Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Braut und Kraut
Zubrauten meint ja bekanntermaßen, jdn. mit einem Übermaß an Bräuten zu versehen.
Stanley Donen wäre es zuzutrauen, seinen Hauptdarsteller zuzubrauten.

Zukrauten war etwas, das wir als Kinder mit Begeisterung taten, indem wir uns anmaßten, Nachbarn, die uns wegen lauten Spielens maßregelten („Ganget ihr Saukrüpel von dem Rasen runter!“) mit einer großen Tüte Pusteblumen den Garten zuzukrauten.

Blödsinn sowas.

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jean stubenzweig, Dienstag, 23. Dezember 2008, 06:11
Zubrauten – das habe ich noch nie gehört. Woher haben Sie das? Ist das regionalspezifisch?

Zukrauten – auch das nicht. Mir fällt lediglich ein, daß es im Französischen heißt: das Kraut treten, wenn man auf der Leitung, auf dem Schlauch steht, völlig wirr, durch den Wind ist: pédaler dans la choucroute

g., Mittwoch, 24. Dezember 2008, 05:41
Ich habe nur ein wenig
mit dem alten Zungenbrecher Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut gespielt.

g., Donnerstag, 25. Dezember 2008, 06:38
Herzlichen Dank
übrigens für den Ausdruck ‚pédaler dans la choucroute, sich im Sauerkraut verlieren ist allerliebst. Ich sollte mir mal mit dem französeln einen netten Abend machen. Vielleicht während einer längeren Zugfahrt? Ich werde ja eh am Wochenende nach Rügen aufbrechen. ‚Tenez vos bouteilles, messieurs!’ Halten sie sich an ihren Flaschen fest, meine Herren, der Zug schüttert und quietscht und rumpelt und schnaubt. Felix Krull war doch der Sohn eines rheinischen Bankeruttierer-Schaumweinfabrikanten, der sich in einem Pariser Hotel den Damen und dem Gelde nähert?

Entschuldigen sie, Herr Stubenzweig, umso früher der Tag, umso absonderlicher die Assoziationen, da kann man sich schon mal im Sauerkraut verlaufen. Sind an solch prachtvollen Formulierungen die Elsässer schuld?