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Aus dem Fenster gesprochen
g. | Freitag, 27. Januar 2012, 05:30 | Themenbereich: 'so dies und das'
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„Die Ehre Gottes aus der Natur“
g. | Donnerstag, 26. Januar 2012, 05:50 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
ist der Titel eines Gedichtes von Christian Fürchtegott Gellert, der mir noch vage aus meiner Schulzeit in Erinnerung ist. Vage, das heißt einer seiner Fabeln wurde irgendwann in der Mittelstufe im Deutschunterricht behandelt. Von wem, mit welcher Intention und ob die Fabel (Welche?) für uns Jugendliche so aufbereitet wurde, dass ein 13 oder 14-jähriger etwas damit anfangen kann, ist mit entfallen. Da mir kein Text aus dieser Zeit in liebenswerter Erinnerung geblieben ist, wird es wohl nicht der Fall gewesen sein. Ob es heutzutage mehr Deutschlehrer gibt, die sich über Literaturvermittlung Gedanken machen?
Ende der 60er ging das schlicht nach dem Gedankengang: Fabeln sind einfach und daher für Jugendliche genau das Richtige, über die Zeit und die Absichten, die die Zeit nach Auffassung des Autors erforderte, wurde nichts gesagt. Vielleicht war es folgende Fabel:
Auf Gellert bin ich über Wieland gestoßen, der Gellert sehr schätzte. Warum er ihn schätzte, kann ich nicht sagen, vielleicht weil er das damals gängige Motiv des Edlen Wilden aus Amerika recht eindrucksvoll bearbeitete? (In Inkle und Yariko rettet die edle Ureinwohnerin dem englischen Kaufmann das Leben, was diesen nicht daran hindert sie anschließend als Sklavin zu verkaufen)
Die ersten beiden Strophen aus „Die Ehre Gottes aus der Natur“wurden von Beethoven vertont:
Ende der 60er ging das schlicht nach dem Gedankengang: Fabeln sind einfach und daher für Jugendliche genau das Richtige, über die Zeit und die Absichten, die die Zeit nach Auffassung des Autors erforderte, wurde nichts gesagt. Vielleicht war es folgende Fabel:
Die Nachtigall und die Lerche
Die Nachtigall sang einst mit vieler Kunst;
Ihr Lied erwarb der ganzen Gegend Gunst;
Die Blätter in den Gipfeln schwiegen
Und fühlten ein geheim Vergnügen.
Der Vögel Chor vergaß der Ruh'
Und hörte Philomelen zu.
Aurora selbst verzog am Horizonte,
Weil sie die Sängerin nicht g'nug bewundern konnte.
Denn auch die Götter rührt der Schall
Der angenehmen Nachtigall;
Und ihr, der Göttin, ihr zu Ehren
Ließ Philomele sich noch zweimal schöner hören.
Sie schweigt darauf. Die Lerche naht sich ihr
Und spricht: »Du singst viel reizender als wir;
Dir wird mit Recht der Vorzug zugesprochen;
Doch eins gefällt uns nicht an dir,
Du singst das ganze Jahr nicht mehr als wenig Wochen.«
Doch Philomele lacht und spricht:
»Dein bittrer Vorwurf kränkt mich nicht
Und wird mir ewig Ehre bringen.
Ich singe kurze Zeit. Warum? Um schön zu singen.
Ich folg' im Singen der Natur;
So lange sie gebeut, so lange sing' ich nur.
Sobald sie nicht gebeut, so hör' ich auf zu singen;
Denn die Natur läßt sich nicht zwingen.«
O Dichter, denkt an Philomelen,
Singt nicht, so lang ihr singen wollt.
Natur und Geist, die euch beseelen,
Sind euch nur wenig Jahre hold.
Soll euer Witz die Welt entzücken,
So singt, so lang ihr feurig seid,
Und öffnet euch mit Meisterstücken
Den Eingang in die Ewigkeit.
Singt geistreich der Natur zu Ehren;
Und scheint euch die nicht mehr geneigt,
So eilt, um rühmlich aufzuhören,
Eh' ihr zu spät mit Schande schweigt.
Wer, sprecht ihr, will den Dichter zwingen?
Er bindet sich an keine Zeit.
So fahrt denn fort, noch alt zu singen,
Und singt euch um die Ewigkeit.“
Auf Gellert bin ich über Wieland gestoßen, der Gellert sehr schätzte. Warum er ihn schätzte, kann ich nicht sagen, vielleicht weil er das damals gängige Motiv des Edlen Wilden aus Amerika recht eindrucksvoll bearbeitete? (In Inkle und Yariko rettet die edle Ureinwohnerin dem englischen Kaufmann das Leben, was diesen nicht daran hindert sie anschließend als Sklavin zu verkaufen)
Die ersten beiden Strophen aus „Die Ehre Gottes aus der Natur“wurden von Beethoven vertont:
„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort.
