Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Montag, 25. August 2014
Rudyard Kipling
Über Frank Lübberdings Interpretation der aktuellen außenpolitischen Lage bin ich auf Kipling, der mir nur als Verfasser der Vorlage zu Disneys Dschungelbuch bekannt war, gestoßen.

Wenn Gisbert Haefs mit seinem Porträt recht hat, ist er einer der interessantesten Autoren des 19./20. Jahrhunderts.
„the White Man's burden“
Take up the White Man's burden—
Send forth the best ye breed—
Go bind your sons to exile
To serve your captives' need;
To wait in heavy harness,
On fluttered folk and wild—
Your new-caught, sullen peoples,
Half-devil and half-child.

Take up the White Man's burden—
In patience to abide,
To veil the threat of terror
And check the show of pride;
By open speech and simple,
An hundred times made plain
To seek another's profit,
And work another's gain.

Take up the White Man's burden—
The savage wars of peace—
Fill full the mouth of Famine
And bid the sickness cease;
And when your goal is nearest
The end for others sought,
Watch sloth and heathen Folly
Bring all your hopes to naught.

Take up the White Man's burden—
No tawdry rule of kings,
But toil of serf and sweeper—
The tale of common things.
The ports ye shall not enter,
The roads ye shall not tread,
Go make them with your living,
And mark them with your dead.

Take up the White Man's burden—
And reap his old reward:
The blame of those ye better,
The hate of those ye guard—
The cry of hosts ye humour
(Ah, slowly!) toward the light
"Why brought he us from bondage,
Our loved Egyptian night?"

Take up the White Man's burden—
Ye dare not stoop to less—
Nor call too loud on Freedom
To cloak your weariness;
By all ye cry or whisper,
By all ye leave or do,
The silent, sullen peoples
Shall weigh your gods and you.

Take up the White Man's burden—
Have done with childish days—
The lightly proferred laurel,
The easy, ungrudged praise.
Comes now, to search your manhood
Through all the thankless years
Cold, edged with dear-bought wisdom,
The judgment of your peers.

Des Weißen Mannes Bürde

Ergreift des weißen Mannes Bürde
schickt eure Besten her
Bindet eure Söhne ans Exil
um den Bedürfnissen euerer Gefangenen zu dienen;
in schwerer Rüstung sollen sie warten,
um die Wilden zu verschrecken
Eure neugefangenen verdrossenen Völker,
halb Teufel und halb Kind.

Ergreift des weißen Mannes Bürde
um geduldig auszuharren
um Schreckensdrohung zu verhüllen
und anmaßenden Stolz zu zügeln;
Durch offene und schlichte Rede,
die hundertmal klar dargelegt wurde,
um eines anderen Vorteil zu suchen
und eines anderen Gewinn zu bewirken.

Ergreift des weißen Mannes Bürde
die bestialischen Kriege des Friedens
füllt den hungrigen Mund
und bekämpft die Krankheit,
und wenn euer Ziel ganz nah ist,
das Ziel, das ihr für andere erstrebt habt,
seht zu, wie Trägheit und heidnischer Wahn
all eure Hoffnung zunichte machen.

Ergreift des weißen Mannes Bürde
kein Herrschen des Flitterkönigs
sondern die Schufterei des Dieners und des Putzers
Die Summe der gewöhnlichen Dinge.
Die Häfen, in die ihr nicht fahren dürft,
Die Straßen, die ihr nicht betreten werdet,
geht, macht sie mit euren Lebenden
und markiert sie mit euren Toten!

Ergreift des weißen Mannes Bürde
und erntet seinen typischen Lohn:
den Tadel derer, die ihr bessert,
den Haß derer, die ihr beschützt
den Schrei der vielen, die ihr lockt
(ah, langsam!) hin zum Licht:
»warum habt ihr uns aus der Knechtschaft befreit,
aus unserer geliebten ägyptischen Finsternis?

Ergreift des weißen Mannes Bürde
wagt nicht, euch nach Geringerem zu bücken
und beruft euch nicht zu laut auf die Freiheit,
um eure Müdigkeit zu überdecken
an allem, was ihr ruft oder flüstert,
an allem, was ihr lasst oder tut
werden die schweigsamen verdrossenen Völker
eure Götter und euch messen.

