Heraus zur Wahl, Hamburger,
g. | Dienstag, 15. Februar 2011, 07:21 | Themenbereich: 'so dies und das'
wenn ihr richtige Kerle seid.Spot on.
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Wirre Gedanken über Graham Green, Geheimagenten und das geplante Leben
g. | Freitag, 11. Februar 2011, 06:38 | Themenbereich: 'so dies und das'
Heutzutage, so hört man, seien die jungen Leute ganz versessen darauf, schon im Vorschulalter ihren späteren Lebensweg in den Griff zu bekommen. Musik und Sport und mindestens zwei Fremdsprachen und überhaupt, das müsse schon sein. Ich hatte mal einen Schuldirektor, der immer mit so schönen und bleibenden Sätzen wie ‚Was Hänschen nicht lernt, das ...“ hausieren ging. Er wäre sicher begeistert über die heutige Generation, die seinen Lebensweisheiten folgt, ohne dass er sie mit solchen Sentenzen dazu anhalten muss, aber das ist eine andere Geschichte, zumal wir damals (aufgemerkt: „Papa erzählt vom Krieg!“) seinen Lebenserfahrungen nicht getraut haben, da er Napola-Zögling war. („Ja, ja, das kommt davon, wenn man auf die Altvorderen nicht hören will!“)
Nun ja, damals also, waren wir eher begeistert von Weisheiten wie: „Trau keinem über 30!“ und viele meiner Schulfreunde und dann meiner Kommilitonen und Kommilitoninnen, verzehrten sich vor Sorge, dass sie später im Beruf und wenn sie eine Familie hätten ganz fürchterlich angepasst seien. Die Furcht vor Verspießerung im Alter (das ist, wenn man aus der verlängerten Adoleszenz während des Studiums heraustritt) war allgegenwärtig. Heute, aber das können Sie sich sicher denken ...
Ach Übrigens, kennen Sie Fredl Fesl?
Na egal, er hat in den 70ern mal ein Gstanzl gesungen/gesprochen, in dem es um das aufgeschobene Leben ging. Aus dem Gedächtnis zitiert ging das ungefähr so:
Etwas größeren Erfolg hatte ein Roman von Graham Green: Die Reisen mit meiner Tante. Das gab es als RoRoRo-Taschenbuch mit grünem Einband, wenn ich mich recht erinnere. Die Geschichte ist schnell angedeutet: Der Direktor einer englischen Provinzbank hat sich im Ruhestand auf die Züchtung von Dahlien kapriziert und führt ein gemächliches Leben. Zur Beerdigung seiner Mutter erscheint auch seine Tante, die Schwester seiner Mutter, mit ihrem kiffenden Liebhaber, Wordsworth, der nach der Beerdigung aufgrund widriger Umstände gezwungen ist, die Asche der Mutter in den Fluss zu kippen, um sein Gras in der Urne verstecken zu können. In der Folge ereignet sich noch so dies und das und gegen Ende der Geschichte verbringt der ehemalige Bankdirektor seinen Lebensabend damit, im brasilianischen Urwald Konterbande über die Grenze zu schmuggeln. Liiert ist unser Held mit einer jungen Frau, deren Vater im Hauptberuf CIA-Agent ist und Wert auf ein geregeltes Leben legt:
Ach, und da wir gerade bei Geheimagenten angelangt sind: Beim abendlichen zappen durch die Programme landete ich eines Tages auch bei einem Bericht über den BND. In einer Sequenz zeigten sie Bewerber für den Beruf des Spions. Zumindest für mich verblüffend war, dass nicht einer der Schlapphüte in spe als Motiv für seine Bewerbung beim Bundesnachrichtendienst Freiheit & Abenteuer erwähnte. In Erinnerung geblieben ist mir die Aussage eines Bewerbers:
„Ich wollte schon immer Beamter werden. Leider bin ich von verschiedenen Ämtern abgelehnt worden, und so dachte ich mir, bewirb dich doch mal beim BND.“
Nach allem was man so hört, ist diese Geisteshaltung durchaus typisch für bundesdeutsche Nachrichtendienste. Vielleicht ist das nicht das Schlechteste.