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn’ aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg gleich wie ein Held.“
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Piratenbashing für Zwischendurch
g. | Mittwoch, 25. Januar 2012, 04:59 | Themenbereich: 'so dies und das'
Hier gibt’s noch mehr von Michéa: sehr interessant. Auf Deutsch scheint es nichts zu geben und da mein Französisch nicht gut genug für philosophische Texte ist ... Schade!
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Fahrraddiebe
g. | Dienstag, 24. Januar 2012, 05:38 | Themenbereich: 'Begegnungen'
Mal wieder Freiburg Mitte der 70er Jahre. Ich wohnte damals im Wohnheim der Zivildienstleistenden und wie das eben so ist mit jungen Männern, die zum ersten Mal weg von zuhause sind, da geschehen Dinge, an die man sich auch noch Jahre später recht vergnügt erinnert. Wenn ich an unsere Nacktwannenpartys denke … Aber darum soll es heute nicht gehen.
An einem dieser Sonnabende an denen wir einigermaßen früh aufstanden, um noch vor dem großen Touristenansturm auf dem Bauernmarkt am Münster einzukaufen, schälte ich mich aus dem Bett, hielt meinen Kopf unter die Dusche und versuchte mich an den gestrigen Abend zu erinnern. Wir waren im Reichsadler gewesen, einer Kneipe, die am Kirchentag der Katholiken (ziemlich gefährlich übrigens, so ein Kirchentag) sogar von den Kirchentagsteilnehmern heimgesucht worden war, damals normalerweise aber die übliche Mischung aus jungen Leuten, Drogenfahndern und Verfassungsschützern aufwies. Wir hatten Skat oder Doppelkopf gespielt und es war spät geworden. Wir wankten heim nach Herdern, nur der lange, dürre S. (?) hatte gesagt, dass er mit seinem Fahrrad nach Hause fahren wollte. Wir hatten ihm abgeraten, da er Schwierigkeiten hatte durch die Tür der Gaststätte zu treffen. Okay, wir wankten nach Hause und er wankte um die Ecke zu seinem Fahrrad. Wir kamen alle wohlbehalten zu Hause an.
Am Frühstückstisch sahen wir uns alle wieder, etwas ramponiert, aber guter Dinge. Kaffee trinken, noch eine Runde quatschen, eine Zigarette und dann los zum Wocheneinkauf.
Vor der Haustür sehe ich den S. verzweifelt den Fahrradständer durchsehen.
„Wo ist denn nur mein Fahrrad geblieben?“
„Keine Ahnung, du bist doch gestern Abend damit nach Hause gefahren, oder nicht?“
„Ich glaube ja, doch, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit dem Rad gekommen bin.“
„Ziemlich sicher?“
„Natürlich, hier ist doch mein Fahrradschlüssel.“ Er hielt mir den Schlüssel vor das Gesicht.
„Ja schon, das ist dein Schlüssel, aber das heißt doch nicht, dass du mit dem Rad auch gefahren bist.“
„Stimmt, aber welches ist mein Rad?“
„Wenn du das nicht weißt?“
„Es ist blau, denke ich?“
„Tja, wenn du es nicht mehr weißt, dann musst du eben alle Räder versuchen aufzuschließen und das Schloss, das du öffnen kannst, gehört zu deinem Rad.“
Und das machte er dann auch, der S. Nach zehn Minuten hatte er das Rad gefunden, öffnete das Schloss, der Riegel schnappte zurück und gab die Speichen frei. Er beäugte das Rad dann misstrauisch und drehte sich zu mir um.
„Das ist nicht mein Rad.“
„Das ist nicht dein Rad?“ fragte ich.
„Niemals, an meinem Rad war ein Schutzblech lose, dieses hier ist tipp topp und sauber. Das kann nicht mein Rad sein. Ich habe mein Rad noch nie sauber gemacht.“
„Aber der Schlüssel passt?“
„Ja, aber das ist nicht mein Rad.“
Wir sahen uns an, dann sagte er:
„Vielleicht habe ich gestern aus Versehen ein Fahrrad geklaut?“
„Aus Versehen?“ Ich musste lachen.
Auf seinem Gesicht zeigte sich ein Anflug von Verzweiflung.
„Was soll ich denn jetzt machen?
Ich musste noch einmal lachen.
„Na, am besten gehst du zu den Bullen und sagst, Guten Tag, mein Name ist S. Ich habe aus Versehen ein Fahrrad geklaut.“
Ich stellte mir die Gesichter der Polizisten vor und musste lachen.
Auf seinem Gesicht machte sich Panik breit.
„Meinst du?“
Dann dachte ich, es werde Zeit seine Wirrnis zu kanalisieren.
