Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Mittwoch, 16. Juli 2014
Aufklärerinnen
Da ich noch auf absehbare Zeit mit Wieland und Diderot beschäftigt sein werde, kann ich das hier nicht weiter vertiefen:

Aufklärerinnen
  1. Charlotte Aïssé
    Hört sich interessant an, über Wikipedia hinaus habe ich noch nichts finden können. Wahrscheinlich muss man in französischen Quellen (wenn man ausreichend Französisch kann) weitergraben.
  2. Madeleine-Sophie Arnould
  3. Sophie Lalive de Bellegarde
  4. Julie Bondeli
  5. Gabrielle Émilie Le Tonnelier de Breteuil, Marquise du Châtelet-Laumont
  6. Marie de Vichy-Chamrond
  7. Suzanne Curchod
  8. Marie Anne Doublet
  9. Caroline Auguste Fischer (Ihre Erzählung "Justine" soll interessant sein)
  10. Louise Marie Madeleine Fontaine
  11. Claire de Duras
  12. Marie Justine Benoîte Duronceray
  13. Louise Florence Pétronille Lalive, marquise d’Épinay
  14. Marie Thérèse Geoffrin
  15. Luise Gottsched
  16. Olympe de Gouges
  17. Françoise d'Issembourg d'Happoncourt de Graffigny
  18. Noëlle-Catherine Grand
  19. Amalia Holst
  20. Therese Huber
  21. Gräfin Caroline Amalie von Keyserling
  22. Jeanne Julie de Lespinasse
  23. Anne-Catherine de Ligniville Helvétius
  24. Anne-Thérèse de Marguenat de Courcelles
  25. Catherine Sawbridge Macaulay
  26. Maria Sibylla Merian (?)
  27. Elżbieta Izabela Lubomirska
  28. Elise Reimarus
  29. Sophie von La Roche (und)
  30. Jeanne-Marie Roland de La Platièr
  31. Françoise Eléonore Dejean de Manville, comtesse de Sabran
  32. Anna Maria Rüttimann-Meyer von Schauensee
  33. Claudine Alexandrine Guérin, Marquise de Tencin
  34. Johanna Charlotte Unzer
  35. Rahel Varnhagen von Ense
  36. Louise-Henriette Volland
  37. Mary Wollstonecraft

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Dienstag, 15. Juli 2014
Tageslosung
„Sport ist nichts anderes als die serienmäßige Ausübung lästiger Bewegungen, die uns aus dem Behagen reißt, das körperliche Trägheit bereitet.“
(Thaddäus Troll)

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Montag, 14. Juli 2014
Warum Karl Marx kein Marxist war
„Ich forderte auf weniger vages Raisonnement, großklingende Phrasen, selbstgefällige Bespiegelungen und mehr Bestimmtheit, mehr Eingehen auf die konkreten Zustände, mehr Sachkenntniß an den Tag zu fördern. Ich erklärte, daß ich das Einschmuggeln communistischer und socialistischer Dogmen, also einer neuen Weltanschauung, in beiläufige Theaterkritiken etc. für unpassend, ja für unsittlich halte und eine ganz andere und gründlichere Besprechung des Communismus, wenn er denn einmal besprochen werden sollte, verlange.“
(Marx an Ruge, 30. November 1842, in: MEGA III/1, S. 38)

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Freitag, 11. Juli 2014
Fundstücke 26. - 28. KW 2014
Hintergründe und Sichtweisen:
  • Thomas Piketty: "Die politische Architektur der EU ist ein Monster"
  • Eine Studie über die Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft
  • Was schon die DDR über die NSA wusste
  • China auf dem Weg zur Rechtsstaatlichkeit
  • Luciano Canfora und Kurt Pätzold informieren über den Ersten Weltkrieg
  • Placebo- Effekte in der Psychotherapie
  • Mit prominent besetzten Fachtagungen haben die Parteistiftungen der CDU und von Bündnis 90/Die Grünen die deutsche Elitenkampagne für eine aggressivere deutsche Weltpolitik fortgeführt.
  • Ein Gespräch mit dem israelischen Historiker Tom Segev über die drei getöteten Jugendlichen. (Tom Segev schätze ich sehr)
  • Literaturbericht: Frauen der politischen Rechten
  • eine gezielte Eliten-Kampagne mit dem Ziel einer noch aggressiveren Außen- und Sicherheitspolitik, die sich um die Figur unseres Bundespräsidenten rankt.
  • Die politische Krise in der Ukraine lässt sich auch als ein dramatisches Resultat einer finanziellen Krise begreifen
  • Warum sich junge Israelis von Berlin stark angezogen fühlen, erklärt Cilly Kugelmann, die stellvertretende Leiterin des Jüdischen Museums.


