Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Donnerstag, 14. Januar 2010
Georg Forster: Reise um die Welt 66
(Nachricht von Oster-Eyland und unserm Aufenthalt daselbst)
“Den wenigen Worten nach zu urtheilen, die wir von ihnen gehört hatten, dünkte uns ihre Sprache ein Dialect der TAHITISCHEN zu seyn. Es wird also an beyden Enden der Südsee einerley Sprache geredet. Ihr ganzes Ansehen ließ uns vermuthen, daß sie ein Zweig desselbigen Volks-Stammes seyn müßten. Sie waren von mittlerer Größe, aber mager, und der Gesichtsbildung nach, den Tahitiern ähnlich, jedoch nicht so schön. Der eine von den beyden, die im Canot waren, hatte einen Bart, der bis auf einen halben Zoll abgeschnitten war. Der andre war ein junger Mensch von siebzehn Jahren. Sie hatten über den ganzen Cörper eben solche Puncturen als die Neu-Seeländer, und als die Einwohner der SOCIETÄTS- und der FREUNDSCHAFTLICHEN Inseln; giengen aber völlig nackend. Das Sonderbarste an ihnen war die Größe ihrer Ohren, deren Zipfel oder Lappen so lang gezogen war, daß er fast auf den Schultern lag; darneben hatten sie große Löcher hinein geschnitten, daß man ganz bequem vier bis fünf Finger durchstecken konnte.“
(Forster S. 479)

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