Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Dienstag, 8. November 2011
Lob der Frauen 7
"Besonders lernt die Weiber führen
Es ist ihr ewig Weh und Ach
So tausendfach
Aus einem Punkte zu kurieren,
Und wenn Ihr halbweg ehrbar tut,
Dann habt Ihr sie all unterm Hut."

(Goethe: Faust)

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Mittwoch, 2. November 2011
Tageslosung
„Ein deutscher Journalist braucht nicht bestochen, er braucht nur eingeladen zu werden.“
(Kurt Tucholsky)

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Dienstag, 18. Oktober 2011
Lob der Frauen 5
„Dreimal hoch die Frauen!

Sag wem sind Frauen gleich
die so hold und anmutreich
Darf ich "Rosen" sagen?
Nein! Will ungalant nicht sein
da ein jedes Röselein
Dornen pflegt zu tragen

Sind sie Schmetterlingen gleich
prangen bunt und farbenreich
gaukelnd, schaukelnd, zierlich
Nein, mein Freund, ein Schmetterling
ist ein loses Flatterding
sag, wär das manierlich

Gleichen sie dem Edelstein
schön gefaßt und strahlenrein
Nein! ´s ist rasch begriffen
Gibt´s doch manchen Edelstein
ohne Feuer, ohne Schein
falsch und ungeschliffen

Doch, wenn man sie Sterne nennt
die am Lebensfirmament
wir voll Sehnsucht schauen
Falsch, mein Freund, auch so nicht geht´s
Sterne sind unnahbar stets
aber nicht die Frauen

Sonne an dem Himmelszelt
ist die Frau der Männerwelt
ja, so wird sich´s decken
Nein ,durch der Gelehrten Schar
ward es uns ja sonnenklar
daß die Sonn´ hat Flecken

Frauen unvergleichlich sind
Wonnesüß und sanft und lind
Schönstes, was zu schauen
Drauf ´nen Schluck, 'nen reichlichen
Hoch die Unvergleichlichen
Dreimal hoch die Frauen!
(Volkslied)


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Freitag, 19. August 2011
Zweifel
Zweifel

Ich sitz auf einem falschen Schiff.
Von allem, was wir tun und treiben,
und was wir in den Blättern schreiben,
stimmt etwas nicht. Wort und Begriff.

Der Boden schwankt. Wozu? Wofür?
Kunst. Nicht Kunst. Lauf durch viele Zimmer.
Nie ist das Ende da. Und immer
stößt du an eine neue Tür.


Es gibt ja keine Wiederkehr.
Ich mag mich sträuben und mich bäumen,
es klingt in allen meinem Träumen:
Nicht mehr.

Wie gut es die neue Schicht.
Sie glauben. Glauben unter Schmerzen.
Es klingt aus allen tapfern Herzen:
Noch nicht.

Ist es schon aus? Ich warte stumm.
Wer sind Die, die da unten singen?
Aus seiner Zeit kann Keiner springen.
Und wie beneid ich Die, die gar nicht ringen.
Die habens gut.
Die sind schön dumm.
(Kurt Tucholsky)


Tucholsky ist doch immer wieder für einen Nachdenker, eine Erinnerung oder eine kleine Mahnung gut.

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Montag, 9. Mai 2011
Zum Muttertag
„Kinderlein, Kinderlein, darum sage ich euch heut:
Habt ihr Freundes Geld: Versaufet es.
Habt ihr'n Schwesterlein: Verkaufet es.
Habt ihr Kinderlein: Verjaget sie.
Habt ihr Ehefraun: Erschlaget sie.
Doch habt ihr noch ein Mütterlein,
macht ihr recht viel Freud!“

(Georg Kreisler)

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Montag, 11. April 2011
Weltende
„Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
In allen Lüften hallt es wie Geschrei.
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
Und an den Küsten - liest man - steigt die Flut.

Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.“
(Jakob van Hoddis)

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Freitag, 1. April 2011
Stimmt
„Dass das Christentum zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der History nirgends belegen lässt.“
(sagte unser Innenminister so ähnlich)

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Mittwoch, 30. März 2011
Die großen Fragen des Lebens
„Woher kommen wir?
Wohin gehen wir?
Is das weit?
Muss ich da mit?“
(Horst Evers)

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Freitag, 11. März 2011
„Künstlerschweine, Künstlerschweine,
ich breche euch die Beine.“

guckst du hier.

via: ich weiß nicht mehr.

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Donnerstag, 10. März 2011
Reiselied
Wasser stürzt, uns zu verschlingen,
Rollt der Fels, uns zu erschlagen,
Kommen schon auf starken Schwingen
Vögel her, uns fortzutragen.

Aber unten liegt ein Land,
Früchte spiegelnd ohne Ende
In den alterslosen Seen.

Marmorstirn und Brunnenrand
Steigt aus blumigem Gelände,
Und die leichten Winde wehn.
(Hugo von Hofmannsthal)

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