  • kluges und interessantes:
  • Der Fotograf Christoph Bangert zeigt in seinem Buch "War Porn" grausame Kriegsbilder, die nie gedruckt wurden
  • Robert Misik: Warum haben Linke überdurchschnittlich häufig einen Vollknall?
  • Zu Eli Pariser: The Filter Bubble
  • Wie antirassistisches Engagement manchmal contraproduktiv werden kann
  • Das rätselhafte Ich
  • Ist das Individuum es der Gesellschaft schuldig sein/ihr Gesicht zu zeigen?
  • Das Erbrochene betrachten (über Kommentarpolitik)
  • „Offenkundig scheint ein Mangel an realer Identität (an kultureller Erbschaft etwa) zu einem gesteigerten Verlangen nach fiktiver Identität zu führen: nationalistische, rassistische Phantasmen auf der einen Seite, Pop-Kulte auf der anderen.“ (Die kalte Sophie – wer immer das sein mag – hat einen bedenkenswerten Kommentar darunter geschrieben)
  • Niklas Schörnig (HSFK) über Kampfdrohnen der Zukunft
  • Interview mit Rahel Jaeggi: "Lebensformen sind nicht nur Geschmackssache"
  • Der Streit um Gott


  • Zu Literatur und Sprache
  • Mukoma wa Ngugi: Nairobi Heat
  • Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit als Grafic Novel
  • Arno Schmidt lesen! – Friedhelm Rathjen leistet Orientierungshilfe für Erstleser
  • Franz Jung: "Das Jahr ohne Gnade" ( Jung gehörte einer ‚linken‘ Abspaltung der KPD an)
  • William S. Burroughs zum Hundertsten – Ein Essay von Jürgen Ploog
  • Lehrjahre als Herrenvolkjahre: über Heinrich Manns reaktionäre Phase
  • Walter Benjamin: das Passagenprojekt


  • Neue Wörter und Wendungen:
  • Friede-Yoga-Eierkuchen-Sanftmut
  • ad pilam cum pede (das wissen Sie, als pedilusor, keine Sorge)
  • Nuttenpudel
  • Stattfindnis
  • Sauerstoffdiebe (Tex Rubinowitz)
  • eng, wie englisch! (Harry Heine)
  • „nach dem Vorbild italienischer Tratsch-und-Titten-Sender
  • “PUUTIIN” muss z. B. zum einlenken gebracht werden
  • Aldi= "Adults with learning disadvantages"
  • Postchristizisten
  • "Mein Hosenladen ist geöffnet, schauen Sie ruhig mal rein." (nicht was Sie wieder denken)
  • prekariatsverachtende Wohlfühlblase


  • Amüsantes:
  • Tiere in Zoos leben vegan
  • Wenn Sie nicht schlafen können: Hier gibt es Abhilfe
  • Bei uns gibt es keine Denkverbote
  • Ach, echt? Is ja voll cool, ey.
  • Chief O'Brien at Work
  • Mehmet Scholl 1996 auf die Frage, wie es denn so gewesen sei mit Kohl in der Kabine: "Eng."
  • Sag niemals Schubidu
  • Fußball und Nazis
  • Bairisch – deutsch