„Weißt du was? Du fährst jetzt mit dem Fahrrad zum Geier, suchst alles ab und wenn dir ein dreckiges Rad mit losem Schutzblech begegnet, siehst du es dir genau an. Vorher gehst du aber noch einmal auf dein Zimmer und sucht einen anderen Fahrradschlüssel und mit dem probierst du dann die, dir bekannt vorkommenden Räder aus. Okay?“
Erleichtert machte er sich von dannen und kurz danach kamen auch alle anderen aus unsrer Truppe und wir machten uns auf den Weg in die Innenstadt. Unterwegs erzählte ich ihnen von dem Problem des S. und so beschlossen wir, vor dem Einkauf noch einen Abstecher zu machen und den S. bei seinem Fahrradproblem zu unterstützen.
Als wir ankamen, stand der S. schon da. Er hatte sein Fahrrad gefunden und auch aufgeschlossen.
Wir beglückwünschten ihn. Er hatte sein Fahrradproblem leichter Hand selber gelöst.
„Na, siehst du, alles kein Problem!“ sagte ich. Er sah mich unglücklich an.
„Ich habe keinen zweiten Schlüssel?“ sagte er zaghaft.
„Wie jetzt?“
„Na, dieser Schlüssel mit dem ich das fremde Fahrrad vorher aufgeschossen habe, das passt auch zu meinem Fahrradschloss.“
„Lass mal sehen.“
Und
„Tatsächlich.“
Und
„Der Schlüssel passt in beide Schlösser.“
Und
„Wie kann das sein?“
„Wahrscheinlich hat der Hersteller nur eine beschränkte Anzahl von Schlössern und dazu passenden Schlüsseln?“
„Schon möglich, aber ausgerechnet hier vor der Kneipe und direkt neben meinem Rad? Das ist unmöglich.“
„Vielleicht hat der Hersteller nur zehn verschiedene Schlösser.“
„Lass uns mal noch einige weitere Schlösser ausprobieren.“
Und das taten wir dann auch, aber kaum hatten wir ein weiteres Schloss geöffnet, kam ein Streifenpolizist vorbei und wir machten uns auf den Weg zum Einkaufen.
An einem dieser Sonnabende an denen wir einigermaßen früh aufstanden, um noch vor dem großen Touristenansturm auf dem Bauernmarkt am Münster einzukaufen, schälte ich mich aus dem Bett, hielt meinen Kopf unter die Dusche und versuchte mich an den gestrigen Abend zu erinnern. Wir waren im Reichsadler gewesen, einer Kneipe, die am Kirchentag der Katholiken (ziemlich gefährlich übrigens, so ein Kirchentag) sogar von den Kirchentagsteilnehmern heimgesucht worden war, damals normalerweise aber die übliche Mischung aus jungen Leuten, Drogenfahndern und Verfassungsschützern aufwies. Wir hatten Skat oder Doppelkopf gespielt und es war spät geworden. Wir wankten heim nach Herdern, nur der lange, dürre S. (?) hatte gesagt, dass er mit seinem Fahrrad nach Hause fahren wollte. Wir hatten ihm abgeraten, da er Schwierigkeiten hatte durch die Tür der Gaststätte zu treffen. Okay, wir wankten nach Hause und er wankte um die Ecke zu seinem Fahrrad. Wir kamen alle wohlbehalten zu Hause an.
Am Frühstückstisch sahen wir uns alle wieder, etwas ramponiert, aber guter Dinge. Kaffee trinken, noch eine Runde quatschen, eine Zigarette und dann los zum Wocheneinkauf.
Vor der Haustür sehe ich den S. verzweifelt den Fahrradständer durchsehen.
„Wo ist denn nur mein Fahrrad geblieben?“
„Keine Ahnung, du bist doch gestern Abend damit nach Hause gefahren, oder nicht?“
„Ich glaube ja, doch, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit dem Rad gekommen bin.“
„Ziemlich sicher?“
„Natürlich, hier ist doch mein Fahrradschlüssel.“ Er hielt mir den Schlüssel vor das Gesicht.
„Ja schon, das ist dein Schlüssel, aber das heißt doch nicht, dass du mit dem Rad auch gefahren bist.“
„Stimmt, aber welches ist mein Rad?“
„Wenn du das nicht weißt?“
„Es ist blau, denke ich?“
„Tja, wenn du es nicht mehr weißt, dann musst du eben alle Räder versuchen aufzuschließen und das Schloss, das du öffnen kannst, gehört zu deinem Rad.“
Und das machte er dann auch, der S. Nach zehn Minuten hatte er das Rad gefunden, öffnete das Schloss, der Riegel schnappte zurück und gab die Speichen frei. Er beäugte das Rad dann misstrauisch und drehte sich zu mir um.
„Das ist nicht mein Rad.“
„Das ist nicht dein Rad?“ fragte ich.
„Niemals, an meinem Rad war ein Schutzblech lose, dieses hier ist tipp topp und sauber. Das kann nicht mein Rad sein. Ich habe mein Rad noch nie sauber gemacht.“
„Aber der Schlüssel passt?“
„Ja, aber das ist nicht mein Rad.“
Wir sahen uns an, dann sagte er:
„Vielleicht habe ich gestern aus Versehen ein Fahrrad geklaut?“
„Aus Versehen?“ Ich musste lachen.