Sie sehen, die Furcht vor einem Leben, das sich in geordneten Bahnen von der behüteten Kindheit, über Schule, Studium oder Ausbildung, in Beruf und Familie und am Ende in Siechtum und Tod, bewegt, war zumindest für einen Teil meiner Generation prägend. Die Furcht, das donnernde Leben zu verpassen, war ausgeprägter als die Sorge, vor den Herausforderungen des Lebens zu scheitern. Wobei man sich beim scheitern, aber das wäre nochmals eine andere Geschichte …
Lutz Niethammer hat mal in einer Straße in Köln(?) versucht, dieses geplante, langweilige Leben dingfest zu machen. Er befragte alle Bewohner dieser Straße nach ihren Erlebnissen und Erfahrungen, privat und beruflich. Keiner der Befragten hatte einen Lebensweg, der von der Geburt bis zum Tode in geordneten Bahnen verlief.
Wovor haben wir uns dann eigentlich damals gefürchtet?
Meine Antwort wäre: vor den Sehnsüchten unserer Eltern, die ein oder zwei Kriege und den Faschismus in den Knochen hatten und sich nach einigen Jahren in Sicherheit sehnten. Wir haben diese Sehnsucht für die Wirklichkeit gehalten. Das geordnete Leben von der Wiege bis zur Bahre existierte nie, zumindest für die niederen Schichten.
Nun ja, damals also, waren wir eher begeistert von Weisheiten wie: „Trau keinem über 30!“ und viele meiner Schulfreunde und dann meiner Kommilitonen und Kommilitoninnen, verzehrten sich vor Sorge, dass sie später im Beruf und wenn sie eine Familie hätten ganz fürchterlich angepasst seien. Die Furcht vor Verspießerung im Alter (das ist, wenn man aus der verlängerten Adoleszenz während des Studiums heraustritt) war allgegenwärtig. Heute, aber das können Sie sich sicher denken ...
Ach Übrigens, kennen Sie Fredl Fesl?
Na egal, er hat in den 70ern mal ein Gstanzl gesungen/gesprochen, in dem es um das aufgeschobene Leben ging. Aus dem Gedächtnis zitiert ging das ungefähr so:
„Wenn mer erst mal aus der Schul ist,Also, so ungefähr wenigstens. Aufgefallen ist mir die Ambivalenz, in der sich das Gstanzl bewegt. Wahrscheinlich hat es deshalb damals nicht wirklich großen Erfolg bei, ja bei wem? gehabt.
Wenn mer erst mal im Beruf steht,
Wenn mer erst mal verheiratet ist,
Wenn mer erst mal a Häusle hat,
wenn mer erstmal Kinder hat,
wenn des Häusle erstmal abbezahlt ist,
wenn die Kinder aus dem Haus sind,
wenn die Kinder erstmal selber Kinder ham,
wenn mer erstmal in Rente ist,
wenn mer erstmal tot ist
... dann wird alles anders.“
Etwas größeren Erfolg hatte ein Roman von Graham Green: Die Reisen mit meiner Tante. Das gab es als RoRoRo-Taschenbuch mit grünem Einband, wenn ich mich recht erinnere. Die Geschichte ist schnell angedeutet: Der Direktor einer englischen Provinzbank hat sich im Ruhestand auf die Züchtung von Dahlien kapriziert und führt ein gemächliches Leben. Zur Beerdigung seiner Mutter erscheint auch seine Tante, die Schwester seiner Mutter, mit ihrem kiffenden Liebhaber, Wordsworth, der nach der Beerdigung aufgrund widriger Umstände gezwungen ist, die Asche der Mutter in den Fluss zu kippen, um sein Gras in der Urne verstecken zu können. In der Folge ereignet sich noch so dies und das und gegen Ende der Geschichte verbringt der ehemalige Bankdirektor seinen Lebensabend damit, im brasilianischen Urwald Konterbande über die Grenze zu schmuggeln. Liiert ist unser Held mit einer jungen Frau, deren Vater im Hauptberuf CIA-Agent ist und Wert auf ein geregeltes Leben legt:
„Er nahm sein Notizbuch aus der Tasche und begann wieder seine geheimnisvollen Zahlenkolonnen zu kritzeln.
»Forschungsergebnisse?« fragte ich.
»Ach«, sagte er, »das ist privat.«
»Schließen Sie Wetten ab, wie weit das Schiff kommt?«
»Nein, nein. Für Wetten habe ich nichts übrig.« Wieder sah er mich melancholisch und besorgt zugleich an. »Ich habe noch nie mit jemandem darüber gesprochen, Henry«, sagte er. »Die meisten Menschen würden es komisch finden. Ich zähle die Sekunden, die ich zum Pinkeln brauche, und dann schreibe ich auf, wie lange es gedauert hat, und die Uhrzeit. Haben Sie sich schon einmal klargemacht, dass wir jedes Jahr einen ganzen Tag verpinkeln?«
»Du meine Güte«, sagte ich.