Ergreift des weißen Mannes Bürde
macht Schluss mit den kindlichen Tagen
dem leicht dargebotenen Lorbeer,
dem mühelosen und leicht verdienten Lob.
Nun sucht euere Mannhaftigkeit
durch all die nichtgedankten Jahre -
kalt, geschliffen von teuer erkaufter Weisheit
das Urteil von Ebenbürtigen!

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Freitag, 22. August 2014
Schnipsel
  1. Wie recht er doch hat: „So laufen die Dinge nun mal in Deutschland. Es ist sicher ein wenig unglücklich, so viel Geld zu bezahlen. Aber noch unglücklicher ist es, das Geld nicht zu haben. Aber eigentlich finde ich dieses kapitalistische System gut.“ Bernie Ecclestone
  2. Foucault „problematisiert ein Verhältnis, das der Wissenschaft schon lange kein Problem mehr ist: Äpfel und Birnen zusammengenommen heißen Obst – der Allgemeinbegriff Obst enthält, unter anderen, Äpfel und Birnen als seine konkreten Bestimmungen in sich. In dieser Abstraktion vom Besonderen zum Allgemeinen nun aber ein Problem zu sehen, das mit Macht, mit Herrschaft, mit Ausbeutung auch nur im entferntesten zu tun hat, dies gilt der Wissenschaft, seit sie die theologische Scholastik überwunden hat, nachgerade als lächerlich.“ Der Rest des Textes ist eher so na ja.)
  3. Henri Nestlé, Justus Liebig, Julius Maggi und Carl Heinrich Knorr konnten die Entwicklungen der folgenden Jahrzehnte wohl nicht abschätzen, hätten sie’s gekonnt, wär es ihnen wahrscheinlich egal gewesen. Ich wundere mich, dass Soylent Yellow oder Green noch nicht auf dem Markt ist.
  4. Man muss beim Flirten unbedings darauf achten: „vier korrelierenden Verbotschaftungs-Faktoren. VF 1: Selbstaussage, VF 2: Zuwendung, VF 3: Activity, VF 4: Liebe.“ Stufe VF 1: „Was mich für aktuelle und künftige Partnerinnen attraktiv macht, ist der Umstand, dass ich für mich persönlich ein Selbstverständnis für Fragen der Geschlechtergerechtigkeit etabliert habe.“ VF 2: „Teilen Sie ihr mit, dass Sie in ihr eine wertvolle gesellschaftliche Bereicherung erkennen“ VF 3: „suchen Sie den direkten Körperkontakt. Hier sind Ihnen alle Maßnahmen, die sich im Bereich des gesetzlich Zulässigen bewegen, vollkommen freigestellt“ VF 4: „Das können Sie auch dem Faltblatt entnehmen, das ich entworfen habe. Hier – sehen Sie? Die gestrichelten Linien zwischen den Stufen …“ Alles klar soweit? „Im übrigen stehe ich auf Softpornos, Ziegenkäse und Beachvolleyball.“
  5. „Wenn es eine Institution gibt, welche die Kirche ersetzt, dann ist es das Fitnessstudio. Beide Institutionen sind anthropotechnische Übungsräume zur Selbstverbesserung und Selbstoptimierung.“ Zuerst wollte ich den Satz einfach so als Unfug abtun, dann dachte ich, nun ja, für die Protestanten und die Fitnessreligiösen mag er knapp durchgehen.
  6. ZbV: „Ohne Triggerwarnung ist der Text sowieso total unsupi.“
  7. Kisuaheli ist nicht nur eine der bedeutendsten Handelssprachen Afrikas sondern auch sehr wohlklingend (zumindest für jemand wie mich, der sie weder spricht noch versteht), wie ich letztens auf der Toilette hören durfte, als sich zwei Reinigungskräfte auf dem Gang angeregt unterhielten.
  8. „In Wahrheit sind milder Gottesstaat und Hippietum Verbündete gegen kommunistische Tempelsprengung und Neoliberalismus.“ (eine Kommentariatsperle)
  9. „Das aufreitende Schwein trägt anstelle eines Schweinsgesichts die Gesichtszüge des Nebenklägers.“ (ein Hamburger Richter in einem Urteil)
  10. Ich liebe den Weltgeist: Der Erfinder des sich-Eiswasser-über-den-Kopf-gießen ist ertrunken.
  11. „Die versuchte Machtdemonstration der Bourgeoisie darf nicht unbeantwortet bleiben und wir müssen die Bonzen aus ihren Hamsterrädern schubsen, um sie damit ihrer eigenen Idiotie bewusst werden zu lassen.“ (AntiImp-Sprache, mein Gott, lange nicht gehört/gelesen) und so geht Revolution: „Nach einem stärkenden und ausgiebigen Frühstück begaben wir uns zunächst einzeln in die Höhle des Löwen und versammelten uns vor den zu den besetzenden Räumen.“
  12. Zapf – im Besitz der Belegschaft – mit Belegschaftsbeteiligung – Zapf GmbH