Auf seinem Gesicht zeigte sich ein Anflug von Verzweiflung.
„Was soll ich denn jetzt machen?
Ich musste noch einmal lachen.
„Na, am besten gehst du zu den Bullen und sagst, Guten Tag, mein Name ist S. Ich habe aus Versehen ein Fahrrad geklaut.“
Ich stellte mir die Gesichter der Polizisten vor und musste lachen.
Auf seinem Gesicht machte sich Panik breit.
„Meinst du?“
Dann dachte ich, es werde Zeit seine Wirrnis zu kanalisieren.
„Weißt du was? Du fährst jetzt mit dem Fahrrad zum Geier, suchst alles ab und wenn dir ein dreckiges Rad mit losem Schutzblech begegnet, siehst du es dir genau an. Vorher gehst du aber noch einmal auf dein Zimmer und sucht einen anderen Fahrradschlüssel und mit dem probierst du dann die, dir bekannt vorkommenden Räder aus. Okay?“
Erleichtert machte er sich von dannen und kurz danach kamen auch alle anderen aus unsrer Truppe und wir machten uns auf den Weg in die Innenstadt. Unterwegs erzählte ich ihnen von dem Problem des S. und so beschlossen wir, vor dem Einkauf noch einen Abstecher zu machen und den S. bei seinem Fahrradproblem zu unterstützen.
Als wir ankamen, stand der S. schon da. Er hatte sein Fahrrad gefunden und auch aufgeschlossen.
Wir beglückwünschten ihn. Er hatte sein Fahrradproblem leichter Hand selber gelöst.
„Na, siehst du, alles kein Problem!“ sagte ich. Er sah mich unglücklich an.
„Ich habe keinen zweiten Schlüssel?“ sagte er zaghaft.
„Wie jetzt?“
„Na, dieser Schlüssel mit dem ich das fremde Fahrrad vorher aufgeschossen habe, das passt auch zu meinem Fahrradschloss.“
„Lass mal sehen.“
Und
„Tatsächlich.“
Und
„Der Schlüssel passt in beide Schlösser.“
Und
„Wie kann das sein?“
„Wahrscheinlich hat der Hersteller nur eine beschränkte Anzahl von Schlössern und dazu passenden Schlüsseln?“
„Schon möglich, aber ausgerechnet hier vor der Kneipe und direkt neben meinem Rad? Das ist unmöglich.“
„Vielleicht hat der Hersteller nur zehn verschiedene Schlösser.“
„Lass uns mal noch einige weitere Schlösser ausprobieren.“
Und das taten wir dann auch, aber kaum hatten wir ein weiteres Schloss geöffnet, kam ein Streifenpolizist vorbei und wir machten uns auf den Weg zum Einkaufen.
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Schnipsel
g. | Montag, 23. Januar 2012, 06:22 | Themenbereich: 'so dies und das'
- Hallervorden inszeniert ein Stück, in dem sich in New York ein Jude und ein Afroamerikaner näher kommen. In Berlin treten Didi und ein angemalter Weißer auf und machen daraus eine nette Labersoße. ‚Blackfacing‘ ist da nur ein Teil des Problems.
- Sofaemanzipation trifft natürlich auch etwas.
- Durch stetes Lob, so heißt es, könne man die Herzallerliebste dazu überreden, häufiger einen Hut zu tragen.
- Ich sollte mal eine Geschichte schreiben in der ‚meanwhile urlaubing‘, 'ungeliebte Selbstdenker' und ‚überjähriges Frittierfett‘ vorkommen.
- Dieser ehemalig promovierte Jurist macht jetzt irgendwas mit Medien.
- Die Investoren, diese scheuen Rehe, investieren jetzt nicht mehr so gerne um den Potzdamer Platz herum, sondern anderswo. Was hat sie denn nach anderswo vertrieben?
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Nachtrag
g. | Samstag, 21. Januar 2012, 08:40 | Themenbereich: 'Fundstuecke'
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Fundstücke 1. -3. KW 2012
g. | Freitag, 20. Januar 2012, 05:09 | Themenbereich: 'Fundstuecke'
kluges und interessantes:
»Ich sinnlose vor mich hin... 1 und 2
Interview mit dem Filmemacher Thomas Heise, der in seinen Dokumentarfilmen rechte Jugendliche beobachtet hat
Standard & Poors: „die Krise ist gar nicht vor allem eine Budgetkrise oder eine öffentliche Schuldenkrise.
Wie Therapeuten heute arbeiten
Über asoziale Diskurse
Lucien Sève: Der Mensch im Kapitalismus (via Stubenzweig)
Der ehemalige Verfassungsrichter Siegfried Broß über die Folgen der Privatisierung Teil 1 und Teil 2
Anatomie einer Geisteshaltung Teil 1, Teil 2 Teil 3
Die größte Erfindung der Menschheit ist die Anti-Baby-Pille (das mit der Kränkung: nun ja)
Hintergründe und Sichtweisen:
„Neoliberal“ – was ist das?