»Ich kann es beweisen, Henry. Sehen Sie her.« Er öffnete sein Notizbuch und zeigte mir eine Seite. Das sah ungefähr so aus:
28. Juli
7 h 15: 17’’
10 h 45: 37’’
12 h 30: 50’’
13 h 15: 32’’
13 h 40: 50’’
14 h 05: 20’’
15 h 45: 37’’
18 h 40: 28’’
20 h 30: ? Vergessen zu zählen
4 Min. 31 Sek.
Er sagte: »Man muss nur mit sieben multiplizieren. Das ergibt dann eine halbe Stunde pro Woche. Oder sechsundzwanzig Stunden im Jahr.«
(Graham Greene: Die Reisen mit meiner Tante, Rowohlt 1977 S. 161/2)
Ach, und da wir gerade bei Geheimagenten angelangt sind: Beim abendlichen zappen durch die Programme landete ich eines Tages auch bei einem Bericht über den BND. In einer Sequenz zeigten sie Bewerber für den Beruf des Spions. Zumindest für mich verblüffend war, dass nicht einer der Schlapphüte in spe als Motiv für seine Bewerbung beim Bundesnachrichtendienst Freiheit & Abenteuer erwähnte. In Erinnerung geblieben ist mir die Aussage eines Bewerbers:
„Ich wollte schon immer Beamter werden. Leider bin ich von verschiedenen Ämtern abgelehnt worden, und so dachte ich mir, bewirb dich doch mal beim BND.“
Nach allem was man so hört, ist diese Geisteshaltung durchaus typisch für bundesdeutsche Nachrichtendienste. Vielleicht ist das nicht das Schlechteste.
Sie sehen, die Furcht vor einem Leben, das sich in geordneten Bahnen von der behüteten Kindheit, über Schule, Studium oder Ausbildung, in Beruf und Familie und am Ende in Siechtum und Tod, bewegt, war zumindest für einen Teil meiner Generation prägend. Die Furcht, das donnernde Leben zu verpassen, war ausgeprägter als die Sorge, vor den Herausforderungen des Lebens zu scheitern. Wobei man sich beim scheitern, aber das wäre nochmals eine andere Geschichte …
Lutz Niethammer hat mal in einer Straße in Köln(?) versucht, dieses geplante, langweilige Leben dingfest zu machen. Er befragte alle Bewohner dieser Straße nach ihren Erlebnissen und Erfahrungen, privat und beruflich. Keiner der Befragten hatte einen Lebensweg, der von der Geburt bis zum Tode in geordneten Bahnen verlief.
Wovor haben wir uns dann eigentlich damals gefürchtet?
Meine Antwort wäre: vor den Sehnsüchten unserer Eltern, die ein oder zwei Kriege und den Faschismus in den Knochen hatten und sich nach einigen Jahren in Sicherheit sehnten. Wir haben diese Sehnsucht für die Wirklichkeit gehalten. Das geordnete Leben von der Wiege bis zur Bahre existierte nie, zumindest für die niederen Schichten.
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Wundersame Maschinen V
g. | Dienstag, 8. Februar 2011, 07:19 | Themenbereich: 'so dies und das'
Anno Domini 1585 baute der Augsburger Hans Schlottheim (wahrscheinlich) für Karl V. ein mechanisches Schiff, das ursprünglich mit Rädern versehen war und sich auf Schienen bewegen konnte. Während sich das Schiff bewegte, spielte eine Orgel, während die Trompeter ihre Instrumente erheben und andere Trommeln und Zimbeln schlagen. Die Matrosen hissen die Segel und am Heck sitzt Karl V. unter einem Baldachin und fuchtelt mit seinem Zepter in der Luft, während er huldvoll den Würdenträgern zunickt.