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Montag, 18. August 2014
Abfälliges über Juristen und die Juristerei II
"Da widmen sich denn die schiefsten Köpfe dem Studium der Rechtsgelehrsamkeit, womit sie keine andren feinen Kenntnisse verbinden, aber dennoch so stolz auf diesen Wust von alten, auf unsre Zeiten wenig passende Gesetze sind. Ein steifer Civilist ist wahrlich im gesellschaftlichen Leben das langweiligste Geschöpf, das man sich denken mag. In allen übrigen menschlichen Dingen, in allen anderen den Geist aufklärenden, das Herz bildenden Kenntnissen unerfahren, treten sie dann in öffentliche Ämter. Ihr barbarischer Stil, ihre bogenlangen Perioden, ihre Gabe, die einfachste, deutliche Sache weitschweifig und unverständlich zu machen, erfüllt jeden, der Geschmack und Gefühl für Klarheit hat, mit Ekel und Ungeduld."
Adolph Freiherr von Knigge

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Freitag, 15. August 2014
Keine Gewalt ist auch keine Lösung
„Ein paar Ohrfeigen zur rechten Zeit lösen jede Art von Geweihproblemen.“
(Antonio Lobo Antunes: Fado Alexandrino)

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Donnerstag, 14. August 2014
Am I Blue


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Mittwoch, 13. August 2014
Robin Williams


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Dienstag, 12. August 2014
Abfälliges über Juristen und die Juristerei I
"Wir ordnen und befehlen hiermit allen Ernstes, dass die Advocati wollene schwarze Mäntel, welche bis unter das Knie gehen, unserer Verordnung gemäß zu tragen haben, damit man die Spitzbuben schon von weitem erkennt."
Friedrich Wilhelm I.

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Montag, 11. August 2014
Was machen eigentlich die Griechen so?

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Freitag, 8. August 2014
Fundstücke 29. - 32. KW 2014
Hintergründe und Sichtweisen:
  • Wie wir lernen, Donald Rumsfeld zu verstehen
  • Die Steinzeitislamisten der Terrorgruppe ISIL mögen eine Rückkehr in ein imaginäres Mittelalter predigen, ihre Methoden sind aber hochmodern - und dem internationalen Geschäftsleben abgeschaut
  • Brunhild Müller-Reiß: Antifaschistische Frauen in Hannover. Zwischen selbstständigem Handeln und Familiensolidarität. (scheint sehr interessant zu sein)
  • Ist George Orwells „1984“ heute Realität geworden? (den Punkt an dem es unreflektiert wird, finden Sie sicher sofort)
  • Ukraine: Mark Franchetti, Moskau-Korrespondent der britischen «Sunday Times»
  • Islamwissenschaftlerin über Antisemitismus
  • Über den Übergang aus den totalen Institutionen Armee, Gefängnis und Sekte in das bürgerliche Leben
  • Wie man die Wahrheit über den Krieg in Gaza erzählt, obwohl die Wahrheit sich hinter Propaganda und Desinformation verbirgt. Ein Erfahrungsbericht von Richard C. Schneider
  • Israel, Gaza, Krieg & Daten – Die Kunst, Propaganda zu personalisieren


