyter Aufenthalt in Charlotten-Sund)
g. | Donnerstag, 3. Dezember 2009, 05:58 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
“Am 24sten Abends sahen wir endlich die Einfahrt von COOKS Straße, namentlich das CAP PALLISER vor uns; doch durften wir es nicht wagen, in der Dunkelheit hineinzusteuern, und ehe wir am nächsten Morgen Anstalt dazu machen konnten, erhob sich der Sturm abermals, und ward um 9 Uhr so rasend, daß wir beylegen, und alle Seegel, bis auf eins, einnehmen mußten. Ohnerachtet wir uns ziemlich dicht an der Küste hielten und daselbst von den hohen Bergen hätten Schutz haben sollen; so rollten die Wellen gleichwohl so lang und stiegen so entsetzlich hoch, daß sie, beym Brechen, durch den Sturm völlig zu Dunst zerstäubt wurden. Dieser Wasserstaub breitete sich über die ganze Oberfläche der See aus, und da kein Wölkchen am Himmel zu sehen war, die Sonne vielmehr hell und klar schien, so gab die schäumende See einen überaus blendenden Anblick. Endlich ward der Wind so wütend, daß er uns vollends das einzige Seegel zerriß, welches wir noch aufgespannt zu lassen gewagt hatten. Nun waren wir ein vollkomnes Spiel der Wellen; sie schleuderten uns bald hier, bald dorthin, schlugen oft mit entsetzlicher Gewalt über dem Verdeck zusammen und zerschmetterten alles was ihnen im Wege war. Von dem beständigen Arbeiten und Werfen des Schiffs litt das Tau- und Takelwerk ungemein, auch die Stricke, womit Kisten und Kasten fest gebunden waren, gaben nach, und rissen endlich los, so daß alles in der größten Verwirrung vor und um uns her lag.“* Der Bischof Ernulphus ist eine Figur aus Laurence Sterne: Tristram Shandy:
...
„Der Anblick des Oceans war prächtig und fürchterlich zugleich. Bald übersahen wir von der Spitze einer breiten schweren Welle, die unermeßliche Fläche des Meers, in unzählbare tiefe Furchen aufgerissen; balf zog uns eine brechende Welle mit sich in ein schroffes fürchterliches Thal herab, indeß der Wind von jener Seite schon wieder einen neuen Wasserberg mit schäumender Spitze herbey führte und das Schiff damit zu bedecken drohte. Die Annäherung der Nacht vermehrte diese Schrecken, vornemlich bey denenjenigen, die nicht von Jugend auf an das See-Leben gewohnt waren. In des Capitains Cajütte wurden die Fenster ausgenommen, und statt derselben Bretter-Schieber eingesetzt, damit die Wellen nicht hineindringen möchten. Diese Veränderung brachte einen Scorpion, der sich zwischen dem Holzwerk eines Fensters verborgen gehalten hatte, aus seinem Lager hervor. Vermuthlich war er, auf einer von den letztern Inseln, unter einem Bündel Früchte oder Wurzelwerk mit an Bord gekommen. Unser Freund MAHEINE, versicherte uns, es sey ein unschädliches Thier, allein der bloße Anblick desselben war fürchterlich genug uns bange zu machen. In den andern Cajütten waren die Betten durchaus naß; doch, wenn auch das nicht gewesen wäre, so benahm uns das fürchterliche Brausen der Wellen, das Knacken des Holzwerks, nebst dem gewaltigen Schwanken des Schiffes ohnehin alle Hoffnung ein Auge zuzuthun. Und um das Maaß der Schrecken voll zu machen, mußten wir noch das entsetzliche Fluchen und Schwören unsrer Matrosen mit anhören, die oftmals Wind und Wellen überschrien. Von Jugend auf, zu jeder Gefahr gewöhnt, ließen sie sich auch jetzt den drohenden Anblick derselben nicht abhalten, die frechsten gotteslästerlichen Reden auszustoßen. Ohne dir geringste Veranlassung, um derentwillen es zu entschuldigen gewesen wäre, verfluchten sie jedes Glied des Leibes in so manigfaltigen und sonderbar zusammengesetzten Ausdrücken, daß es über alle Beschreibung geht. Auch weis ich die fürchterliche Energie ihrer Flüche mit nichts als dem Fluch des ERNULPHUS* zu vergleichen, der dem Christenthum Schande macht. Unterdessen raste der Sturm noch immer nach wie vor, als es um 2 Uhr des Morgens mit einemmale aufhörte zu wehen und gänzlich windstill ward. Nun schleuderten die Wellen das Schiff erst recht herum! Es schwankte so gewaltig von einer Seite zur andern, daß manchmal die mittlern Wände, ja selbst das hintere Verdeck zum Theil ins Wasser tauchte.“
(Forster S. 424 - 426)
„Ich mache mich also verbindlich, Jedermänniglich zu beweisen, daß sämmtliche Flüche und Verwünschungen, welche in den letzten 250 Jahren als Originalflüche und Verwünschungen über die Welt losgelassen wurden, – mit Ausnahme von »bei St. Pauls Daumen«, und »Potz Fleisch« und »Potz Fisch«, welches königliche Flüche waren und als solche nicht ganz schlecht sind, denn bei königlichen Flüchen ist es ziemlich gleichgültig, ob sie Fisch oder Fleisch – ich sage also, daß es unter allen diesen keine Verwünschung oder wenigstens keinen einzigen Fluch giebt, der nicht tausendmal aus dem Ernulphus genommen und diesem nachgemacht wäre; aber, wie es beim Nachmachen immer geht, wie weit bleiben sie an Kraft und Schwung hinter dem Original zurück! – Gott verdamm' dich! das hält man für keinen übeln Fluch, und erklingt auch ganz passabel. Aber man halte ihn gegen Ernulphus: Gott Vater, der Allmächtige, verdamme dich. Gott der Sohn verdamme dich! Gott der heilige Geist verdamme dich! Das sieht Jeder, dagegen fällt er gewaltig ab.“Dramaturgisch schön gemacht, Forster ist ein großartiger Schriftsteller.