(Wikipedia)
Hans Schlottheim (1545–1625) baute viele prachtvolle Uhren und Krippenspiele mit morgenländischen Weisen und selbstlaufenden Krebsen von unerhörtem Prunk. Leider waren seine Kunden aus dem Hochadel säumige Zahler, so dass er einige Jahre später völlig verarmt starb. (→ Radiofeature bei BR 2 (wird wohl demnächst wieder gelöscht)
(Wikipedia)
Hans Schlottheim (1545–1625) baute viele prachtvolle Uhren und Krippenspiele mit morgenländischen Weisen und selbstlaufenden Krebsen von unerhörtem Prunk. Leider waren seine Kunden aus dem Hochadel säumige Zahler, so dass er einige Jahre später völlig verarmt starb. (→ Radiofeature bei BR 2 (wird wohl demnächst wieder gelöscht)
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Wundersame Maschinen IV
g. | Donnerstag, 3. Februar 2011, 06:06 | Themenbereich: 'so dies und das'
Der französische Ingenieur Salomon de Caus (1576–1626) begann 1616 mit dem Bau des Hortus Palatinus, einer der bedeutendsten Gartenanlage seiner Zeit.
Die Gartenanlage erstreckt sich über vier Ebenen. In der großen Grotte auf der zweiten Ebene waren Wasserspiele vorgesehen.
(Wikipedia)
Auf der vierten Ebene, der Aussichts- und Promenierterrasse, war auch ein Maschinenraum vorgesehen. In diesem Raum sollten mit Wasser angetriebene Maschinen in Blasebälgen die Luft zu Winddruck verdichten. Eine Orgelmaschine drehte durch Wasserkraft über das Zahnradgetriebe eine Walze und betätigte eine Klaviatur.
(Wikipedia)
Leider wurde der Auftraggeber dieser wundersamen Spielerei, Kurfürst Friedrich V., 1619 König von Böhmen und verlegte seine Residenz nach Prag. So wurde die Gartenanlage nie fertiggestellt. Die Anlage enthielt unter anderem auch ein Jahreszeitenbeet, bei der die Blüte jeden Monat um drei Felder vorrückte.
Die Gartenanlage erstreckt sich über vier Ebenen. In der großen Grotte auf der zweiten Ebene waren Wasserspiele vorgesehen.
(Wikipedia)
Auf der vierten Ebene, der Aussichts- und Promenierterrasse, war auch ein Maschinenraum vorgesehen. In diesem Raum sollten mit Wasser angetriebene Maschinen in Blasebälgen die Luft zu Winddruck verdichten. Eine Orgelmaschine drehte durch Wasserkraft über das Zahnradgetriebe eine Walze und betätigte eine Klaviatur.
(Wikipedia)
Leider wurde der Auftraggeber dieser wundersamen Spielerei, Kurfürst Friedrich V., 1619 König von Böhmen und verlegte seine Residenz nach Prag. So wurde die Gartenanlage nie fertiggestellt. Die Anlage enthielt unter anderem auch ein Jahreszeitenbeet, bei der die Blüte jeden Monat um drei Felder vorrückte.
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Wundersame Maschinen III
g. | Dienstag, 1. Februar 2011, 06:14 | Themenbereich: 'so dies und das'
Leonardo da Vinci (1452–1519) fertigte, neben vielen anderen Maschinen, die funktionierten oder auch nicht, zwischen 1494 und 1498 einen blechernen Ritter. In Auftrag hatten ihn die Sforzas, das berühmteste Herrschergeschlecht Mailands gegeben.
Er diente der Belustigung des Mailänder Hofes und konnte seine Arme bewegen, sich aufsetzen und den Kopf drehen. Ein System von Zahnrädern, Gestängen und Seilen erlaubte es, ihn von einem Nebenraum aus zu bedienen.
Faszinierend ist auch seine Unendlichkeitsmaschine, ein System von hintereinander gesetzten Getrieben, die die Bewegung des vorhergegangenen sieben Mal so langsam aufnimmt. Das letzte Getriebe ist einbetoniert. Obwohl es andauernd in Bewegung ist, sprengt es nicht den Beton oder kommt zum Stillstand.
Die Unendlichkeitsmaschine in Funktion
Er diente der Belustigung des Mailänder Hofes und konnte seine Arme bewegen, sich aufsetzen und den Kopf drehen. Ein System von Zahnrädern, Gestängen und Seilen erlaubte es, ihn von einem Nebenraum aus zu bedienen.
Faszinierend ist auch seine Unendlichkeitsmaschine, ein System von hintereinander gesetzten Getrieben, die die Bewegung des vorhergegangenen sieben Mal so langsam aufnimmt. Das letzte Getriebe ist einbetoniert. Obwohl es andauernd in Bewegung ist, sprengt es nicht den Beton oder kommt zum Stillstand.