  • so dies und das:
  • Nur wenn er säuft, ist er Nazi
  • Wiebke Rögener: Hyper-Hirn - Durch Neuro-Enhancement klüger, wacher, effizienter?
  • Ehe und Familie: Das Leitbild-Wirrwarr
  • Skeptiker und Gläubige im Test
  • Der Feminismus in den Weiten des Weltraums
  • Der französische Kulturkampf um die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare
  • Politisierungen und Normalisierung: Sexualitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum (wenn der Forschungsbericht zutreffend ist, gibt es nur wenig neue Erkenntnisse)
  • Frank Bajohr vom Münchner Institut für Zeitgeschichte zur neu entbrannten Debatte über Hitlers Vermögen
  • Gus Angermeyers Zuhause ist nun eine Kneipe.
  • Reiseführer entlang der ehemaligen Grenze zwischen den zwei deutschen Staaten
  • Über "Nazi-Hipster"
  • Was würde Alfred Dregger tun?
  • 100 Jahre nach Sarajewo stellt die EU “Russland ein Ultimatum”
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    Donnerstag, 10. Juli 2014
    Schnipsel
    1. Alles, was Sie über Heidegger wissen müssen: a) Schwafelte viel, brachte keinen klaren Gedanken zustande. B) Fand die Nazis super.
    2. Tucholsky über Ernst Jünger: „reizende(r) Philosophieplattler“
    3. Frau von Storch wurde nicht zur stellvertretenden Vorsitzenden des Frauenausschusses des EU-Parlaments gewählt
    4. Procol Harum ist nicht das Gleiche wie Boko Haram.
    5. „Ich habe nie verstanden, was Menschen an einem Gesetzeskanon, der munter Religion ("Du sollst dir kein Gottesbild machen"), Strafrecht ("Du sollst nicht morden") und Ladenschlussgesetz ("Am siebten Tage sollst du ruhen") mischt, ach so toll finden können.“ Da habe ich dann doch sehr lachen müssen.
    6. „wenn jemand spricht und das Wort ‚Hasi‘ benutzt“ wird es Zeit, sich fluchtartig von diesem Ort wegzubegeben.
    7. Wenn Sie mich fragen: SLP Starke Liberale Partei oder doch besser: SSLP Super Starke Liberale Partei oder LSP Liberale Super Partei oder Die Starken Liberalen, umgangssprachlich die Starkliberalen genannt. Das ist die Lösung!
    8. Aufm Goalgetta ist Dchesus beim Fußball gschtorbn.
    9. GOTTESRACHE ist demnächst eine eingetragene Marke. WALDMEISTER hingegen darf man sein Kind immer noch nicht taufen.
    10. Chlorbleiche soll nach Auffassung eines Wunderheilers so ziemlich alle Krankheiten heilen. Das erinnert mich an den Standardgesundheitstip meines Großvaters: „Grube graben, sich reinlegen, ein paar Kilo ungelöschten Kalk drauf! Hilft gegen Kopfschmerzen, gebrochene Gliedmaßen, Husten und Heiserkeit!“ Die Nebenwirkungen sind aber doch nicht völlig vernachlässigbar.
    11. Ein weit verbreiteter Fehler, meint Ina EFF: „sich mit einer Redeabsicht statt der Rede selbst zu beschäftigen“ wie recht sie doch hat.
    .

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    Mittwoch, 9. Juli 2014
    Eva Marie Saint wurde am 4. Juli 90



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    Dienstag, 8. Juli 2014
    Warum sich mein Mitleid mit einigen Selbstmördern in Grenzen hält
    Mitte der 70er war ich bei einer Bekannten, die im 8. Stock eines Hochhauses wohnte. Sie hatte sich gerade von ihrem Freund getrennt. Die näheren Umstände der Trennung sind mir nicht mehr in Erinnerung.


    Sie war noch sichtlich mitgenommen. Wie das halt so ist, wenn die Verliebtheit zu Ende ist und man anfängt das Gegenüber realer zu sehen. Wahrscheinlich hat sie die Beziehung auch noch länger geführt als Beiden zuträglich war. Aber wie gesagt, an die genaueren Umstände erinnere ich mich nicht mehr.


    Nach einer Stunde klingelte es an der Tür. Sie stand auf und sagte:
    „Das wird meine Kollegin, die B. sein, die wollte mein Bügeleisen (?) ausleihen.“
    Sie öffnete die Tür: „Was willst Du hier?“
    Undeutliches Gemurmel.
    Sie kam – offensichtlich mit ihrem Ex-Freund – ins Zimmer, setzte sich und brütete in sich hinein, während der Ex mich ignorierte und um die Fortführung der Beziehung bettelte. Nachdem ich mich von der Situation einigermaßen erholt hatte, versuchte ich ihn rauszuschmeißen: Weder das Argument, dass er sich selbst keinen Gefallen tun würde, noch der Hinweis, dass er gefälligst ihre Entscheidung zu akzeptieren habe, drang zu ihm durch. Beide waren am Ende ihrer Kräfte. Kurz bevor ich die Bekannte fragen konnte, ob ich ihn nun endgültig hinauswerfen sollten, schrie sie:
    „Hau endlich ab!“
    Er zuckte zusammen und murmelte: „Sieh aus dem Fenster. In ein paar Minuten kannst Du mich vorbeifliegen sehen.“
    Bevor meine Bekannte realisieren konnte, was er da gerade gesagt hatte, stürmte er aus der Wohnung und knallte die Tür zu.