  • kluges und interessantes:
  • Filmkritik: "Foucault gegen Foucault" auf arte
  • Über Foucaults Gouvernementalitäts-Vorlesungen von 1978 (Die Historisierung des Foucaultschen Denkens leuchtet mir ein. Bliebe noch die Frage ob Philosophie nicht eine Halbwertszeit von mehr als 20 Jahren haben sollte)
  • Robert Misik über gegenderte Sprache (ziemlich dicht an meiner Position)
  • Ein Gespräch mit Raphael Gross vom Fritz-Bauer-Institut.
  • Faszinierender Faschismus (Foto-Ästhetik im südsudanesischen Krieg)
  • Barbara Kirchner über Antikapitalismus, Pinkstinks, Feminismus und amoklaufende Frauenhasser
  • Was haben die Türkei und Brasilien gemein? (via Nachdenkseiten)
  • Gregor Gysi: Die Haltung der deutschen Linken zum Staat Israel
  • Ulrike Herrmann: Die Mittelschicht hält sich selbst für einen Teil der Elite.
  • Wer die Vertreter anderer Standpunkte als Phobiker stigmatisiert, betrachtet sie nicht mehr als ebenbürtig.



  • Zu Literatur und Sprache
  • Annicka Nickenig: Devianz als Strategie. Aneignung und Subvertierung pathologisierter Weiblichkeit bei Autoren des 20. Jahrhunderts.
  • Volker Reinhardt: De Sade oder Die Vermessung des Bösen
  • Alexander Kluge lässt mich so ratlos zurück wie die Versuche von Dritten seine Texte zu beschreiben
  • über lineares und nichtlineares Lesen
  • Der Linguist Paul Frommer arbeitet als Sprachschöpfer für Hollywood
  • "Mit Büchern reisen"
  • Vom Beck und der Bäckerin


  • Neue Wörter und Wendungen:
  • Powerpoint-Karaoke
  • Verbaldampf-Produktion
  • Salatanbeter
  • der Kuhlste
  • Bewegungsarbeiterin
  • Schrumpfschwanzkompensation
  • „Beischlaferschleichung“ war in den 50ern eine Straftat
  • „Prallheitsgrad“ (bei Tomaten)
  • "verblödeten Antiimperialisten“ (Detlev Claussen)
  • die "große Sensationslosigkeit" (Gerhard Henschel)
  • Yuppie¬häkchen (✓)


  • Amüsantes:
  • “Mopsial turn”
  • “Hat mein Kind Postmoderne?”
  • Verein Deutsche FormelSprache
  • Behauptung der Deutschen widerlegt
  • Rätsel der Menschheit
  • Über Biber und Bielefelder
  • "My hovercraft is full of eels" (Monty-Python)


  • Berlin, Berlin:
  • Am BER wurden Fehler gemacht, die nicht mehr reparabel sind, sagt Experte Dieter Faulenbach da Costa
  • Interview zur Zwangsprostitution in Berlin



