Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Ein Häppchen Vigoleis
Letzte Woche entdeckte ich Albert Vigoleis Thelen. Nun liegt "Die Insel des zweiten Gesichts. Aus den angewandten Erinnerungen des Vigoleis." neben meinem Lesesessel.
“Prolog
Es hieße diese Aufzeichnungen mit Erdichtetem beginnen, wollte ich mich anheischig machen, nach zwanzig Jahren noch an den Tag zu bringen, wer mich auf der nächtlichen Meerfahrt mit ärgerer Tücke gequält hat: der gemeine Menschenfloh in dem von einem Matrosen entliehenen Schlafsack oder der garstige Traumalp, der mich in die Nicolaas Beets Straat nach Amsterdam entführte, wo sich das Grab über einer jungen Frau geschlossen hatte, deren Todesursache ich, Doppelgänger ihres treulosen Geliebten, geworden war.“


Dazwischen liegen 900 Seiten, die ich noch nicht gelesen habe.

“Seitdem der Mensch aus dem Paradiese hinüber wechseln mußte in das Naturreservat seiner Kultur, wo er sich halten kann, solange er den Instinkt für den Grenzstrich nicht einbüßt, über den hinaus er abgeknallt wird, ist die Geschichte seiner Freiheit eine Geschichte ohne Pointe: man kann sie kaum erzählen, ohne peinliches Befremden auszulösen. Darum hat sich auch hier die Natur ins Spiel gemischt und eine Nebelwand an das Ende der Aufzeichnungen des Vigoleis geschoben statt eines leuchtend erdichteten
finis operis.“

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jean stubenzweig, Mittwoch, 22. April 2009, 08:17
Aus den Kartons
heraussuchen muß ich den jetzt tatsächlich; Bücher in Kartons haben was Entfremdendes. Ihnen – mal wieder – Dank.

g., Mittwoch, 22. April 2009, 09:08
Die beiden Schnipsel regen den Appetit an?
Ha, das war natürlich Absicht. Viel Vergnügen.

Sie kannten die Insel des zweiten Gesichts schon?