    Er hat seine Ankündigung wahr gemacht.


    Seit diesem Vorfall sehe ich genauer hin, wenn von einem Selbstmord berichtet wird: wie viel Bedürfnis nach Demonstration ist erkennbar?


    Viele Jahre später habe ich an einer Führung in den U-Bahn-Tunneln der BVG teilgenommen. Unser Betreuer war – möglicherweise hat er die Führung nur ehrenamtlich gemacht – für die Betreuung der Fahrer zuständig, denen jemand vor die Bahn oder den Bus gesprungen ist. Die Fahrer benötigen nach solchen Vorfällen eine umfangreiche psychotherapeutische Unterstützung.

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    Montag, 7. Juli 2014
    zur WM


    The Girl From Ipanema - Archie Shepp

    Kann man auch hören.

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    Freitag, 4. Juli 2014
    Schnipsel
    1. Wer „der lärmende Generalist“ ist, kann man nicht so leicht entschlüsseln, Schaumschläger bevölkern dieses Land ja in nicht unerheblichem Maße.
    2. Eine Person sei „in einer Stein-Vulva“ irgendeines Kunstwerks „eingeklemmt„, las ich jüngst in der Rubrik Vermischtes aus aller Welt (wo sonst?). Es gibt Dinge, Dinge gibt es, über deren Hintergründe ich nicht so genau informiert sein will.
    3. Den Weltdufttag gibt es wirklich, er ist am 27. Juni. Ob er so bedeutend ist wie der Welttoilettentag am 19. November?
    4. Ich versuche nun seit geraumer Zeit einigermaßen verlässliche Zahlen über die Häufigkeit von Vergewaltigungen zu recherchieren. Die PKS hat die bekannten Mängel, sozialwissenschaftliche Studien machen keine sauberen Trennungen. So langsam irritiert mich das.
    5. Man trifft ja immer häufiger Jugendliche, deren Frisur schon in meiner Jugend von den armen Schweinen, die einen Nazi als Vater hatten, getragen werden mussten. Adolf-Hitler-Haarschnitt nannten wir das damals.
    6. I understand only railwaystation
    7. Die neue vegane Trenddiät
    8. „Das lockere Sexualleben funktioniere nur in einer emanzipierten und aufgeklärten Gesellschaft, aber nicht in einer Kultur der Extreme, die orientierungslos zwischen Abstinenz und Promiskuität hin- und herpendele.“ Bezieht sich zwar auf die USA, die Frage wäre, ob man das inzwischen auch für D. sagen kann?
    9. Wenn ich nochmal statt Mauritshuis Mauritius lese, zeihe ich mich der Eurozentrizität.
    10. Nico le bébé sitzt jetzt im Knast.
    11. Bevor es depubliziert wird: Bernd Eilert über Monty Python
    12. „In Großstädten wie Washington, D. C., sind bis zu drei Viertel der erwachsenen männlichen Afroamerikaner vorbestraft.“ Nicht dass ich das nicht schon gewusst hätte. Es aber dann nochmals in einer Postille wie der Zeit zu lesen, bringt mich zu dem Gedanken, wie viele der Zeitleser wohl auf den naheliegenden Schluss kommen, dass unsere „Ausländerkriminalität“ gleiche Ursachen haben könnte und das das eine so wenig mit ‚Diskriminierung‘ zu tun hat wie das andere. („Die Armutsquote der afroamerikanischen Bevölkerung liegt mit 25 Prozent fast doppelt so hoch wie der nationale Durchschnitt.“)
    13. “Ja, die Phantasie an die Macht. Aber hat man dabei auch an die Phantasie der Henker gedacht?” (Jörg Fauser) Wie recht er doch hat!
    14. Kot und Köter heißt eine Hundehasserzeitschrift. Leider nicht lustig.

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    Donnerstag, 3. Juli 2014
    Bernward Vesper: Die Reise XVIII
    S. 476
    „…, der also den idealistischen Standpunkt vertrat, daß die Welt aus dem Kopf und nicht der Kopf aus der Welt entsteht.“
    Dann: Eine längere, durchaus kritische Passage über Drogen, aber gewürzt mit Schmalspurkapitalismuskritik, z. B. über Leary. Die Hoffnung über LSD die Neurosen bewältigen zu können.