Die Unendlichkeitsmaschine in Funktion
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Wundersame Maschinen II
g. | Donnerstag, 27. Januar 2011, 06:01 | Themenbereich: 'so dies und das'
Thomas von Aquin (1225–1274) soll einen mechanischen Türsteher besessen haben, der jeden Besucher mit „Salve“ begrüßte und ihn zunächst fragte, was er den wolle bevor er ihn vorließ. Irgendwann ging ihm aber sein Türsteher mit der andauernden Fragerei auf die Nerven und er zerschlug ihn. Wie die Maschine funktioniert hat, ist nicht überliefert. Schade eigentlich.
Man könnte natürlich überlegen, ob diese martialischen Türsteher vor den Diskotheken nicht durch solch einen Automaten ersetzt werden sollten. „Du kommst hier net rein!“ würde er ja auch fehlerfrei hinbekommen. Den bewährten Vorzimmerdrachen, der hochgestellte Persönlichkeiten bestimmt, höflich, ausgeglichen und unnachgiebig vor allzu dämlichem Begehr schützt, könnte er aber vermutlich nicht ersetzen.
Die Araber hingegen waren in dieser Zeit doch etwas zu praktisch orientiert, gebaut und beschrieben wurden in erster Linie Uhren und Wasserschöpfräder. Immerhin baute Badī' az-Zamān Abū l-'Izz ibn Ismā'īl ibn ar-Razzāz al-Dschazarī eine wunderbare Elefantenuhr, bei der jede halbe Stunde der Elefantenführer ein Becken schlägt und ein mechanischer Vogel zu singen anfängt.
Man könnte natürlich überlegen, ob diese martialischen Türsteher vor den Diskotheken nicht durch solch einen Automaten ersetzt werden sollten. „Du kommst hier net rein!“ würde er ja auch fehlerfrei hinbekommen. Den bewährten Vorzimmerdrachen, der hochgestellte Persönlichkeiten bestimmt, höflich, ausgeglichen und unnachgiebig vor allzu dämlichem Begehr schützt, könnte er aber vermutlich nicht ersetzen.
Die Araber hingegen waren in dieser Zeit doch etwas zu praktisch orientiert, gebaut und beschrieben wurden in erster Linie Uhren und Wasserschöpfräder. Immerhin baute Badī' az-Zamān Abū l-'Izz ibn Ismā'īl ibn ar-Razzāz al-Dschazarī eine wunderbare Elefantenuhr, bei der jede halbe Stunde der Elefantenführer ein Becken schlägt und ein mechanischer Vogel zu singen anfängt.
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Wundersame Maschinen I
g. | Dienstag, 25. Januar 2011, 05:45 | Themenbereich: 'so dies und das'
Hephaistos, der Gott der Schmiede, so heißt es, habe schon selbstfahrende Fahrzeuge und künstliche, intelligente Dienerinnen erzeugt. Baupläne für diese wundersamen Maschinen sind leider nicht überliefert. Der Berühmteste ist Talos, ein aus Bronze geschmiedeter Riese. Europa bekam ihn als Bewacher von Zeus. Wurde Europa bedroht, begab sich Talos ins Feuer, und umarmte den Angreifer, der so verbrannte. Talos umwanderte Kreta dreimal täglich und verjagte jeden, der die Insel betrat.
Heron von Alexandria, genannt Mechanicus, scheint der erste Ingenieur und Bastler
in einer langen, erlauchten Reihe von Erfindern gewesen zu sein. Seine eindrucksvollsten Gerätschaften dienten dazu, in den Tempeln Alexandrias passende Wunder zu erzeugen.
So erfand er das sich selbst entzündende Opferfeuer, Blitz und Donner (für die Auftritte von Zeus?), automatische Musik und bei bestimmten Gelegenheiten floss Wein aus dem Becher einer Figur. Auch das automatische Öffnen und Schließen der Tempeltüren beeindruckte die Gläubigen.
Vielleicht sollten solche Apparate wieder in den Kirchen eingeführt werden?
Am Besten gefällt mir sein Aerophon:
Heron von Alexandria, genannt Mechanicus, scheint der erste Ingenieur und Bastler
in einer langen, erlauchten Reihe von Erfindern gewesen zu sein. Seine eindrucksvollsten Gerätschaften dienten dazu, in den Tempeln Alexandrias passende Wunder zu erzeugen.
