Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Der Verkäufer einer Obdachlosenzeitung
schleicht wie üblich den ganzen U-Bahn-Waggon entlang und preist im üblichen Singsang seine Zeitung an:

„Guten Morgen mein Name ist Sowieso und ich verkaufe die Obdachlosenzeitung Soundso die Zeitung kostet einEurofuffzig, einEuroistfürmich meine Frau die hatmichdadannverlassen weil dieSaufereiwarjaauchnichtschön ich hab ja jetzt Wasser in den Beinen dieÄrztinimProjekt meinte ich muss von der Straße runter aberwiesollichdasmachen ich hab doch keine Wohnung 50cent gehen an gemeinnützige Projekte wie Notunterkünfte oder Suppenküchen ichwürdemichfreuen wenn sie mir eine Zeitung abkaufen würden unddievomAmt will mich immer in ein Pflegeheim stecken aberdenganzenTag nurZeitunglesen dass ist mir nix undmeineAugensindjaauchnichtmehrgut auch über einekleine Spende würdeichmichsehrfreuen ichwünscheihnen nocheinenschönenTag."

Die Bahn hielt, er stieg aus, eine Zeitung verkaufte er nicht.

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jean stubenzweig, Mittwoch, 31. März 2010, 15:27
Ich bin schon auch und seit langem der Meinung, das Arbeitsamt oder wie das heutzutage anders heißt sollte endlich Arbeitslosenzeitungsverkaufsschulungen anbieten.

Hoffentlich war das jetzt nicht politisch unkorrekt. Ich gucke da nämlich mittlerweile nicht mehr durch.

g., Donnerstag, 1. April 2010, 06:54
Solche Schulungen würden aber die Artikel der Zeitungen auch nicht lesenwerter machen?

jean stubenzweig, Donnerstag, 1. April 2010, 08:11
Aber vielleicht wenigstens die Bilanzen der Arbeitsämter?