Sprachspiele 8
g. | Mittwoch, 3. Februar 2010, 05:03 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Neben dem ‚r’ stehen natürlich noch eine ganze Reihe von Buchstaben zur Verfügung:
Um das X und das Y hat er sich gedrückt, der Wilhelm Busch. Wahrscheinlich sind ihm keine Tiere oder Pflanzen dazu eingefallen.
Na gut, dann müssen wir das halt nachholen:
X-beliebig reimt sich stets
Der Xerophyt steht ab des Wegs.
Das Yak, das find’ man streckenweise,
Yucca leicht auf einer großen Reise.
Naturgeschichtliches AlphabetMit Illustrationen
Für größere Kinder und solche,
Die es werden wollen.
Im Ameishaufen wimmelt es,
Der Aff' frißt nie Verschimmeltes.
Die Biene ist ein fleißig Tier,
Dem Bären kommt dies g'spaßig für.
Die Ceder ist ein hoher Baum,
Oft schmeckt man die Citrone kaum.
Das wilde Dromedar man koppelt,
Der Dogge wächst die Nase doppelt.
Der Esel ist ein dummes Tier,
Der Elefant kann nichts dafür.
Im süden fern die Feige reift,
Der Falk am Finken sich vergreift.
Die Gams im Freien übernachtet,
Martini man die Gänse schlachtet.
Der Hopfen wächst an langer Stange,
Der Hofhund macht dem Wandrer bange.
Trau ja dem Igel nicht, er sticht,
Der Iltis ist auf Mord erpicht.
Johanniswürmchen freut uns sehr,
Der Jaguar weit weniger.
Den Kakadu man gern betrachtet,
Das Kalb man ohne weiters schlachtet.
Die Lerche in die Lüfte steigt,
Der Löwe brüllt, wenn er nicht schweigt.
Die Maus tut niemand was zu Leide,
Der Mops ist alter Damen Freude.
Die Nachtigall singt wunderschön,
Das Nilpferd bleibt zuweilen stehn.
Der Orang-Utan ist possierlich,
Der Ochs benimmt sich unmanierlich.
Der Papagei hat keine Ohren,
Der Pudel ist meist halb geschoren.
Das Quarz sitzt tief im Berges-Schacht,
Die Quitte stiehlt man bei der Nacht.
Der Rehbock scheut den Büchsenknall,
Die Ratt' gedeihet überall.
Der Steinbock lange Hörner hat,
Auch gibt es Schweine in der Stadt.
Die Turteltaube Eier legt,
Der Tapir nachts zu schlafen pflegt.
Die Unke schreit im Sumpfe kläglich,
Der Uhu schläft zwölf Stunden täglich.
Das Vieh sich auf dere Weide tummelt,
Der Vampyr nachts die Luft durchbummelt.
Der Walfisch stört des Herings Frieden,
Des Wurmes Länge ist verschieden.
Die Zwiebel ist der Juden Speise,
Das Zebra trifft man stellenweise.
(Wilhelm Busch)
Um das X und das Y hat er sich gedrückt, der Wilhelm Busch. Wahrscheinlich sind ihm keine Tiere oder Pflanzen dazu eingefallen.
Na gut, dann müssen wir das halt nachholen:
X-beliebig reimt sich stets
Der Xerophyt steht ab des Wegs.
Das Yak, das find’ man streckenweise,
Yucca leicht auf einer großen Reise.