Die Gewaltfrage: Neue und alte Bücher zum legendären Protestjahr 1968
Theodor W. Adorno / Max Horkheimer - Dialektik der Aufklärung
Über die Organisationsfrage (ziemlich leninistisch gedacht) Teil eins und Teil zwei
Falsche Geständnisse
Peter-Alexis Albrecht über polizeiliche Vernehmungen
Wie Europas Digital-Kommissarin den gestürzten Minister zu Guttenberg engagierte
Zu Literatur
Wolfram Schütte über Edmund da Waal: Der Hase mit den Bernsteinaugen. Das verborgene Erbe der Familie Ephrussi
Thomas Knubben: Hölderlin. Eine Winterreise
Neue Wörter und Wendungen:
unbegrenztes Onlinemeinungstum
so dies und das:
Gustav Seibt über Eckard Henscheid zum 70.
Mit den "Kataphilen" durch den Pariser Untergrund
Muss man nicht glücklich sein, um zu tanzen? Oder Er ist Heinz
Intrige, Streit und Unterdrückung bei Ameisen
NiqaBitch (Deux femmes françaises se promenant dans les rues de Paris dans un niqab, jambes nues et mini-shorts en tant que critique de la loi récemment adoptée en France.)
amüsantes:
Angelika Beer über Piraten und Grüne Dazu siehe auch
Alle Weltuntergänge auf einen Blick
Und eher so mittellustig: In den Jurten der Markttaliban
Wieder viel Kram, ich bitte um Entschuldigung.
Hintergründe und Sichtweisen:
Zu Literatur
Neue Wörter und Wendungen:
so dies und das:
amüsantes:
Wieder viel Kram, ich bitte um Entschuldigung.
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Die rauchende progressive Universalpoesie
g. | Donnerstag, 19. Januar 2012, 05:08 | Themenbereich: 'Begegnungen'
Im ersten Semester meines Studiums bin ich in der ersten Vorlesungswoche in geschätzt zwanzig Einführungsveranstaltungen von Grundkursen gegangen, um die Dozenten zu begutachten und mangels feststehender Vorlieben für bestimmte Epochen oder Texte, mir von dem Angebotenen irgendetwas herauszusuchen, das Freude am Gegenstand und Zugang zu wissenschaftlicher Beschäftigung mit Literatur versprach.
An die neunzehn ausgesiebten Veranstaltungen kann ich mich nicht mehr erinnern. Deutlich wurde allerdings, dass in vielen Grundkursen Selbstdarstellungskünstler unter den Studis und den Dozenten reichlich im Angebot waren. Ob ich mir eine Liste der auf jeden Fall zu vermeidenden Autoren und Texte und natürlich auch bestimmter Dozenten anfertigte, weiß ich nicht mehr. Sinnvoll wäre es auf jeden Fall gewesen.
Hängen geblieben bin ich bei einem Grundkurs über die Frühromantik. Der Dozent, Prof. H.-G. R. war lustig und demonstrierte ad personam mit seiner überbordenden Egozentrik ganz gut das frühromatische Genieideal.
Es war ‚reine’ Literaturwissenschaft, die sich um eine soziohistorische Bestimmung nicht groß scherte. Das ist ja nicht das Schlechteste.
An was ich mich erinnern kann ist Lucinde, ein Roman von Friedrich Schlegel, den ich als grauenhaftes Gestoppel in Erinnerung habe und eben die progressive Universalpoesie.
Bei Durchsicht der alten Reclamausgaben fällt auf, dass ich mich wohl einigermaßen intensiv mit Schlegels Brief über den Roman auseinandergesetzt habe. Hier sind die meisten Unterstreichungen sichtbar. Was der Friedrich Schlegel zum Roman meint, ist mir aber nicht in Erinnerung geblieben, obwohl ich mich für Romantheorie immer schon interessiert habe.
Sehr deutlich in Erinnerung ist mir aber nach all den Jahren die Lex R. Dabei handelt es sich, wie uns schon in der Einführungssitzung mitgeteilt wurde, um das nach dem Dozenten benannte Gesetz, dass im Seminar niemand rauchen dürfe außer dem Dozenten und auch der dürfe es nur aus dem geöffneten Fenster (demnach konnte es sich nur um das Sommersemester gehandelt haben) paffend. Die Begründung war so einleuchtend wie simpel. Wenn ihm das Rauchen nicht gestattet würde, könne er kein Seminar abhalten und wenn jeder, der rauchen wolle auch rauche, sei es für die Nichtraucher unerträglich.
Das Seminar war lustig und einigermaßen ertragreich, auch wenn einem vor lauter Arabeskengeklingel ganz komisch im Magen wurde und bis auf die Selbstdarstellungskünste einiger höherer Semester, die wie unser Dozent süffisant anmerkte, wohl nur in einen Grundkurs kämen, um neue Bewunderer zu rekrutieren.
