Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Mittwoch, 21. Juli 2010
Melancholie
bei dreißig Grad.

Schweiß tropft von der Nase und befeuchtet das M (eigentlich nur das m) auf der Tastatur.
- Ist ja wie in Hawaii hier, nur die Magmaströme fehlen.
Wie hieß noch einmal das Ding, wo man eine Reihe in eine Spalte herumdrehen tut?
- Den Jugendlichen beim Baggern am Strand von Tel Aviv Konkurrenz machen? Ach ich weiß ja nicht?
Und in welchem Menü war das Ding nochmals?
- Ein Mango Lassi in Eschnapur, das hätte etwas.
Ein Kollege steckt seinen feuchten Kopf zu Tür herein. „Die wollen, dass wir heute arbeiten?“
Ich nicke verklärt und sage: „Du, dieses Ding da, wo man die Zahlen von rechts nach unten macht, wie heißt das nochmals?“
- Babylon, ach ne, da versteht man ja sein eigenes Wort nicht.
Er sieht mich an und sagt: „Ich weiß genau was du meinst, glaube ich.“ Wir nicken uns zu, er geht mit den Worten „mir fällt es gleich ein, bzw. wenn ich das Menü gefunden habe, fällt es mir ein, ganz sicher.“
Ich nicke.
- Die Alten hatten doch recht, das Blut wird ganz dick.
Diese Zahlen da auf dem Bildschirm, für was waren die wichtig?
Jetzt ist ein Schweißtropfen auf dem B gelandet.
Na egal.
Hab‘ ich schon gespeichert?
Jetzt muss ich nur noch hinter die Zahlen die beiden Nullen mit dem Strich dazwischen…
Monotonie bei dreißig Grad.

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