  • so dies und das:
  • Meiden Sie folgende Philosophen
  • Eine Ausstellung über die Lehre und das Lernen an den Universitäten im Wandel der Zeit.
  • Es wird mal wieder über die Kommentarkultur im Netz diskutiert.
  • Zehn Prozent der Bundeswehrsoldaten sind weiblich – aber nicht gleichberechtigt
  • Notes-of-Berlin-Gründer Joab Nist im Interview
  • Vom Sinn des Lebens und dem Tod der Götter
  • Mehr Engagement oder mehr Hysterie - welchen Effekt haben Petitionswebsites
  • Was ist furchtbarer? (So wird übrigens ein Schuh draus!)
  • Ingrid Brodnig über Empörungskultur
  • Ein Griff in die rechtspopulistische Rhetorikkiste (Ja schon, aber der Wahlerfolg ist auch ein Symptom für skandinavische Ignoranz)
  • Der Hauptgrund für die Existenz von Geheimdiensten ist die allgemeine Existenz von Geheimdiensten.
  • Unterschiede zwischen West und Ost beim weniger Kinder-Kriegen
  • Hannah Ahlheim (Hg.): Kontrollgewinn - Kontrollverlust: Die Geschichte des Schlafs in der Moderne
  • Sexismus, Antisemitismus und Homophobie werden gern ausgelagert
  • Diskriminierungsfrei unterscheiden.
  • Urfaschismus von Umberto Eco
  • Ob man “unpolitisch” sein darf
  • Genderdebatte: Ist Schweden mit der Gleichstellung zu weit gegangen?
  • Soziale Ausgrenzung führt zu Aggression, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit
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    Donnerstag, 7. August 2014
    Schnipsel
    1. „passiv-aggressiven Menschen“ ein Ausdruck, der mich ins Grübeln bringt. Aggressiv durch Unterlassen, geht das? Ist das in der Psychologie gängig und welchen Typus bezeichnet es da?
    2. Meine Lieblingszitate zur WM: „das ewige auf den Rasen spucken“ „Wo während der Männerfußball-WM die Frauen sind, ist schnell erklärt: Nicht auf dem Spielfeld.“
    3. Wissenswertes: Es gibt doppelt so viele Biber in Europa, als Bielefelder in Europa gibt!
    4. Gut zu wissen (oder auch nicht): „Die Japaner sind ein empfindliches Volk, vor allem gegenüber Kritik und Temperaturschwankungen. Der Sommer ist ihnen zu heiß, der Winter zu kalt, und Frühling und Herbst zu kurz.“
    5. Interessante Frage von Raphael Gross: „In Deutschland findet der Nahostkonflikt nicht statt. Worum geht es also in diesen Demonstrationen eigentlich? Was soll hier über einen andernorts stattfindenden Konflikt definiert werden?“
    6. „RTL-Kochoffizier“ aber ohne „Sose“ (Frank Rosin)
    7. Wie wahr (Frank Zappa hatte in den 70ern etwas ganz ähnliches geäußert) : „In jeder gesellschaftlichen Subgruppe, egal ob man diese nach Schicht, Geschlecht, Ausbildung oder Beruf differenziert, bleiben die Anteile der Intelligenten (20%), der Durchschnittlichen (40%) und der Doofen (40%) konstant.“ (Harald Welzer: Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand)
    8. Hübsch: Kopfschmerzen nach reichlich Alkohol werden gelegentlich als "Haarweh" bezeichnet.
    9. Im 18. Jahrhundert wurde ein heroischer Kampf gegen Federbetten geführt, die im Verdacht standen, unzüchtigem Verhalten Vorschub zu leisten.
    10. „Beidnennung (er und sie) umständlich, Schrägstrichvarianten (er/sie) unästhetisch, Binnen-I (StudenInnen) abartig, Partizipformen unsinnig (Studierende) oder kompletter Vollmurks (Zu Fuß Gehende), Pluralformen für Einzelpersonen ungrammatisch (they), Sprach„vorschriften“ voll richtig scheiße.“ Bei der Taz gibt es übrigens eine “Versammlung der Mitarbeitenden”, unsinnig oder Vollmurks?
    11. „Schon Fußballgucken ist anregender als dem alphabetisertem Zwitschern zuzusehen.“ Ob das ein Tippfehlerm oder Absicht ist, wage ich nicht zu beurteilen.
    12. „Jungfrau wird schwanger von einem Geist, bleibt aber Jungfrau. Sagt zu ihrem Mann, ich bin schwanger, Darling, aber mach dir keine Sorgen, ich bin ja immer noch Jungfrau.
      Menschen, die sich so benehmen, verdienen es, in einem Stall übernachten zu müssen.“
      (Lemmy Kilmister, Motörhead)
    13. Zur passenden Verwendung: „Ein Moralist ist ein Mensch, der die Dimension des Sittlichen im Verhältnis zu anderen Kulturbereichen und Beurteilungsaspekten überbewertet
    14. „Die Pathologie des Moralismus hat mit politischen Orientierungen überhaupt nichts zu tun. Daran können gleicherweise Linke und Rechte leiden.“
    15. Schön: "Eiligkeit und Recht auf Freizeit". Meist wird es jedoch mit einem etwas anderen Text gesungen.
    16. Selten gehörter Satz: „Mein lieber Mann, der grad im Wirtshaus beim Schafkopfen hockt.“

