Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Mittwoch, 18. November 2009
Rudi-Löhlein-Gedenktage II
Kennen sie la vache qui rit? Keine Sorge, müssen sie nicht, kulinarisch haben sie nichts versäumt, kulturgeschichtlich vielleicht schon.
In den 70er Jahren durfte dieser Schmelzkäse auf keinem Frühstücksbuffet einfacher Pensionen fehlen, denn in den 70er Jahren begannen sich industriell gefertigte Lebensmittel durchzusetzen. Im Rückblick scheint es gerade zu idyllisch, wenn man es mit heutigen Nahrungsmitteln vergleicht. Eine Bekannte von mir studierte Lebensmitteltechnologie und kann Geschichten erzählen („Natürlich gewachsene Lebensmittel wie Obst und Gemüse sind der Feind der industriellen Verarbeitung.“). Wussten sie, dass es in einer schwäbischen Kleinstadt eine Firma gibt, die aus Holzrinde so ziemlich alle natürlichen Geschmacksstoffe in verarbeiten Lebensmittel herstellt? Sie haben vor einigen Jahren auf so einer Art Weltmeisterschaft der Lebensmitteltechnologen den Titel mit einem tropischen Sieben-Früchte-Cocktail geholt, der kein Molekül irgendeiner Frucht enthielt.
Inzwischen gibt es auch Enzyme mit denen sie einen Braten herbeizaubern können. Einfach einige Hände Fleischabfälle in eine Kastenform werfen, diese Enzyme darüber verteilen, eine halbe Stunde warten und schon haben sie das allerschönste Bratenstück. Faszinierend?

Ich weiß nicht, ob das folgende Rezept auch vom Löhlein, Rudi aus Unterschleißheim, stammt, möglich wär’s.

Leberkäs Cordon Bleu
Eine dicke Scheibe Leberkäse
Kochschinken
Schmelzkäse
ein Ei
Paniermehl

Eine Tasche in den Leberkäse schneiden, den Schinken hinein und mit Schemlzkäseflöckchen bestreichen. Ein Ei verquirlen, den gefüllten Leberkäse darin wenden, danach im Paniermehl und knusprig braten.

(Der Rudi Löhlein ist übrigens eine richtige Stimmungskanone, sag ich ihnen.)

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