(Wasserstaub, wütender Wind, Kisten und Kasten, das schroffe fürchterliche Tal [der Friedrichstraße], denenjenigen, unschädliches Tier, das fürchterliche Brausen, nebst, das entsetzliche Fluchen und Schwören, überschreien, die frechsten gotteslästerlichen Reden, derentwillen, jedes Glied des Leibes verfluchen, ...)
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Die kaugummikauende Plateausohlenträgerin
g. | Mittwoch, 2. Dezember 2009, 05:26 | Themenbereich: 'Begegnungen'
Sie kennen, meine lieben Freunde, sicher diese Sorte Rotzgören, die ihr mangelndes Selbstbewusstsein dadurch ausgleichen, dass sie aller Welt mit der Haltung ‚Jetzt komm ich!’ auf die Nerven gehen?
Zunächst aber müssen wir ein wenig über Rolltreppen plaudern, denn ich habe noch aus Kindertagen eine nie versiegende Liebe zu diesen Dingern. Wenn ich eine neue Hose oder neue Schuhe brauchte, fuhren wir immer in die Landeshauptstadt in ein großes Warenhaus. Ich liebte diese Ausflüge, denn Ende der 50er Jahre gab es noch sehr selten Rolltreppen und Rolltreppenfahren war ein besonderes Abenteuer. Was passiert, wenn man nicht rechtzeitig vom Laufband springt? Wird man dann in diesen kleinen gezackten Schlitz eingesogen? Die interessanteste Frage aber war: Diese Stufen, die verschwinden doch da unten und was passiert eigentlich, wenn der Keller voll ist? Nun, glücklicherweise sah ich eines Tages, wie zwei Männer in blauer Arbeitskleidung die stählerne Abdeckung entfernten und dann war alles klar. Ist ja auch logisch: Wenn der Keller voll ist, kommen die Männer und holen die Treppenstufen heraus, tragen sie nach oben und die Rolltreppe funktioniert wieder.
An dieser Stelle bietet es sich an, auf die Nr. 9 der kleinen Belehrung über das richtige Verhalten bei der Benutzung von Rolltreppen hinzuweisen.
Zu der Zeit als Gerhard Schröder oberster Anzugträger der Republik war (die Parvenüs sind übrigens die Schlimmsten), es Winter war und kalt, Graupelschauer über den Platz fegten und ich schwere, dicksohlige Winterstiefel trug, nahm ich nach dem Einkaufen in einem Warenhaus am Alexanderplatz schwer beladen die Rolltreppe hoch zur Bahn. Und dann kam diese Kaugummi kauende Plateausohlengöre mit kurzem Rock über rosafarbenen Leggins, mit Rattenschwänzen über dem Lodenmantel (in meiner Jugend galt das als unchic) und kreuzte weniger als 10 Zentimeter vor dem Handlauf der Treppe den Weg, hinter mir standen dicht gedrängt die anderen, werten Reisenden. Keine Chance zum ausweichen.
„Quik!“ Stolpern, straucheln. Sie fällt auf den Bahnsteig.
„Oh, Verzeihung!“
„Kannst du nicht aufpassen?“
„Oh, Oh, da müssen Sie ein Pflaster drauf tun, das blutet.“
„Blöder Arsch, du hast doch gesehen, dass ich komme!“
„Ohoho, sie sind ja sehr empört, aber was sollte ich machen?“
„Wichser, alter Sack, (...) soll ich dir eins aufs Maul hauen?“
„Ohohoo...?“
Zunächst aber müssen wir ein wenig über Rolltreppen plaudern, denn ich habe noch aus Kindertagen eine nie versiegende Liebe zu diesen Dingern. Wenn ich eine neue Hose oder neue Schuhe brauchte, fuhren wir immer in die Landeshauptstadt in ein großes Warenhaus. Ich liebte diese Ausflüge, denn Ende der 50er Jahre gab es noch sehr selten Rolltreppen und Rolltreppenfahren war ein besonderes Abenteuer. Was passiert, wenn man nicht rechtzeitig vom Laufband springt? Wird man dann in diesen kleinen gezackten Schlitz eingesogen? Die interessanteste Frage aber war: Diese Stufen, die verschwinden doch da unten und was passiert eigentlich, wenn der Keller voll ist? Nun, glücklicherweise sah ich eines Tages, wie zwei Männer in blauer Arbeitskleidung die stählerne Abdeckung entfernten und dann war alles klar. Ist ja auch logisch: Wenn der Keller voll ist, kommen die Männer und holen die Treppenstufen heraus, tragen sie nach oben und die Rolltreppe funktioniert wieder.