So erfand er das sich selbst entzündende Opferfeuer, Blitz und Donner (für die Auftritte von Zeus?), automatische Musik und bei bestimmten Gelegenheiten floss Wein aus dem Becher einer Figur. Auch das automatische Öffnen und Schließen der Tempeltüren beeindruckte die Gläubigen.
Vielleicht sollten solche Apparate wieder in den Kirchen eingeführt werden?
Am Besten gefällt mir sein Aerophon:
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„Jeder unserer Wähler bekommt ein kleines Taschenaquarium.“
g. | Mittwoch, 19. Januar 2011, 05:20 | Themenbereich: 'so dies und das'
ist nun seit Jahren das einzige Versprechen einer politischen Partei, das ich vorbehaltlos begrüßen kann.
Es ist hinreichend konkret, um überprüfbar zu sein und lässt sich somit problemlos von den Wählerinnen und Wählern (soviel Zeit muss sein!) nach der Wahl einfordern. Die Partei kann dieses Versprechen auch nicht relativieren, etwa mit Verweis auf die Haushaltslage oder den Koalitionspartner, schließlich ist die Rede von einem kleinen Taschenaquarium, somit wäre auch ein Ein-Fisch-Aquarium (wie wäre es mit einem Guppy? (durchaus noch wahrheitsgemäß und auch finanzierbar.
Ein Taschenaquarium wollte ich schon immer haben, vielleicht in Form eines Plexiglaswürfels, mit einer kleinen Buchse dran wie bei den Strandbällen, zum Wechseln des Wassers und zum Füttern des Fisches? Das wäre schön. (Und etwas zum Essen, wenn es hart auf hart kommt, hätte man auch immer dabei.)
Außenpolitisch ist der Forderung nach einer Sprengung der Erdkugel, schließlich ist die Situation aussichtslos, durchaus zuzustimmen. Außerdem gäbe es einen wunderschönen Knall.
Innenpoltisch ist die Forderung nach Zwangseinführung des Alkoholismus nur zu unterstützen (Riesling und Spätburgunder für alle!).
Seien Sie doch mal ehrlich: Sind wir nicht alle für den gemäßigten Fortschritt im Rahmen der Gesetze?
Es ist hinreichend konkret, um überprüfbar zu sein und lässt sich somit problemlos von den Wählerinnen und Wählern (soviel Zeit muss sein!) nach der Wahl einfordern. Die Partei kann dieses Versprechen auch nicht relativieren, etwa mit Verweis auf die Haushaltslage oder den Koalitionspartner, schließlich ist die Rede von einem kleinen Taschenaquarium, somit wäre auch ein Ein-Fisch-Aquarium (wie wäre es mit einem Guppy? (durchaus noch wahrheitsgemäß und auch finanzierbar.
Ein Taschenaquarium wollte ich schon immer haben, vielleicht in Form eines Plexiglaswürfels, mit einer kleinen Buchse dran wie bei den Strandbällen, zum Wechseln des Wassers und zum Füttern des Fisches? Das wäre schön. (Und etwas zum Essen, wenn es hart auf hart kommt, hätte man auch immer dabei.)
Außenpolitisch ist der Forderung nach einer Sprengung der Erdkugel, schließlich ist die Situation aussichtslos, durchaus zuzustimmen. Außerdem gäbe es einen wunderschönen Knall.
Innenpoltisch ist die Forderung nach Zwangseinführung des Alkoholismus nur zu unterstützen (Riesling und Spätburgunder für alle!).
Seien Sie doch mal ehrlich: Sind wir nicht alle für den gemäßigten Fortschritt im Rahmen der Gesetze?
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Feiertagsruhe bis 3. Januar
g. | Freitag, 17. Dezember 2010, 05:19 | Themenbereich: 'so dies und das'
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Kriegsweihnachten mit Steffie
g. | Donnerstag, 16. Dezember 2010, 05:35 | Themenbereich: 'so dies und das'
Unser Freiherr ist mit seiner Steffie zum Feiern nach Afghanistan geflogen. Der Berliner Tagesspiegel erinnerte vor einigen Tagen an die lange Tradition der Truppenbetreuung. In diesem Zusammenhang wurde geschildert, dass früher selbstverständlich auch die fleischlichen Gelüste der Krieger bedient wurden. Vermutlich wurde dies zweimal nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
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