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Georg Forster: Reise um die Welt 71
(Nachricht vom zweeten Besuch auf der Insel Tahiti)
(Nachricht vom zweeten Besuch auf der Insel Tahiti)
g. | Dienstag, 2. Februar 2010, 06:54 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
“Die fantastische Tracht ist wenigstens der fürchterlichen Gestalt, welche unsre Rocken-Philosophie den Gespenstern und Nachtgeistern beygelegt, so ähnlich, daß ich fast geneigt wäre, zu glauben, es sey ein thörigter Aberglaube darunter verborgen. Vielleicht soll der vermummte Trauermann den Geist des Verstorbnen vorstellen, der von seinen zurückgelaßnen Verwandten, Wehklagen und Thränen fordert , und sie desfalls mit den Hayfisch-Zähnen verwundet. Bey einem noch so wenig aufgeklärten Volke als die TAHITIER, kann eine solche Vorstellung wohl Eingang gefunden haben, so ungereimt sie an und für sich auch seyn mag. Doch will ich deshalb nicht behaupten, daß ich mit dieser Muthmaßung die wahre Absicht jenes Gebrauchs getroffen, weil wir, aller Nachfrage ohnerachtet, von den Einwohnern keine Auskunft darüber erhalten konnten. Sie beschrieben uns zwar die ganze Trauer-Ceremonie, und nannten die einzelnen Stücke der dazu erforderlichen Kleidung namentlich her; WARUM aber das alles so und nicht anders sey? War eine Frage die wir ihnen nie verständlich genug ausdrücken konnten.“
(Forster S. 568)
Aufgeklärter Geist trifft auf mythisches Weltverständnis.
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Georg Forster: Reise um die Welt 70
(Nachricht vom zweeten Besuch auf der Insel Tahiti)
(Nachricht vom zweeten Besuch auf der Insel Tahiti)
g. | Donnerstag, 28. Januar 2010, 05:14 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
„Ehe MAHEINE ans Land gieng, hatte er seine europäische Kleidung abgelegt, und dafür die schönen neuen Kleider, womit er von seinen Landsleuten beschenkt worden war, angezogen. Die Freude, welche er über diese Vertauschung der Tracht äußerte, bewies, daß ihm seine vaterländische Sitte, doch über alles wohl gefallen müsse. Indessen ist das um so weniger zu verwundern, weil man unter den mehresten Völkern, die noch nicht gehörigermaßen civilisiert sind, besonders aber unter den ganz wilden, dergleichen Beyspiele von der Macht der Gewohnheit vielfältig wahrgenommen hat. In der That war es auch ganz natürlich, daß ein Mensch von den Societäts-Inseln, (wie z. B. MAHEINE, der beydes kannte) das glückliche Leben, die gesunde Nahrung und die einfache Tracht seiner Landsleute, - der beständigen Unruhe, den ekelhaften Speisen, und den groben engen Kleidungen europäischer Seeleute vorziehen mußte. Haben wir doch sogar gesehen, daß ESQUIMAUX, mit der größten Begierde in ihr wüstes Vaterland, zu ihren schmierigen Seehundsfellen und zu ihren ranzigen Thran-Öle zurückgekehrt sind, ohnerachtet sie eine Zeitlang, die europäische Küche, den europäischen Kleider-Prunk, und alle Herrlichkeit von London, gesehen und genossen hatten!“
(Forster S. 550)
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Sprachspiele 7
g. | Mittwoch, 27. Januar 2010, 05:11 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Makame, eine Art gereimter Prosa, die sehr einfach ist. Ein Beispiel gefällig?
„Gott. Dir danken wir, wie für jede Habe,Sie sehen ein einfaches Schema, das allerdings viele Variationen zulässt. Lassen wir Friedrich Rückert, den Nachdichter der Makamen des Hariri, selbst zu Wort kommen:
also auch für die Redegabe;
wie für des Hauses Ausgang und Eingang,
so für des Geistes Ausklang und Einklang,
und wie für des Kleides An- und Ablegung,
so für des Sinnes Ein- und Auslegung.“
„Die Ökonomie der Makamen ist die allereinfachste: jede ist ein für sich bestehender und in sich abgerundeter poetischer Haushalt, ohne Wechselbeziehung mit den übrigen, ohne Einwirkung auf sie und von ihnen. In jeder geht ein Abenteuer an und zu Ende, und das nächstfolgende entspringt nicht aus dem vorhergehenden, sondern mit diesem zugleich aus dem gemeinschaftlichen Mittelpunkt, dem Charakter des Helden, der dann im vollen Kreis der Makamen seine volle Entwicklung gefunden hat. Man sieht die Handlung nicht fortschreiten, und doch ist zuletzt das Ziel erreicht; die Darstellung geht nicht vorwärts, sondern dreht sich im Kreise. Die Anordnung ist also planetarisch, oder auch ausstrahlend wie die Blätter einer Palme.“Eine der kunstvollsten Makamen und zugleich ein schönes Sprachspiel ist „Die Bittschrift“ von Hariri, in der ein Mann der kein ‚r’ aussprechen kann, einem Scheik eine wohlklingende Bitte vortragen will. Er verwendet daher nur Wörter ohne diesen Konsonanten:
„Milde ist eine Tugend,Eine schöne Spielerei.
