Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Mittwoch, 13. Mai 2009
Der Raum der Stille
Brandenburger Tor: Raum der Stille
Das Brandeburger Tor gehört zu den Bauwerken Berlins, die man als Tourist gesehen haben muss. Da es am Ende der Linden liegt, in der Nähe des Reichtages, kann man eine Besichtigung auch kaum versäumen. Wenn sie als Besucher Berlins die Nase voll haben von Sehenswürdigkeiten und dem aufgeregt-gelangweilten Geschnatter der bildungs- oder erlebnishungrigen Touristen, wenn ihnen der Lärm und die Menschenmassen auf die Nerven gehen, schlendern sie zum nördlichen Torhäuschen. Treten sie ein in den Raum der Stille, lesen sie nicht das Faltblatt, das ihnen die freundliche Dame am Empfangstisch aushändigt, gehen sie zielbewußt durch die Glastüre und setzen sie sich eine halbe Stunde auf einen der Stühle. Kein Laut dringt vom Pariser Platz, von den Linden und von der Strasse des 17. Juni zu ihnen.
Selbst an Feiertagen oder bei Großereignissen, wenn Berlin von Besuchern überflutet wird, ist es wahrscheinlich, dass sie allein in diesem Raum sind.

Und schalten sie ihr Handy aus.

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