An die neunzehn ausgesiebten Veranstaltungen kann ich mich nicht mehr erinnern. Deutlich wurde allerdings, dass in vielen Grundkursen Selbstdarstellungskünstler unter den Studis und den Dozenten reichlich im Angebot waren. Ob ich mir eine Liste der auf jeden Fall zu vermeidenden Autoren und Texte und natürlich auch bestimmter Dozenten anfertigte, weiß ich nicht mehr. Sinnvoll wäre es auf jeden Fall gewesen.
Hängen geblieben bin ich bei einem Grundkurs über die Frühromantik. Der Dozent, Prof. H.-G. R. war lustig und demonstrierte ad personam mit seiner überbordenden Egozentrik ganz gut das frühromatische Genieideal.
Es war ‚reine’ Literaturwissenschaft, die sich um eine soziohistorische Bestimmung nicht groß scherte. Das ist ja nicht das Schlechteste.
An was ich mich erinnern kann ist Lucinde, ein Roman von Friedrich Schlegel, den ich als grauenhaftes Gestoppel in Erinnerung habe und eben die progressive Universalpoesie.
„Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennte Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen, und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will, und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig, und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen, den Witz poetisieren, und die Formen der Kunst mit gediegnem Bildungsstoff jeder Art anfüllen und sättigen, und durch die Schwingungen des Humors beseelen. Sie umfaßt alles, was nur poetisch ist, vom größten wieder mehre Systeme in sich enthaltenden Systeme der Kunst, bis zu dem Seufzer, dem Kuß, den das dichtende Kind aushaucht in kunstlosen Gesang. Sie kann sich so in das Dargestellte verlieren, daß man glauben möchte, poetische Individuen jeder Art zu charakterisieren, sei ihr Eins und Alles; und doch gibt es noch keine Form, die so dazu gemacht wäre, den Geist des Autors vollständig auszudrücken: so daß manche Künstler, die nur auch einen Roman schreiben wollten, von ungefähr sich selbst dargestellt haben. Nur sie kann gleich dem Epos ein Spiegel der ganzen umgebenden Welt, ein Bild des Zeitalters werden. Und doch kann auch sie am meisten zwischen dem Dargestellten und dem Darstellenden, frei von allem realen und idealen Interesse auf den Flügeln der poetischen Reflexion in der Mitte schweben, diese Reflexion immer wieder potenzieren und wie in einer endlosen Reihe von Spiegeln vervielfachen. Sie ist der höchsten und der allseitigsten Bildung fähig; nicht bloß von innen heraus, sondern auch von außen hinein; indem sie jedem, was ein Ganzes in ihren Produkten sein soll, alle Teile ähnlich organisiert, wodurch ihr die Aussicht auf eine grenzenlos wachsende Klassizität eröffnet wird. Die romantische Poesie ist unter den Künsten was der Witz der Philosophie, und die Gesellschaft, Umgang, Freundschaft und Liebe im Leben ist. Andre Dichtarten sind fertig, und können nun vollständig zergliedert werden. Die romantische Dichtart ist noch im Werden; ja das ist ihr eigentliches Wesen, daß sie ewig nur werden, nie vollendet sein kann. Sie kann durch keine Theorie erschöpft werden, und nur eine divinatorische Kritik dürfte es wagen, ihr Ideal charakterisieren zu wollen. Sie allein ist unendlich, wie sie allein frei ist, und das als ihr erstes Gesetz anerkennt, daß die Willkür des Dichters kein Gesetz über sich leide. Die romantische Dichtart ist die einzige, die mehr als Art, und gleichsam die Dichtkunst selbst ist: denn in einem gewissen Sinn ist oder soll alle Poesie romantisch sein.“Ich weiß noch, dass mir als Erstes durch den Kopf schoss: Ziemlich große Fresse, der Schlegel. (Nebenbei: Romantik meint hier romanhaft)
(Friedrich Schlegel: Athenäums-Fragmente 116)
Bei Durchsicht der alten Reclamausgaben fällt auf, dass ich mich wohl einigermaßen intensiv mit Schlegels Brief über den Roman auseinandergesetzt habe. Hier sind die meisten Unterstreichungen sichtbar. Was der Friedrich Schlegel zum Roman meint, ist mir aber nicht in Erinnerung geblieben, obwohl ich mich für Romantheorie immer schon interessiert habe.
Sehr deutlich in Erinnerung ist mir aber nach all den Jahren die Lex R. Dabei handelt es sich, wie uns schon in der Einführungssitzung mitgeteilt wurde, um das nach dem Dozenten benannte Gesetz, dass im Seminar niemand rauchen dürfe außer dem Dozenten und auch der dürfe es nur aus dem geöffneten Fenster (demnach konnte es sich nur um das Sommersemester gehandelt haben) paffend. Die Begründung war so einleuchtend wie simpel. Wenn ihm das Rauchen nicht gestattet würde, könne er kein Seminar abhalten und wenn jeder, der rauchen wolle auch rauche, sei es für die Nichtraucher unerträglich.
