Urlaubsnotizen II: der erste Morgen
g. | Montag, 17. Mai 2010, 07:38 | Themenbereich: 'so dies und das'
Das Örtchen schläft, nur eine schwarze Katze streift durch die Gassen. Kaum merklich, das Meer.
Vögel und Frösche lärmen in der Dämmerung.
Ein dreifacher Espresso zum Wachwerden.
Im Bad läuft die Turbine des Windkanals an und das Toilettenpapier ist über dem linken Ohr.
Ein weiterer Dreifacher und eine Zigarette, Zeit zum Lesen und Schreiben und seiner Liebsten schöne Augen zu machen.
Ein Käuzchen schuhut.
Die fleißigen Bauern gehen um sechs Uhr auf Feld, die Faulen kommen erst um sieben.
Die Signora von nebenan werkelt in ihrem Garten, gießt die Bohnen, zupft welke Blätter ab und sieht ab und zu auf den Dorfplatz. Die Müllabfuhr kommt, es wird hell und einige Männer treffen sich zum palavern auf dem Platz. Der Busfahrer gesellt sich dazu. In einer halben Stunde fährt er zum Bahnhof hinunter, Zeit genug auf einen Schwatz.
Die schwarze Katze schleicht vorbei: die Schwalben sind nicht beeindruckt. Geschäftig, gelassen.
Die ersten Wanderer kommen aus ihren Wohnungen. Der Busfahrer gibt erste Auskünfte zu Preis, Fahrzeit und Abfahrtszeit: „one faifty Euro, dieci minuti, allora, venti minuti“
Die Liebste blockiert das Sofa, so werde ich mit dem Agathon ja nie fertig.
Die Frösche haben mit quaken aufgehört.
‚Il fumo uccide‘ unter dem gallischen Helm.
‚HARIBO, c’est beau la vie, pour les grandes et les petits!‘ Vielleicht sollte die Firma einen anderen Werbetexter für den französischsprachigen Raum suchen. Das Zeug wird in Marseille produziert.
Vögel und Frösche lärmen in der Dämmerung.
Ein dreifacher Espresso zum Wachwerden.
Im Bad läuft die Turbine des Windkanals an und das Toilettenpapier ist über dem linken Ohr.
Ein weiterer Dreifacher und eine Zigarette, Zeit zum Lesen und Schreiben und seiner Liebsten schöne Augen zu machen.
Ein Käuzchen schuhut.
„Kisch mit seinem großen Gesicht und seinem dicken Bauch war tot. Kisch, der Zauberkünstler mit Nasenlöchern von unbegreiflichem Fassungsvermögen, in die er Zigaretten und Bleistifte stopfte, Kisch, der Geschichtenerzähler, Kisch mit dem hübschen Gedicht – ‚Come out, my darling, come out, my duck, come into the garden, I’ll give you a flower’, bei dem aus irgendeinem Grunde die Frauen rot wurden und lachten und so taten, als ob sie böse seien. Ich weinte, und du tröstest mich. Du schienst überrascht von meinem Kummer und fragtest mich, warum ich so traurig sei. Meine Antwort rührte dich: ‚Kisch war mein Freund’, und du hast sie nie vergessen.“(Leider ist der Rest des Buches nur für Leute interessant, die sich für feuchte Träume von Heranwachsenden interessieren. Stilistisch ist es immer ein bisschen zu viel des Originellen und häufig auch daneben. Dabei hatte ich mich auf das Buch so gefreut.)
( Joel Agee zu Egon Erwin Kisch S. 16)
Die fleißigen Bauern gehen um sechs Uhr auf Feld, die Faulen kommen erst um sieben.
Die Signora von nebenan werkelt in ihrem Garten, gießt die Bohnen, zupft welke Blätter ab und sieht ab und zu auf den Dorfplatz. Die Müllabfuhr kommt, es wird hell und einige Männer treffen sich zum palavern auf dem Platz. Der Busfahrer gesellt sich dazu. In einer halben Stunde fährt er zum Bahnhof hinunter, Zeit genug auf einen Schwatz.
Die schwarze Katze schleicht vorbei: die Schwalben sind nicht beeindruckt. Geschäftig, gelassen.
Die ersten Wanderer kommen aus ihren Wohnungen. Der Busfahrer gibt erste Auskünfte zu Preis, Fahrzeit und Abfahrtszeit: „one faifty Euro, dieci minuti, allora, venti minuti“
Die Liebste blockiert das Sofa, so werde ich mit dem Agathon ja nie fertig.
Die Frösche haben mit quaken aufgehört.
‚Il fumo uccide‘ unter dem gallischen Helm.
‚HARIBO, c’est beau la vie, pour les grandes et les petits!‘ Vielleicht sollte die Firma einen anderen Werbetexter für den französischsprachigen Raum suchen. Das Zeug wird in Marseille produziert.
nnier,
Montag, 17. Mai 2010, 11:57
Erstens haben Sie das sehr schön erzählt, und zweitens musste ich gleich zweimal lachen. Auch wenn's ein altbekanntes Schema ist - das mit der Blume ist ganz wunderbar. Um Robert Gernhardt hervorzuholen:
Ich leide an Versagensangst,Und 'aribeau ist sowieso ganz toll.
besonders, wenn ich dichte.
Die Angst, die machte mir bereits
manch schönen Reim zuschanden.