Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Sprachspiele 10
Beim Spielen mit Sprache kann man sich auch Wörter ausdenken, deren Klang für die gerade benötigten Zwecke tauglich erscheint:
“Quirmt Quirme, quirmt!“
Oder sich mehr oder weniger verkrampft über den Labenz zu freuen.

Aber: ist es nicht tatsächlich notwendig, eine Bezeichnung für jene mal pink, mal grüner als grün sich krawallig um Toilettensteine schmiegende Kunstwollmatten zu (er)finden? Ich habe ja da immer ein bisschen Sorge, mir die Füße zu verätzen.
Wenn man nach dem Besuch der Toilette wieder im Esszimmer der Gastgeberin oder des Gastgebers auftaucht, könnte man sich die Feststellung
“Eine interessante Klofußumpuschelung habt ihr da in eurem Badezimmer!“
verkneifen und entspannt, völlig ohne ironischen Beiklang die Schönheit des Utensils oder das Preisbewusstsein der Gastgeber loben. Das wäre doch schön.
Manchmal erfindet sich unsere Sprache ja auch selbstständig schöne neue Wörter: Rohlingsspindel zum Beispiel.

Und dann gibt es noch diesen Verein für Habichvergessen, der uns von Zeit zu Zeit so wundersame Wörter wie Klapprechner und Taschentelefon schenkt, auf dass wir dem Gebrauch von Dingenskirchen abschwören.

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vert, Mittwoch, 17. Februar 2010, 06:18
das wort mösenstövchen ist mittlerweile ein fester bestandteil auch meines sprachschatzes geworden.

klofußumpuschelungen allerdings sind ein no-go.

g., Mittwoch, 17. Februar 2010, 07:05
'mösenstövchen' ist prachtvoll. Jetzt muss ich mir nur noch eine Geschichte ausdenken, in der man es verwenden kann. (Weia, das wird Suchanfragen geben!)

vert, Mittwoch, 17. Februar 2010, 07:30
wieso?
was ist denn an sitzheizungen bedenklich?

g., Mittwoch, 17. Februar 2010, 07:54
Ich mach was Intertextuelles,
Gehegemanntes oder wie das heutzutage heißt.

vert, Mittwoch, 17. Februar 2010, 07:56
ja, machen sie mal was mit gehege, mensch.
stahlgewitterkäfig oder so.

g., Mittwoch, 17. Februar 2010, 08:00
Ein Menschengehege?

vert, Mittwoch, 17. Februar 2010, 16:04
warum nicht. zum einsitzen. aber mit mösenstövchen.

(und jetzt klären sie uns mal über die quirmerei auf. ich denke den ganzen tag schon an nix anderes. ich weiß nicht was soll es bedeuten usw.)

g., Donnerstag, 18. Februar 2010, 04:48
Je nun,
es kommt der Tag, da will die Säge sägen und der Quirm quirmen. Ist doch ganz einfach?
Also:
„Sozialismus“, barmte der kleine König der Quirme, „fängt mit der Sicherung des Existenzminimums an. Jawoll, ja!“
oder auch:
Stellen Sie sich ein ‚meeting’ vor und einer jener bedauernswerten jungen Leute, die mal irgendwas mit Medien gemacht haben, redet und redet und sie haben Mühe zu verstehen, was er den will. Denglish for beginners, sozusagen. Sie werden immer müder und auch etwas gereizt und denken: ‚vielleicht sollte ich ihm mal ein Wörterbuch schenken?’ und dann beugt sich ihre Kollegin zu ihnen und flüstert ihnen ins Ohr: „Der Quirm quirmt!“

Sie sehen, quirmende Quirme sind vielfältig einsetzbar.

jean stubenzweig, Mittwoch, 17. Februar 2010, 07:55
Das wird sie
sicherlich erfreuen, die Labenzer FF.

g., Mittwoch, 17. Februar 2010, 07:58
Jessas,
was es alles in dieser wunderbaren Welt des Internet gibt! Ohne die Suchmaschine anzuwerfen, darf man kein Wort mehr verwenden. Wo ist die Unschuld geblieben?

vert, Mittwoch, 17. Februar 2010, 07:59
im faz-fäuleton, auf der strecke, man weiß so wenig.

jean stubenzweig, Mittwoch, 17. Februar 2010, 16:18
Labenz
liegt nicht im Internet, sondern im schönen Holstein.

Und da waren Sie, lieber Vert, offenbar noch nicht ...

vert, Mittwoch, 17. Februar 2010, 16:48
pffh.

g., Donnerstag, 18. Februar 2010, 04:50
Eine unschuldige rote Großmutter meinten Sie?

g., Mittwoch, 17. Februar 2010, 08:03
Einen wunderschönen Tag
wünsche ich den Herren. Ich muss jetzt unter die Dusche.