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    Mittwoch, 23. Juli 2014
    aus aktuellem Anlass
    „Auf jeden Sieg folgt ein weiteres Drama, auf jedes Drama ein weiterer Sieg. Wenn wir tatsächlich Sicherheit wollen, sind Kompromisse der einzige Weg.“ Etgar Keret

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    Dienstag, 22. Juli 2014
    Fußball
    "Im Training hab ich mal Alkoholiker gegen Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war's mir wurscht. Da hab i g'sagt: sauft's weiter!"
    (Max Merkel)

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    Montag, 21. Juli 2014
    Dietmar Schönherr


    (mit Dank an Nassrasur)


    Und natürlich: Das Bügeleisen und der Anspitzer

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    Freitag, 18. Juli 2014
    Schnipsel
    1. „In diesem 1:7 lässt Gott sich [für die Brasilianer] nur noch lutheranisch als Deus absconditus denken, als verborgener Gott, dessen Pläne unerforschlich und mit rationalen Kategorien nicht zu fassen sind.“ Sapperlot, da hat aber einer im Konfirmationsunterricht aufgepasst (oder Theologie studiert) bevor er abtrünnig wurde.
    2. „Studenten, die am Montagmorgen ausgeruht und fitt im Seminar erscheinen, sind schlechte Menschen.“ Das weiß doch jeder.
    3. „Das Göttliche im Kalbhaften.“ Animal Studies oder so.
    4. Wieso sollte man in Seilbahnen keine ideologischen Diskussionen führen? Fragt sich Max Goldt und ich werde im Herbst darüber bescheid wissen.
    5. “Ich möchte deine Gefühle nicht verletzen, aber ich musste von dem letzten Schulbrot fast kotzen” Sätze, die man als Mutter/Vater nicht so gerne hört.
    6. „Seit die Bundeswehr in Afghanistan die größte Opium- und Heroinproduktion aller Zeiten bewacht“ Ich hoffe ja, dass gelegentlich auch noch etwas sinnvolles in Afghanistan gemacht wird, on the very end wird aber wohl nur die Förderung harter Drogen übrig bleiben.
    7. „unglaublich“ war die häufigste Vokabel bei Berichterstattung & Kommentaren zum WM-Titel. Das Dämlichste was ich gelesen habe: „Ihr seid Papst und wir Weltmeister.“
    8. ‚Völkermord‘ nun ‚Nekropolitik‘ zu nennen, verspricht keinen Erkenntnisfortschritt.
    9. Auf der Erde gibt es „ein Kaiserreich, 33 Königreiche, zwei Sultanate, drei Emirate, ein Großherzogtum, drei Fürstentümer und den Papst.“ Aber nicht alle sind bei der WM angetreten. Schwein gehabt.
    10. Rex ist mit rājā (gesprochen raadschaa) etymologisch verwandt. Hätte man wissen können (weil indogermanische Sprachen und so), hab ich aber nicht.
    11. „Der größte Scheißverein / ist und bleibt der FC Bayern“ oder „Arbeitslos und eine Flasche Bier, / das ist S04, / die Scheiße vom Revier“ nicht sehr nett, aber recht amüsant. Hätte man den Kickentusiasten gar nicht zugetraut.
    12. Spaßbremse ./. Breßspemse
    13. „in der Viehzucht beschäftigten argentinischen Nachkommen iberischer Einwanderer und indigener Völker Südamerikas“ da ist mir dann fast der Kaffee aus dem Gesicht gefallen.
    14. Der Gedanke, dass man sich die marx‘sche (klein und Apostroph ist nach neuer Rechtschreibung wohl richtig) Geschichtsphilosophie wie die Evolutionstheorie vorstellen könne, hat etwas.

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