Das Seminar war lustig und einigermaßen ertragreich, auch wenn einem vor lauter Arabeskengeklingel ganz komisch im Magen wurde und bis auf die Selbstdarstellungskünste einiger höherer Semester, die wie unser Dozent süffisant anmerkte, wohl nur in einen Grundkurs kämen, um neue Bewunderer zu rekrutieren.
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Notiz am Rande
g. | Mittwoch, 18. Januar 2012, 06:19 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Ich wühle mich ja gerade durch die Aufklärung und lese zurzeit die Mendelsohn-Biografie von Heinz Knobloch.
Dabei ist mir folgende Stelle (S. 56/57) aufgestoßen:
Ist Knobloch da bei der Abfassung des Textes einfach ein Fehler unterlaufen?
Notiz an mich: Seinen Roman mal lesen?
Dabei ist mir folgende Stelle (S. 56/57) aufgestoßen:
„Der geborene Aufklärer, der Arbeiten jüdischer Dichter ins Deutsche übersetzt, um sie bekannt zu machen, auch wenn das weder im Sinne der Rabbiner noch der Behörden ist, die für die Beschränktheit der Bürger sorgen müssen.geht es weiter im Text von Heinz Knobloch. Die frauenfeindlichen Anklänge in diesem Gedicht sollen hier nicht interessieren. Ich habe den Text von Knobloch so verstanden, auch wenn es nicht explizit gesagt wird und ich denke anders ist er nicht sinnvoll zu interpretieren, dass das Gedicht von einem jüdischen Dichter bzw. eigentlich von einem Dichter, der in hebräischer Sprache schreibt, stammt und von Moses Mendelssohn übersetzt wurde. Da der Autor nicht genannt wird, packte mich die Neugier und ich habe eine Suchmaschine angeworfen. Vielleicht, dachte ich, sind die Werke von Moses Mendelssohn, einschließlich seiner Übersetzungen digitalisiert und der Autor des o. g. Gedichts auffindbar. Ich bin ja immer bereit etwas Neues zu entdecken. Gesagt, getan, nur war mein Erstaunen groß, als ich feststellte, das Gedicht ist keineswegs von einem jüdischen Dichter, sondern von Johann Jakob Engel, Sohn eines Pastors aus Parchim, der wohl mit Mendelssohn befreundet oder doch zumindest gut bekannt war. Texte von Engel bedürfen selbstredend keiner Übersetzung.„Das erste WeibMoses verliert seine Scheu vor Menschen. Er kann sich besser kleiden ...“
Gott schuf der Weiber Erste
Nicht aus des Mannes Scheitel,
Daß sie nicht eitel würde;
Nicht aus des Mannes Augen,
daß sie nicht lüstern würde;
Nicht aus des Mannes Zunge,
daß sie nicht schwatzhaft würde;
Nicht aus des Mannes Ohren,
Sie horchte sonst nach allem;
nicht aus des Mannes Füßen,
Sie liefe sonst nach allem.
Er schuf sie aus der Rippe,
der unbescholtnen Rippe;
Doch haben ihre Töchter
Von jedes Gliedes Fehler
Ein kleines Teil bekommen.
Ist Knobloch da bei der Abfassung des Textes einfach ein Fehler unterlaufen?
Notiz an mich: Seinen Roman mal lesen?
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Ich?
g. | Dienstag, 17. Januar 2012, 05:42 | Themenbereich: 'so dies und das'

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Fundstücke Spezial unter dem Motto: ein Esel schimpft den anderen Langohr
(Götz Aly und die 68er)
(Götz Aly und die 68er)
g. | Montag, 16. Januar 2012, 05:44 | Themenbereich: 'Fundstuecke'
- Artikel in der Fr über das Buch von Aly
- Im Interview: Götz Aly
- Sachfehler in Götz Alys "Unser Kampf"
- Antwort von Peter Schneider
- Peter Grottian, Wolf-Dieter Narr und Roland Roth: Erwiderung auf Götz Aly
- Daniel Cohn-Bendit über die 68er, Götz Aly und die Eitelkeiten der Aufbegehrenden.
- Eine wilde Debatte zur Revolte von 1968 bei den Aschaffenburger Gesprächen.
- Der Frankfurter Kulturdezernent, Felix Semmelroth, und Jan Gerchow, Leiter des Historischen Museums bilanzieren im FR-Interview die Debatte über die Erbschaft von 1968.