An dieser Stelle bietet es sich an, auf die Nr. 9 der kleinen Belehrung über das richtige Verhalten bei der Benutzung von Rolltreppen hinzuweisen.
Zu der Zeit als Gerhard Schröder oberster Anzugträger der Republik war (die Parvenüs sind übrigens die Schlimmsten), es Winter war und kalt, Graupelschauer über den Platz fegten und ich schwere, dicksohlige Winterstiefel trug, nahm ich nach dem Einkaufen in einem Warenhaus am Alexanderplatz schwer beladen die Rolltreppe hoch zur Bahn. Und dann kam diese Kaugummi kauende Plateausohlengöre mit kurzem Rock über rosafarbenen Leggins, mit Rattenschwänzen über dem Lodenmantel (in meiner Jugend galt das als unchic) und kreuzte weniger als 10 Zentimeter vor dem Handlauf der Treppe den Weg, hinter mir standen dicht gedrängt die anderen, werten Reisenden. Keine Chance zum ausweichen.
„Quik!“ Stolpern, straucheln. Sie fällt auf den Bahnsteig.
„Oh, Verzeihung!“
„Kannst du nicht aufpassen?“
„Oh, Oh, da müssen Sie ein Pflaster drauf tun, das blutet.“
„Blöder Arsch, du hast doch gesehen, dass ich komme!“
„Ohoho, sie sind ja sehr empört, aber was sollte ich machen?“
„Wichser, alter Sack, (...) soll ich dir eins aufs Maul hauen?“
„Ohohoo...?“
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Georg Forster: Reise um die Welt 60
(Reise von den Societäts-Inseln nach den freundschaftlichen Inseln; und Nachricht von unserm Aufenthalt daselbst)
(Reise von den Societäts-Inseln nach den freundschaftlichen Inseln; und Nachricht von unserm Aufenthalt daselbst)
g. | Dienstag, 1. Dezember 2009, 06:44 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
“Der entscheidenste Beweis von der Verwandtschaft beyder Völker liegt in der Ähnlichkeit ihrer Sprachen. Die mehresten Arten von Lebensmitteln, welche beyde Inseln mit einander gemein haben, die Glieder des Cörpers, kurz die ersten und gewöhnlichsten Begriffe, wurden auf den Societäts- und den FREUNDSCHAFTLICHEN INSELN durch ein und eben dieselben Worte ausgedrückt. Der Dialect der auf TONGATABU geredet wird, war so sanfttönend und wohlklingend nicht, als zu TAHITI, denn jene Insulaner haben das F. K. und S. in ihre Mundart aufgenommen, und folglich mehr mitlautende Buchstaben als diese. Dagegen wird die hieraus entstehende Härte dadurch wieder gemildert, daß man hier nicht nur die sanft fließenden Buchstaben L. M. N.; imgleichen die melodischen Selbstlauter E. und I. häufig gebraucht, sondern auch in einem gewissen singenden Ton zu sprechen pflegt. Aber es ist Zeit wieder einzulenken.“Phonetische Vergleiche
(Forster S. 417)
(sanfttönend/grobtönend; wohlklingend/ekelklingend; „aber es ist Zeit wieder einzulenken.“)
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Sprachspiele 1
g. | Montag, 30. November 2009, 06:00 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Franz Fühmann (15.1.1922 – 8.7.1984) war einer der interessantesten Schriftsteller der DDR. Heute ist er nahezu unbekannt. Anfang der 80er bin ich über die Beschäftigung mit dem Nibelungenlied auf ihn gestoßen, da er, Pädagoge der er auch war, eine sehr schöne, vom Heldengedusel entkleidete Nacherzählung des mittelalterlichen Epos verfasst hatte. Geliebt habe ich (bis heute) sein Kinderbuch über Sprachspiele: Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel. Dass der Turm von Babel in einem Buch über Sprachspiele auftaucht wird nicht verwundern, über die dampfenden Hälse werde ich zu einem späteren Zeitpunkt berichten.
Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: Eine Gruppe Kinder langweilt sich bei Regenwetter bis der kleine Geist Küslübürtün (der, Sie ahnten es, Pluderhosen trägt und ganz gerne ein Pfeifchen schmöckt) auftaucht und mit seinen Kumpels Schopenhauer und Morgenstern und ... Spiele mit Klang und Bedeutung von Sprache anregt:
Pfand
Schakal
Ananas
Staatsanwalt
Abrakadabra
Auf einer Panamakanalfahrt können Sie das Spiel weiter treiben. Mit den anderen Vokalen geht es natürlich genauso schön.
Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: Eine Gruppe Kinder langweilt sich bei Regenwetter bis der kleine Geist Küslübürtün (der, Sie ahnten es, Pluderhosen trägt und ganz gerne ein Pfeifchen schmöckt) auftaucht und mit seinen Kumpels Schopenhauer und Morgenstern und ... Spiele mit Klang und Bedeutung von Sprache anregt:
Pfand
Schakal
Ananas
Staatsanwalt
Abrakadabra
Auf einer Panamakanalfahrt können Sie das Spiel weiter treiben. Mit den anderen Vokalen geht es natürlich genauso schön.
