Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Donnerstag, 23. August 2012
Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (21)
Donnerstag 14. Juni 2. Teil

Am besten ist der sogenannte Concordiatempel (sogenannt, weil es keine Hinweise gibt, welcher Tempel welcher Gottheit zugedacht war) erhalten, weil der Bischof von Agrigent im 6. Jahrhundert die Säulen durch Mauern verbinden ließ und eine Kirche daraus gemacht hat.







Im Museum auf dem Gelände ist eine Rekonstruktion des Tempels aus Kork zu sehen, die einen ungefähren Eindruck des Haupttempels vermittelt.



Sieht ein bisschen wie die Fleißarbeit eines Frührentners aus. Sei’s drum.

Wir machen aber zunächst eine kleine Pause und essen ein Brötchen zu einem Preis, der den italienischen Staatshaushalt für die nächsten Jahre sanieren kann und finden einen Freund.



Nach den Massen auf dem Ausgrabungsgelände hatten wir Schlangen vor dem Museum erwartet, schließlich ist es eines der bedeutendsten Italiens. Wir mussten dann die Herrin der Eintrittskarten aber eher aus ihrem Mittagsschlaf wecken.

Statuen



und Vasen und Schalen die Fülle.



Nachdem dritten Saal mit Amphörchen mag man dann auch nicht mehr, vor allem wenn man in Rom, Neapel, Athen, Berlin, usw. schon so einige Amphörchen gesehen hat.

Wir haben noch eine Stunde Zeit bis unser Zug fährt und sehen uns die Altstadt von Agrigento an.



Sehr schön, sehr beschaulich. Beschaulich ist auch der Bahnhof. Wie die Trenitalia bei diesem Fahrgastaufkommen einigermaßen Einnahmen generieren kann?



Auf dem Rückweg nach Cefalú steigt in Termini Imerese ein Mann, Mitte 60, Sommeranzug, ohne Krawatte, in den Zug. In Deutschland würde ich Studienrat denken. Er blickt sich suchend und prüfend um. Als er sich auf einen freien Platz neben einer jungen Frau setzen will, verhakt er sich mit seiner Hosentasche in der Armlehne und reist sie sich zwei Zentimeter ein. Ärgerlich begutachtet er den Schaden. Die junge Frau hatte nur kurz von ihrem Notebook aufgesehen und eine tröstende Bemerkung gemacht. Einige andere Fahrgäste gucken halb interessiert und schließen sich den mitfühlenden Bemerkungen an.
Nach zehn Minuten beginnt er eine Unterhaltung mit seiner Nachbarin. Ich hätte ja damit gerechnet, dass die junge Frau nur aus purer Höflichkeit zuhört. Sie schien die Unterhaltung aber zunehmend zu genießen. Vielleicht war er ein charmanter Plauderer?

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