Sprachspiele 13
g. | Mittwoch, 10. März 2010, 06:11 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Zwei sehr unterschiedliche Spiele mit Bedeutungen, mit Evokation:
“Die Brennnessel.
Wenn man dieses Wort liest, muss man sofort an eine Brennnessel denken.“
(Karl Valentin)
“Erinnerung an die Marie A.
An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen holden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da.
Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
Geschwommen still hinunter und vorbei
Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
So sag ich dir: Ich kann mich nicht erinnern
Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst.
Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
Ich weiß nur mehr: Ich küßte es dereinst.
Und auch den Kuß, ich hätt ihn längst vergessen
Wenn nicht die Wolke dagewesen wär
Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
Sie war sehr weiß und kam von oben her.
Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind
Doch jene Wolke blühte nur Minuten
Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.
(Bertold Brecht)
jean stubenzweig,
Freitag, 12. März 2010, 07:12
Der Falentin
hat aber nicht so viele nnnnnnnnnnnnnnnnn dafür hergenommen.
g.,
Freitag, 12. März 2010, 08:10
Da haben Sie recht, aber alte und neue, da wird man ja ganz ramdösig. Den Falentin schreibt man übrigens mit Vogel F, wie in Villa.