Deutschland 1918/5
g. | Montag, 8. Dezember 2008, 10:05 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Leipzig 8.12.1918
Eine Gruppe von Stabsoffizieren um Oberst Albrecht von Thaer hatte den Plan für einen gewaltsamen Umsturz ausgearbeitet. Da sich die „Heimattruppen“ in den Revolutionswirren ‚neutral’ verhielten, bzw. sich der Revolution anschlossen, wurden zehn ausgesuchte Frontdivisionen unter dem Kommando von General Lequis nach Berlin beordert um die ‚Ordnung’ wieder herzustellen, ,,wer die Feuerwaffen nicht abliefert, wird erschossen.“ (Albrecht von Thaer: Generalstabsdienst an der Front und in der OHL. Aus Briefen und Tagebucheintragungen 1915 - 1919, hrsg. von Siegfried A. Kaehler. Göttingen 1958, S.273.) Vorausgegangen war ein Angebot der Obersten Heeresleitung an Ebert, ihn zu unterstützen.
Der Rat der Volksbeauftragten stützte den Ebert-Groener-Pakt und sandte ein Telegramm an die Oberste Heeresleitung mit einem Aufruf an die Soldaten: sie wurden auffordert, das Vorgesetztenverhältnis zum Offizier aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus wurde der Einfluss der Soldatenräte in der Armee verringert.
Der Aktionsplan für die ‚Berliner Aktion’ sah für die Zeit vom 10. bis 15. Dezember detailliert vor, wann welche der zehn Divisionen in Berlin einmarschieren sollten und welche ‚Ordnungsmaßnahmen’ durchzuführen seien. Am 6. Dezember putschte die Berliner Garnison: die Soldaten drangen in das Abgeordnetenhaus ein, verhafteten den Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte und riefen Ebert zum Reichspräsidenten aus. Ebert verhielt sich zu dieser Aktion neutral, allerdings verschärfte sich das politische Klima.
Vor diesem Hintergrund versuchte der Vollzugsrat, den Einmarsch der Truppen zu verzögern. Auf der Kabinettssitzung am 8. Dezember wurde der Beschluss gefasst, dass die zehn Divisionen nur unter Begleitung von Arbeiterabordnungen und nach Beurteilung der Lage durch den Vollzugsrat. So sollte ein Putsch vermieden werden.
Die OHL gab dem kommandierenden General Lequis den Befehl entgegenlautende Anweisungen der Regierung, auch des Kriegsministers, abzulehnen.
Am 10. Dezember 1918 kam es dann zur Vereidigung der Soldaten auf die Republik und zur, inzwischen legendären Aussage Friedrich Eberts:
„In Berlin scheint sich für heute eine förmliche Schlacht anzukündigen. Ich las es morgens mit ruhiger Selbstverständlichkeit.Er spielt wohl auf die „Berliner Aktion“ an:
Zähneknirschender Brief von Ella Doehring aus Posen. Sie ist behaglich conservativ in ihren Meinungen, ihr Hass gilt noch immer England; daneben scheinen ihr die Juden besonders schuldig zu sein.“
(Victor Klemperer Tagebücher)
Eine Gruppe von Stabsoffizieren um Oberst Albrecht von Thaer hatte den Plan für einen gewaltsamen Umsturz ausgearbeitet. Da sich die „Heimattruppen“ in den Revolutionswirren ‚neutral’ verhielten, bzw. sich der Revolution anschlossen, wurden zehn ausgesuchte Frontdivisionen unter dem Kommando von General Lequis nach Berlin beordert um die ‚Ordnung’ wieder herzustellen, ,,wer die Feuerwaffen nicht abliefert, wird erschossen.“ (Albrecht von Thaer: Generalstabsdienst an der Front und in der OHL. Aus Briefen und Tagebucheintragungen 1915 - 1919, hrsg. von Siegfried A. Kaehler. Göttingen 1958, S.273.) Vorausgegangen war ein Angebot der Obersten Heeresleitung an Ebert, ihn zu unterstützen.
Der Rat der Volksbeauftragten stützte den Ebert-Groener-Pakt und sandte ein Telegramm an die Oberste Heeresleitung mit einem Aufruf an die Soldaten: sie wurden auffordert, das Vorgesetztenverhältnis zum Offizier aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus wurde der Einfluss der Soldatenräte in der Armee verringert.
Der Aktionsplan für die ‚Berliner Aktion’ sah für die Zeit vom 10. bis 15. Dezember detailliert vor, wann welche der zehn Divisionen in Berlin einmarschieren sollten und welche ‚Ordnungsmaßnahmen’ durchzuführen seien. Am 6. Dezember putschte die Berliner Garnison: die Soldaten drangen in das Abgeordnetenhaus ein, verhafteten den Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte und riefen Ebert zum Reichspräsidenten aus. Ebert verhielt sich zu dieser Aktion neutral, allerdings verschärfte sich das politische Klima.
„Ein Demonstrationszug, der sich auf dem Weg ins Innere der Stadt befindet, wird in der Chausseestraße abgeriegelt. Gardefüsiliere, »Maikäfer« genannt, feuerten mit Maschinengewehren in die Menge. Der Überfall forderte 14 Tote und mehrere Schwerverletzte.“Quelle
Vor diesem Hintergrund versuchte der Vollzugsrat, den Einmarsch der Truppen zu verzögern. Auf der Kabinettssitzung am 8. Dezember wurde der Beschluss gefasst, dass die zehn Divisionen nur unter Begleitung von Arbeiterabordnungen und nach Beurteilung der Lage durch den Vollzugsrat. So sollte ein Putsch vermieden werden.
Die OHL gab dem kommandierenden General Lequis den Befehl entgegenlautende Anweisungen der Regierung, auch des Kriegsministers, abzulehnen.
Am 10. Dezember 1918 kam es dann zur Vereidigung der Soldaten auf die Republik und zur, inzwischen legendären Aussage Friedrich Eberts:
„Kein Feind hat euch überwunden“Damit hatte er die Dolchstoßlegende, die in der konservativen Presse seit einigen Wochen diskutiert wurde, auf den Punkt gebracht.