Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Montag, 28. Juni 2010
Fünfzehn Halbe, aber die Frisur sitzt
Am Freitag sah ich zwei Starktrinker mit schwarzrotgoldenen Basecaps mit je zwei dazu passenden Winkelementen in den Händen nebst Plastiktüten mit den notwendigen Getränken. Eine Wohnung und einen Fernseher hatten sie offensichtlich nicht. Sie flanierten vor dem Bahnhof und waren im Deutschlandfieber, trunken von Bier und Nationalismus.

Das ist wohl einer der Erklärungen: Wer nix is’ (es zumindest so empfindet) und nichts hat, der ist immer noch Deutscher.

Und dann gibt es noch die Leute, die auf dem Nationalstolz ihr Süppchen kochen, aber das ist eine andere Geschichte.

Welchen Grund könnte es geben, auf seine Staatsangehörigkeit stolz zu sein? Stolz ist man ja üblicherweise, weil man etwas besonders gut kann, aber Stolz auf Leistungen, die Leute, die man nicht kennt und mit denen man nicht einmal verwandt ist, vor langer Zeit erbracht haben? (Mal ganz davon abgesehen, dass es in der Geschichte so das eine oder andere Vorkommnis gab, das wenig Anlass zu Stolz geben kann)

Darauf einen...

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