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Das Gespenst des Pazifismus
g. | Freitag, 27. November 2009, 05:42 | Themenbereich: 'amuse gueule'
„Jetzt stelln Sie sich amol vor, mir hätten in der gesamten Welt lauter so Pazifisten, und nacherd kimmt der Ernstfall: Dann stehen sich Ost und West einander praktisch wehrlos gegenüber und dann bummst, dann hammern Krieg. Denn diese Pazifisten habn ja noch nie an Krieg verhindert. Oder können sie mir irgendeinen Krieg nennen, den wo die verhindert hätten? Eben.“
(Gerhard Polt)
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Georg Forster: Reise um die Welt 59
(Reise von den Societäts-Inseln nach den freundschaftlichen Inseln; und Nachricht von unserm Aufenthalt daselbst)
(Reise von den Societäts-Inseln nach den freundschaftlichen Inseln; und Nachricht von unserm Aufenthalt daselbst)
g. | Donnerstag, 26. November 2009, 06:03 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
“Die Gebräuche und Sprache dieser Insulaner scheinen überhaupt eine große Ähnlichkeit mit den tahitischen zu haben; warum sollten sie also nicht auch bey ihren Tänzen statt finden? Beyde Nationen müssen doch im Grunde von einem gemeinschaftlichen Stamm-Volke herkommen; auch siehet man, selbst in denen Stücken wo sie am merklichsten von einander abweichen, daß der Unterschied bloß von der Verschiedenheit des Bodens und des Clima beyder Inseln veranlaßt worden ist. Auf den Societäts-Inseln giebts z. E. viel Holz, denn die Spitzen der Berge sind dort mit unerschöpflichen Waldungen bedeckt. Auf den FREUNDSCHAFTLICHEN INSELN hingegen ist dieser Artickel schon seltener, weil das Land fast durchaus mit Fruchtbäumen besetzt, oder mit nährendem Wurzelwerk bepflanzt ist. Eine natürliche Folge dieser Verschiedenheit ist, daß in ersteren die Häuser ungemein räumlich und groß sind; kleiner aber und unbequemer in letzeren. Dort giebts eine fast unzählbare Menge und zum Theil sehr große Canots; hier, sind sie sowohl an Zahl als Größe ungleich geringer. Auf den SOCIETÄTS-INSELN sind die Berge hoch und ziehen folglich die Dünste der Atmosphäre beständig an sich; daher findet man dort so viel Bäche, die sich von den Bergen herab in die See ergießen, und den Einwohnern auf vielfältige Art Vortheil schaffen. Vermittelst derselben haben sie nicht nur reichliches und gesundes Trinkwasser, sondern auch Gelegenheit sich oft zu baden, und sind folglich für alle Krankheiten der Haut, die aus Unreinlichkeit entspringen, ziemlich gesichert. Ganz anders muß es dagegen bey einem Volk aussehen, dem es an diesem Vortheil fehlt, und das sich gleich den Bewohnern von TONGATABU, entweder mit faulem stinkenden Regenwasser aus etlichen wenigen schlammigen Pfützen, oder gar mit salzigem Wasser behelfen muß. Um sich nur einigermaßen reinlich zu erhalten, und dadurch gewissen Krankheiten vorzubeugen, sind sie genöthigt ihre Zuflucht zu andern Hilfsmitteln zu nehmen: Sie stutzen sich also die Haare, zwicken sich den Bart, etc. und werden folglich schon dadurch den Tahitiern im Äußeren unähnlicher, als sie ohne das nicht seyn würden. Gleichwohl sind in Ermangelung genugsamen und guten Wassers, alle diese künstlichen Hülfsmittel zur Reinlichkeit nicht hinreichend, sie für den Aussatz zu sichern, der vielleicht, durch den Gebrauch des Pfefferwassers, noch nebenher begünstigt wird. Zu Verhütung oder Heilung desselben schien jenes Mittel gebraucht zu werden, dem wir die wundgemachten Flecke auf den Backenknochen zuschrieben, die so allgemein unter ihnen sind, daß fast kein einziger ohne dergleichen Merkmahl war. Auf den SOCIETÄTS-INSELN ist das Erdreich in den Ebenen und Thälern so fett und reich und bekömmt durch die vielen Bäche so viel Zufluß an gehöriger Feuchtigkeit, daß die mehresten Gewächse fast ohne alle Cultur gedeihen. Diese ungemeine Fruchtbarkeit veranlaßt und unterhält dann auch die Üppigkeit und Schwelgerey unter den dortigen Vornehmen. Davon aber findet man auf TONGATABU keine Spur. Auf dieser Insel ist der Coral-Felsen blos mit einer dünnen Schicht von Erde bedeckt, in welcher die Bäume nur kümmerliche Nahrung finden und der nützlichste von allen, der Brodtfrucht-Baum, kommt fast gar nicht fort, weil er keine andere Wässerung als Regen findet. Au solche Art erfordert die Bearbeitung des Landes hier weit mehr Mühe als auf TAHITI. Daher kommts denn, daß die Leute mehr Fleis auf ihre Pflanzungen wenden, denenselben eine regelmäßige Form geben, und daß jeder das seinige genau einzäunt. Aus eben dieser Ursach läßt sich auch begreifen, warum sie auf die Lebensmittel immer einen höheren Wert legten, als auf ihre Geräthe, Kleider, Schmuck und Waffen (ob ihnen diese gleich in manchen Fällen unsägliche Arbeit müssen gekostet haben): Sie sehen nemlich wohl ein, daß Lebensmittel ihr größter Reichthum sind, deren Abgang schwer zu ersetzen ist. Daß sie von Person schlanker, und muskulöser sind als die Tahitier, rührt natürlicher Weise davon her, daß sie mehr arbeiten und ihren Cörper mehr anstrengen als jene. Durch die Beschaffenheit des Erdreichs zu vieler Arbeit genöthigt, ist ihnen die Arbeitsamkeit endlich dermaaßen zur Gewohnheit geworden, daß sie nicht nur die vom Ackerbau übrige Zeit zur Verfertigung von mancherley Handwerkszeug und Geräthen anwenden, die viel Mühe, Geduld und Geschicklichkeit erfordern; sondern auch selbst bey ihren Ergötzlichkeiten, Thätigkeit und Erholung mit einander zu verbinden wissen. Diese Arbeitsamkeit ist auch Schuld daran, daß sie nach und nach auf neue Erfindungen gefallen sind und es in den Künsten ungleich weiter gebracht haben als die TAHITIER. -“Anfänge einer vergleichenden Anthropologie und Ethnologie.
