Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Mittwoch, 28. Januar 2009
Naslöcher I
Klemperer 16. November 1922
Ein Mann mit „verwundert aufgerissenen Naslöchern “.
Ja, Naslöcher sind auch so ein Thema.
Bewaldet werden sie wohl nicht gewesen sein, die Nasenlöcher dieses Herrn. Stark bewachsene sehen immer wie eine fleischfressende Pflanze aus, die einen zu verschlingen droht: Feed me!
‚Verwundert‘ hingegen, deutet eher auf nackte, sehr große Löcher in einer riesigen roten Nase hin. Die Nasenspitze müsste leicht nach oben geneigt sein, sodass Nasenlöcher und Augen in auffallender Symmetrie das Gesicht prägen. ‚Aufgerissen‘ erscheinen sie wohl durch das Zurücknehmen des Kopfes bei gleichzeitigem Heben der Augenbrauen? Sonst kann der Eindruck nicht entstehen. Das reine Flämen (des Flamen, des Anbläsers der Römer, der allerdings seine Nase dazu nicht nutzte), das Nasenblähen verwundert ja nicht.
Im Übrigen fragte sich ja schon Jean Paul:
„Sollte nicht auch ein Nasenloch besser riechen als das andere?“

( Jean Paul Ideengewimmel: [524])
Wie hätte Karl Valentin das wohl formuliert: „Sie, schauen’s nett so verwundert mit ihrer Nas!“ Was könnte man darauf antworten, Sie Nasloch, Sie?

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