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Schnipsel
g. | Freitag, 13. Januar 2012, 05:25 | Themenbereich: 'so dies und das'
- „Veganer argumentieren ethisch-politisch und führen Gesundheit, Umweltschutz, Speziesismus oder Tierschutz als Gründe für die Entscheidung zu ihrer Lebensweise an. Der Veganismus (eine Ernährungsweise, die Produkte vermeidet, die aus jeglicher Art der Ausbeutung von Tieren stammen, wie Honig, Leder, Kosmetika, die an Tieren getestet wurden, etc.) stellt bestimmte Prinzipien der kapitalistischen Gesellschaft infrage und eröffnet verschiedene Möglichkeiten, diese von innen zu verändern.“
Nö, tut er nicht der Veganismus, er argumentiert gerade nicht ethisch-politisch, sondern rein ethisch, genauer noch: abstrakt ethisch, also keineswegs human und deshalb stellt er bestimmte Prinzipien der kapitalistischen Gesellschaft auch nicht in Frage und keineswegs eröffnet er und schon gar keine verschiedenen Möglichkeiten, diese herrje von innen zu verändern.
Vielleicht mal im Einzelnen: Das Problem ist ja schon die kapitalistische Gesellschaft, denn: was soll das sein? Es gibt eine bürgerliche Gesellschaft (die so heißt weil die Bürger für sie prägend ist, davor gab es eine Ständegesellschaft), die kapitalistisch produziert bzw. in der ein kapitalistische Produktionsverhältnisse herrschen. Na okay, mit etwas gutem Willen kann man das noch durchgehen lassen, sagen wir einfach der Verfasser wollte von einer kapitalistisch produzierenden Gesellschaft sprechen. Dann kommt man aber mit der Behauptung, dass bestimmte Prinzipien dieser Gesellschaft durch den Veganismus in Frage gestellt würden, ins Unterholz: welche Prinzipien mögen das sein? Der kapitalistischen Produktionsweise oder kurz Kapitalismus genannt, ist es eigentlich völlig Wurst, ob Grünzeug oder Fleisch produziert wird, hauptsächlich es kommt mehr und immer mehr Kohle dabei heraus. Ob der Kapitalismus Natur in Form von Viechzeug oder Pflanzen, ob er Land oder Luft verzehrt, ist ihm, wenn er denn jemand wäre völlig wumpe. Hauptsache die Kohle landet an der richtigen Stelle. Ob Sojaschnitzel oder Soylent Green oder ein beliebig anderes moralisch hochstehendes oder moralisch degoutantes Produkt, ob Atomrakete oder veganes Katzenfutter, Mehrwert ist Mehrwert. Und damit erübrigt sich auch, die weiteren Behauptungen näher zu betrachten. Veganismus hat mit Emanzipation oder Veränderung von Gesellschaft nur insofern zu tun, als das einige Menschen (nach Auffassung der Veganer perspektivisch alle) auf Tierprodukte verzichten. Ein Produktionsverhältnis wird damit nicht in Frage gestellt und für den Naturschutz (bei dem geht es nämlich um die Beziehungen der verschiedenen Spezies insgesamt) ist wenig bis nichts gewonnen. - „Denn in Wirklichkeit ist Silvester ein riesiges Sozialexperiment der totalen Durchmischung. Alle Clubs, Kneipen und Restaurants versuchen die Leute auf ihre Partys zu bekommen. … Das wiederum führt aber zu einer extrem volatilen, von Komplexität überfrachteten Kontingenz. … Die Brownsche Molekularbewegung der Welt erhöht sich, bis die Gesellschaft zur Wolke diffundiert. … Die Komplexität steigt und zermalmt immer neue überkommene Ordnungsschemata. … Wir müssen jetzt anfangen, die neue Welt zu imaginieren. Es ist alles so wahnsinnig spannend und die Möglichkeit, sich einzubringen, wird immer größer.”
Whow! Wie kann man nur solche Sätze schreiben? In großer Wirrnis?
- "Ich bin auf dem Weg zum Emir" Christian Wulff und nicht etwa Karl May, zu Diekmanns Mailbox.
- "Die Darwinisten machten aus Darwin ein ähnliches Gespenst wie die Marxisten aus Marx." - Richard David Precht Ja.
- Was denn tatsächlich bei Karl Marx und Friedrich Engels über die „Verelendungstheorie“ steht, wäre auch mal zu recherchieren.
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Naslöcher XV
g. | Donnerstag, 12. Januar 2012, 06:00 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
„Ich denke, Gott weiß, an nichts. Da tritt herein die übergnädige Dame von S.. mit ihrem Herrn Gemahl und wohl ausgebrüteten Gänslein Tochter mit der flachen Brust und niedlichem Schnürleibe, machen en passant ihre hergebrachten, hochadeligen Augen und Naslöcher, und wie mir die Nation von Herzen zuwider ist, wollte ich mich eben empfehlen und wartete nur, bis der Graf vom garstigen Gewäsche frei wäre, als meine Fräulein B.. hereintrat.“Eine übergnädige Dame mit hochadeligen Naslöchern. Hach, von Zeit zu Zeit les’ ich den Alten ganz gerne.
(Goethe: Die Leiden des jungen Werther)
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Sternstunden des Dialogs 2: Kurz und Kürzer
g. | Mittwoch, 11. Januar 2012, 05:24 | Themenbereich: 'so dies und das'
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