(Forster S. 414 - 416)
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Kauende Elefanten
g. | Mittwoch, 25. November 2009, 05:45 | Themenbereich: 'Worte und Wendungen'
beruhigen mich. Deshalb guck ich mir nach der Arbeit ganz gerne mal einen Tierfilm an, die beiden spitzohrigen Mitbewohner brummend über mir. Danach ab in die Küche zum kochen und dann ist Feierabend und ich bin runter vom Strom.
Ist ihnen schon mal aufgefallen, dass man immer nur Afrikanische Elefanten kauend herumstehen sieht? Indische Elefanten leben im Wald, um sie zu filmen müsste man einigen Aufwand treiben, Afrikaner stehen in der Savanne herum, man kann sie offenbar leicht vom Jeep aus filmen, wenn man eine Tier’dokumentation’ zusammenholzt. Aber lassen wir das.
Neben den kauenden Elefanten müssen immer auch kämpfende Löwen in so einer Tierdokumentation vorkommen und ebenso unvermeidlich ist der Hinweis auf den Ausdruck
Als Experte auf diesem Gebiet muss ich ihnen sagen: Löwen kämpfen wie Mädchen!
Zuerst imponieren, also in der Savanne herumbrüllen bzw. zurückbrüllen, dann auf Abstand fixieren und dann los und mit beiden Händen bzw. Pfoten auf das Gesicht der Gegnerin bzw. des anderen Katers einhauen. So kämpfen Löwen.
Allerdings habe ich noch nie Mädchen so kämpfen gesehen.
In Vorabendserien sieht man gelegentlich Tunten (gibt es eigentlich einen nicht abwertenden Ausdruck für die Abteilung der Freunde der gleichgeschlechtlichen Liebe, die ihr Verhalten eher an „Weiblichem“ ausrichten?) so kämpfen, meist aus Eifersucht.
Allerdings habe ich im richtigen Leben auch noch nie Schwule so kämpfen gesehen.
Wenn ein Löwe wie ein Löwe kämpft, kämpft er nicht, er will töten. Meist liegen die Kater ja faul in der Gegend herum während die Damen jagen oder Kinder erziehen, nur wenn eine Gefahr für das Rudel droht, etwa durch Hyänen, bequemt sich der Löwe dazu einzugreifen. Dann kämpft er aber nicht, sondern schleicht abwartend um die Hyänen herum und tötet, wenn er eine Chance sieht, mit einem Biss.
Ist ihnen schon mal aufgefallen, dass man immer nur Afrikanische Elefanten kauend herumstehen sieht? Indische Elefanten leben im Wald, um sie zu filmen müsste man einigen Aufwand treiben, Afrikaner stehen in der Savanne herum, man kann sie offenbar leicht vom Jeep aus filmen, wenn man eine Tier’dokumentation’ zusammenholzt. Aber lassen wir das.
Neben den kauenden Elefanten müssen immer auch kämpfende Löwen in so einer Tierdokumentation vorkommen und ebenso unvermeidlich ist der Hinweis auf den Ausdruck
“Er kämpfte wie ein Löwe“.Auweia! Warum fällt keinem Sprecher auf, dass Löwen nicht wie Löwen kämpfen?
Als Experte auf diesem Gebiet muss ich ihnen sagen: Löwen kämpfen wie Mädchen!
Zuerst imponieren, also in der Savanne herumbrüllen bzw. zurückbrüllen, dann auf Abstand fixieren und dann los und mit beiden Händen bzw. Pfoten auf das Gesicht der Gegnerin bzw. des anderen Katers einhauen. So kämpfen Löwen.
Allerdings habe ich noch nie Mädchen so kämpfen gesehen.
In Vorabendserien sieht man gelegentlich Tunten (gibt es eigentlich einen nicht abwertenden Ausdruck für die Abteilung der Freunde der gleichgeschlechtlichen Liebe, die ihr Verhalten eher an „Weiblichem“ ausrichten?) so kämpfen, meist aus Eifersucht.