    Mir hat die Passage wieder die Erinnerung an den H. aus meiner Schulzeit ins Gedächtnis gespült. H. lief in der Pause, an einer Rose riechend, erfüllt von Love and Peace to the Universe, über den Hof. Er hatte mir mal begeistert über seine Experimente mit traditionellen lokalen Drogen erzählt: „Man muss den Kapitalismus nicht auch noch nähren!“ Mit seinem Bruder, der Chemie studierte, haben sie einige Bücher aus den 20er Jahren über mittelalterliche Drogen gelesen und mit Bilsenkraut, Fliegenpilzen und Tollkirschen experimentiert. Da die Bücher keine Rezepturen enthielten, haben sie Verfahren&Mischungsverhältnisse nach Gefühl ausgewählt und die Wirkung an sich ausprobiert. Als ich die Geschichte – Jahre später - mal einem Pharmakologen erzählt habe, war er sehr erstaunt, dass die Beiden die Experimente überlebt haben. Russisches Roulette sei risikoärmer.

    S. 527 ff. Vespers Lehrzeit bei Westermann
    Sein Erstaunen und sein Mitleid über die Kollegen, die jahrelang die gleiche Tätigkeit verrichten, in der Maschinerie des Betriebes gefangen. Ein typisches Narrativ der 70er.

    Das war‘s mit meinen Notizen zu Bernward Vesper.

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    Mittwoch, 2. Juli 2014
    Nicht mehr ganz taufrisch

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    Dienstag, 1. Juli 2014
    Bernward Vesper: Die Reise XVII
    S. 357
    Auch ein Gebot (anlässlich seiner Erzählungen aus dem Religionsunterricht: Gott schickte seinen Sohn und Gott schickte Adolf Hitler):
    „Du sollst Vater und Mutter ehren/und wenn sie dich hauen/dann sollst du dich wehren/ und wenn sie um die Ecke gucken/sollst du ihnen in die Fresse spucken.“
    S. 470
    „>Weil der Nationalsozialismus eine elementare Bewegung ist, darum kann man ihm nicht mit ,Argumenten‘ beikommen. Argumente würden nur wirken, wenn die Bewegung durch Argumente groß geworden wäre<, schrieb Wilhelm Stapel , … „

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    Montag, 30. Juni 2014
    Ein Kanarienvogel ist nicht so schwindelfrei wie ein Adler

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    Freitag, 27. Juni 2014
    Bernward Vesper: Die Reise XVI
    S. 305
    Die Mutter:
    „Einfacher Bericht: Der Fußboden bebte unter ihrem Gewicht. Die Scheiben des Gewehrschranks zitterten. Sie riß die Tür zum Arbeitszimmer ihres Mannes auf, ohne anzuklopfen. Während des Wortwechsels schloß sie die Tür nicht. Sie zog sich in ihren Salon zum Mittagsschlaf zurück und hängte ein Schild an die Tür: >Bitte nicht stören.< Sie trank Kaffee aus den bemalten Tassen der Berliner Porzellanmanufaktur. Sie teilte mit dem Messer die Gartenwege quadratisch ein. Jeden Nachmittag muß ein Quadrat mit zwei Zentimeter langem Gras gejätet werden. Sie jätet das Unkraut in den Beeten und leert den Korb auf den Weg. Sie robbt sich, auf einem Kissen knieend, Meter für Meter durch die Beete. Sie kann den Gartenschlauch nicht anschließen und ruft den Gärtner. Sie kommt ins Haus und wäscht sich die Hände und läßt das erdige Waschbecken zurück. Sie ruft die Mamsell zu sich. Sie korrigiert den Küchenzettel. Sie sitzt an ihrem Biedermeierschreibtisch und notiert die Ausgaben. Sie sitzt …“
    Idealtypisches NS-Rollenklischee. Pendant zu Vater. Zwei Herrenmenschen in ihren jeweiligen Milieus.


    Über ca. 20 Seiten werden dann die Erziehungsmethoden der Eltern geschildert. Vieles davon kenne ich von Schulfreunden, nicht aus eigenem Erleben.


    Bei manchen Schilderungen kann man der Bedrückung selbst beim bloßen Lesen kaum entkommen. Protestantische Ethik ohne Gnade: Gewalt, Missachtung, Verachtung und Liebesentzug.

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