Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Georg Forster: Reise um die Welt 72
(Nachricht vom zweeten Besuch auf der Insel Tahiti)
“Um diese Zeit erfuhren wir, daß MAHEINE die Tochter eines im Thal Matavai wohnhaften Befehlshabers, Namens TOPERRI, geheyrathet habe. Einer unsrer jungen See-Offiziere, von dem sich diese Nachricht herschrieb, rühmte uns, daß er bey der Verheyrathung zugegen gewesen sei, und die dabey vorgefallnen Ceremonien mit angeshen habe; als wir ihn aber um die Beschreibung derselben ersuchten, gestand er, »daß sie zwar sehr sonderbar gewesen wären, doch könne er sich keiner insbesondere erinnern, wisse auch nicht WIE er sie erzählen solle.« Auf solche Art entgieng uns eine merkwürdige Entdeckung, die wir bey dieser Gelegenheit über die Gebräuche dieses Volks hätten machen können; und es war zu bedauern, daß kein verständigerer Beobachter zugegen gewesen, der wenigstens das was er GESEHEN, auch hätte ERZÄHLEN können.”
(Forster S. 580)
Bei allen zum Teil zeittypischen Beschränkungen von Forsters Weltsicht, das Beharren auf möglichst exakten und “verständigen” Schilderungen ist zukunftweisend.

Kommentieren