Allerdings habe ich im richtigen Leben auch noch nie Schwule so kämpfen gesehen.
Wenn ein Löwe wie ein Löwe kämpft, kämpft er nicht, er will töten. Meist liegen die Kater ja faul in der Gegend herum während die Damen jagen oder Kinder erziehen, nur wenn eine Gefahr für das Rudel droht, etwa durch Hyänen, bequemt sich der Löwe dazu einzugreifen. Dann kämpft er aber nicht, sondern schleicht abwartend um die Hyänen herum und tötet, wenn er eine Chance sieht, mit einem Biss.
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Georg Forster: Reise um die Welt 58
(Reise von den Societäts-Inseln nach den freundschaftlichen Inseln; und Nachricht von unserm Aufenthalt daselbst)
(Reise von den Societäts-Inseln nach den freundschaftlichen Inseln; und Nachricht von unserm Aufenthalt daselbst)
g. | Dienstag, 24. November 2009, 06:11 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
“So harmlos sich aber die guten Leute auch gegen uns betrugen, so blieben sie dennoch von den Unglücksfällen nicht verschont, die bey Entdeckung fremder Länder nun gar zu oft vorfallen. Unsre Waaren hatten für sie gewiß nicht weniger Werth und Reiz als den sie für die TAHITIER hatten; und es war daher kein Wunder, daß sie auch ebenso geneigt waren, als jene, sich daran zu vergreifen. Die Capitains waren am nächstfplgenden Tage nicht lange am Lande gewesen, als ein Insulaner die Gelegenheit wahrnahm eine Jacke aus unserm Boote wegzustehlen. Um seine Beute zu sichern tauchte er gleich unters Wasser und lief, sobald er den Strand erreicht hatte, unter seine Landsleute, da, wo das Gedränge am dicksten war. Gleichwohl ließen sich die Matrosen dadurch nicht abhalten auf ihn zu feuern, und, ohne daß es der Capitain befahl, geschahen sieben Schüsse nach ihm. Dadurch wurden nun natürlicherweise mehrere, ganz unschuldige Leute verwundet, und bey alle dem war das Volk so gutherzig, daß sie weder Ufer noch Handelsplatz verließen, auch wegen dieses übereilten Betragens nicht das geringste Mißtrauen schöpften; sondern vielmehr sich die Kugeln getrost um die Ohren pfeifen ließen. Wenige Stunden nachher machte ein andrer es am Bord unsers Schiffes eben so; er schlich sich in die Cajüte des Piloten und entwandte daselbst verschiedne mathematische Bücher, einen Degen, ein Lineal und andre Kleinigkeiten, wovon er in seinem Leben keinen Gebrauch machen konnte. Indessen ward die Sache entdeckt, als er eben in einem Canot entwischen wollte. Man schickte ihm daher ein Boot nach, um das gestohlne wieder habhaft zu werden. Sobald er sahe, worauf es angelegt sey, warf er alles über Bord; man ließ also die Sachen durch ein andres Boot auffischen, inmittelst das erste den Dieb zu verfolgen fortfuhr. Um ihn einzuholen, schossen unsre Leute eine Flintenkugel durch das Hintertheil seines Canots, worauf er, nebst verschiednen andern ins Wasser sprang. Demohnerachtet hörte man nicht auf ihm nachzusetzen, doch seine bewunderswürdige Hurtigkeit schützte ihn noch eine ganze Zeit lang; er tauchte zuweilen unter das Boot in welchem unsre Leute waren, und einmal hob er ihnen gar das Steuer-Ruder aus, ohne daß sie ihn erwischen konnten. Endlich ward einer von den Matrosen des Spiels überdrüßig, und warf den Boothaken nach ihm; unglücklicherweise drang das Eisen ihm unter die Rippen in den Leib; es ward dem Matrosen also nicht schwer, den Indianer vollends bis ans Boot heran zu ziehen und ihn an Bord zu heben. Allein er sahe die Zeit ab, sprang ehe man sichs versahe, wieder in die See, und entkam auch, ohnerachtet er viel Blut verloren hatte, glücklich, vermittelst einiger Canots, die zu seiner Rettung vom Lande abgestoßen hatten, und ihn aufnahmen. Es ist gewiß sehr zu verwundern, daß die barbarische Verfolgung und Mißhandlung dieses armen Schelmen, uns weder das Vertrauen noch die Zuneigung der Einwohner raubten!“
(Forster S. 406/7)
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Ein Stöckchen kam geflogen
g. | Montag, 23. November 2009, 05:25 | Themenbereich: 'so dies und das'
und ich begann mich zu fürchten, denn die Einschläge kamen immer näher. Le vert hat angefangen, nnier hat es aufgehoben und es Jean Stubenzweig nachgeworfen.
Aber dann hat es doch wieder Erwarten Spaß gemacht, Hausmusik sozusagen.
Die Frage nach meinem Musikgeschmack ist gar nicht so leicht zu beantworten, genauer gesagt: ich höre querbeet.
Als Jugendlicher war alles klar. An unserer Schule war man entweder für die Beatles oder für die Stones und so wurde „Sympathy for the Devil“ die Hymne meiner Jugend.
Als junger Erwachsener habe ich dann Bach für mich entdeckt und in den letzten Jahren gehe ich öfter in die Oper .
Are you male or female?
Wer weiß das schon so genau: it’s a mixed up world !
Describe yourself:
Ich bin der ...
How do you feel about yourself?
I feel good but sometimes i feel so uninspired
Describe your current boy/girl situation:
Es dreht sich alles um Sie
Describe your current location
I love the ruins of berlin.
Describe where you want to be
Vielleicht in Spanien, oder in Mexiko, oder doch lieber in Cuba?
Your best friends are
Sie mag ich wirklich gerne und ihn natürlich und die schönste Frau aller Zeiten.
My favourite colour is
Schwarz.
You know that …
we’ll meet again, some sunny day.
How’s the weather?
stürmisch.
If your life was a television show what would it be called?
Fernsehshows sehe ich mir nie an. Kann man dies als Ersatz gelten lassen?, früher wurden auch gute Shows veranstaltet.
What is life to you?
Stop!
What is the best advice you have to give?
Man sollte immer die schönen Dinge im Leben schätzen, aber auch ein bischen Leichtsinn kann nicht schaden.
If you could change your name what would you change it to?
Bobby oder Minnie.
Aber dann hat es doch wieder Erwarten Spaß gemacht, Hausmusik sozusagen.
Die Frage nach meinem Musikgeschmack ist gar nicht so leicht zu beantworten, genauer gesagt: ich höre querbeet.
Als Jugendlicher war alles klar. An unserer Schule war man entweder für die Beatles oder für die Stones und so wurde „Sympathy for the Devil“ die Hymne meiner Jugend.
Als junger Erwachsener habe ich dann Bach für mich entdeckt und in den letzten Jahren gehe ich öfter in die Oper .
„ Oper? Du gehst in die Oper? Freiwillig?”Nun aber los:
“ Ja ,freiwillig!”
Are you male or female?
Wer weiß das schon so genau: it’s a mixed up world !
Describe yourself:
Ich bin der ...
How do you feel about yourself?
I feel good but sometimes i feel so uninspired
Describe your current boy/girl situation:
Es dreht sich alles um Sie
Describe your current location
I love the ruins of berlin.
Describe where you want to be
Vielleicht in Spanien, oder in Mexiko, oder doch lieber in Cuba?
Your best friends are
Sie mag ich wirklich gerne und ihn natürlich und die schönste Frau aller Zeiten.
My favourite colour is
Schwarz.
You know that …
we’ll meet again, some sunny day.
How’s the weather?
stürmisch.
If your life was a television show what would it be called?
Fernsehshows sehe ich mir nie an. Kann man dies als Ersatz gelten lassen?, früher wurden auch gute Shows veranstaltet.
What is life to you?
Stop!
What is the best advice you have to give?
Man sollte immer die schönen Dinge im Leben schätzen, aber auch ein bischen Leichtsinn kann nicht schaden.
If you could change your name what would you change it to?
Bobby oder Minnie.
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Rudi-Löhlein-Gedenktage III
g. | Freitag, 20. November 2009, 05:37 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
„Ich hab ihn kennenglernt, an einem Kiosk hab ich ihn kennenglernt, den Rudi
...
und da sind wir dann so ins Gespräch gekommen übers Essen im allgemeinen, und da hab ich gmerkt, daß der Rudi, der versteht was vom Essen, und da hat er mir ein Rezept verraten, ge, das hab ich mir also gmerkt. Das is Leberkäs Hawaii, es is sagen wir kein Schnellgericht in dem Sinn, aber es is, sagen wir doch a Sach, die was hermacht, wenn man entsprechende Beilagen dazu verwendet, also man kann dann, sagen wir mal, also Red Beans kann man dazu nehmen oder an Cörryreis, Pommes frites sind auch gut. Da nehmen S’ hundert Gramm Rindsleberkässcheibe, in die Pfanne rein, mit sehr viel Rinderfett gel, durchbräunen, daß er also schön schwarz ist, dann kein Ei drauf, da müassan S’ aufpassen, daß kein Ei draufkommt, kein Eiweiß irgendwie, da darf gar nix rein, dann wenden Sie den Leberkäs herum auf die andere Seite, gel, wiederum bis er ganz schwarz is, und dann eine Scheibe Ananas drauflegen, gel, und man kann dann a bissel a Ketschap oder sowas nehmen, übrigens würzen mit Thymian, Oregano oder ein Thymian das is sehr gut
...
Also des Rezept is vom Rudi Löhlein, gel.“
(Gerhard Polt/Hanns Christian Müller Fast wia im Richtigen Leben, S. 148 Zürich 1992, Haffmanns.)
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Georg Forster: Reise um die Welt 57
(Reise von den Societäts-Inseln nach den freundschaftlichen Inseln; und Nachricht von unserm Aufenthalt daselbst)
(Reise von den Societäts-Inseln nach den freundschaftlichen Inseln; und Nachricht von unserm Aufenthalt daselbst)
g. | Donnerstag, 19. November 2009, 07:43 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
“Am nächsten Morgen kam des Capitains Freund ATTAHA, oder ATTAGHA, sehr zeitig an Bord und frühstückte mit uns. Seine Kleidung bestand aus Matten, wovon er, des kalten Morgens wegen, eine über die Schulter geschlagen hatte. Herr HODGES wünschte ihn bey dieser Gelegenheit abzuzeichnen; da es aber dem Indianer an einem gewissen Grad von Aufmerksamkeit und Nachdenken fehlte, den man bey den uncivilisirten Völkern vermißt; so kostete es uns nicht wenig Mühe, ihn eine Zeitlang zum Stillsitzen zu bringen. Dem ohnerachtet gerieth die Zeichnung sehr gut; Herr HODGES hat die Stellung gewählt, da ATTAHA einen eisernen Nagel, den man ihm geschenkt, zum Zeichen der Danksagung über den Kopf empor hält. Dies Bildniß ist von Herrn Sherwin meisterhaft in Kupfer gebracht, und man kann sich, nach den sanften Gesichtszügen dieses Mannes, von dem Charakter der Nation überhaupt, einen richtigen Begriff machen.“
(Forster S. 401/2)
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Rudi-Löhlein-Gedenktage II
g. | Mittwoch, 18. November 2009, 05:52 | Themenbereich: 'so dies und das'
Kennen sie la vache qui rit? Keine Sorge, müssen sie nicht, kulinarisch haben sie nichts versäumt, kulturgeschichtlich vielleicht schon.
In den 70er Jahren durfte dieser Schmelzkäse auf keinem Frühstücksbuffet einfacher Pensionen fehlen, denn in den 70er Jahren begannen sich industriell gefertigte Lebensmittel durchzusetzen. Im Rückblick scheint es gerade zu idyllisch, wenn man es mit heutigen Nahrungsmitteln vergleicht. Eine Bekannte von mir studierte Lebensmitteltechnologie und kann Geschichten erzählen („Natürlich gewachsene Lebensmittel wie Obst und Gemüse sind der Feind der industriellen Verarbeitung.“). Wussten sie, dass es in einer schwäbischen Kleinstadt eine Firma gibt, die aus Holzrinde so ziemlich alle natürlichen Geschmacksstoffe in verarbeiten Lebensmittel herstellt? Sie haben vor einigen Jahren auf so einer Art Weltmeisterschaft der Lebensmitteltechnologen den Titel mit einem tropischen Sieben-Früchte-Cocktail geholt, der kein Molekül irgendeiner Frucht enthielt.
Inzwischen gibt es auch Enzyme mit denen sie einen Braten herbeizaubern können. Einfach einige Hände Fleischabfälle in eine Kastenform werfen, diese Enzyme darüber verteilen, eine halbe Stunde warten und schon haben sie das allerschönste Bratenstück. Faszinierend?
Ich weiß nicht, ob das folgende Rezept auch vom Löhlein, Rudi aus Unterschleißheim, stammt, möglich wär’s.
Leberkäs Cordon Bleu
Eine dicke Scheibe Leberkäse
Kochschinken
Schmelzkäse
ein Ei
Paniermehl
Eine Tasche in den Leberkäse schneiden, den Schinken hinein und mit Schemlzkäseflöckchen bestreichen. Ein Ei verquirlen, den gefüllten Leberkäse darin wenden, danach im Paniermehl und knusprig braten.
(Der Rudi Löhlein ist übrigens eine richtige Stimmungskanone, sag ich ihnen.)
In den 70er Jahren durfte dieser Schmelzkäse auf keinem Frühstücksbuffet einfacher Pensionen fehlen, denn in den 70er Jahren begannen sich industriell gefertigte Lebensmittel durchzusetzen. Im Rückblick scheint es gerade zu idyllisch, wenn man es mit heutigen Nahrungsmitteln vergleicht. Eine Bekannte von mir studierte Lebensmitteltechnologie und kann Geschichten erzählen („Natürlich gewachsene Lebensmittel wie Obst und Gemüse sind der Feind der industriellen Verarbeitung.“). Wussten sie, dass es in einer schwäbischen Kleinstadt eine Firma gibt, die aus Holzrinde so ziemlich alle natürlichen Geschmacksstoffe in verarbeiten Lebensmittel herstellt? Sie haben vor einigen Jahren auf so einer Art Weltmeisterschaft der Lebensmitteltechnologen den Titel mit einem tropischen Sieben-Früchte-Cocktail geholt, der kein Molekül irgendeiner Frucht enthielt.
Inzwischen gibt es auch Enzyme mit denen sie einen Braten herbeizaubern können. Einfach einige Hände Fleischabfälle in eine Kastenform werfen, diese Enzyme darüber verteilen, eine halbe Stunde warten und schon haben sie das allerschönste Bratenstück. Faszinierend?
Ich weiß nicht, ob das folgende Rezept auch vom Löhlein, Rudi aus Unterschleißheim, stammt, möglich wär’s.
Leberkäs Cordon Bleu
Eine dicke Scheibe Leberkäse
Kochschinken
Schmelzkäse
ein Ei
Paniermehl
Eine Tasche in den Leberkäse schneiden, den Schinken hinein und mit Schemlzkäseflöckchen bestreichen. Ein Ei verquirlen, den gefüllten Leberkäse darin wenden, danach im Paniermehl und knusprig braten.
(Der Rudi Löhlein ist übrigens eine richtige Stimmungskanone, sag ich ihnen.)
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