ewig jung sei deine Jugend.
Geiz ist ein Schandflecken;
deines Neidenden Auge müsse Nacht decken!
Edle Hand gibt Spenden,
unedle läßt abziehen mit hohlen Händen.
Den Gebenden schmückt,
was den Empfangenden beglückt;
und das Gold, das Dank aufwägt,
ist wohl an- und ausgelegt.“
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Georg Forster: Reise um die Welt 69
(Reise von Oster-Eyland nach den Marquesas – Aufenthalt im Haven Madre de Dios auf der Insel Waitahu – Reise von da über die flachen Inseln nach Tahiti)
(Reise von Oster-Eyland nach den Marquesas – Aufenthalt im Haven Madre de Dios auf der Insel Waitahu – Reise von da über die flachen Inseln nach Tahiti)
g. | Dienstag, 26. Januar 2010, 05:37 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
„Die Entstehungsart dieser Corallen-Felsen giebt uns ein nicht minder bewunderungswürdiges Beyspiel von der Allmacht des Schöpfers, der so oft große, wichtige Endzwecke durch die geringsten Mittel zu erreichen weiß. Die Koralle ist, bekanntermaaßen, das Gebäude eines kleinen Wurms, der sein Haus, in eben dem fort schreitendem Maaße als er selbst wächst, vergrößert. Kaum bemerkt man an diesem kleinen Thierchen Empfindung genug, um es in dieser Absicht von den Pflanzen unterscheiden zu können: Gleichwohl bauet es, aus der unergründlichsten Tiefe der See, ein Felsenwerk, bis an die Oberfläche des Meeres, in die Höhe, um unzähligen Menschen einen vesten Boden zum Wohnplatz zu verschaffen! – Die Zahl der auf solche Art entstandenen FLACHEN Inseln ist sehr beträchtlich, und wir kennen sie gleichwohl bey weitem noch nicht alle. In der Südsee sind ihrer zwischen den Wendezirkeln am mehresten, vorzüglich aber trift man sie ostwärts von den Societäts-Inseln, in einer Strecke von 10 bis 15 Graden.“
(Forster S. 544/5)
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Georg Forster: Reise um die Welt 68
(Reise von Oster-Eyland nach den Marquesas – Aufenthalt im Haven Madre de Dios auf der Insel Waitahu – Reise von da über die flachen Inseln nach Tahiti)
(Reise von Oster-Eyland nach den Marquesas – Aufenthalt im Haven Madre de Dios auf der Insel Waitahu – Reise von da über die flachen Inseln nach Tahiti)
g. | Donnerstag, 21. Januar 2010, 07:04 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
“Einige fingen an, uns offenbar zu betrügen, und Nägel, wofür sie Brodfrüchte angebothen, zu sich zu nehmen, ohne die Früchte hernach abzuliefern. Der Capitain hielt es daher für nothwendig, sich und seyne Leute bey diesem Volk in Ansehen, die Betrüger aber in Furcht zu setzen! Zu dem Ende ließ er eine Muskete über ihren Kopf abfeuern. Der unerwartete Knall that die erwünschteste Würkung, sie reichten uns nemlich ganz bestürzt die Brodfrüchte entgegen, um welche sie uns zuvor hatten betrügen wollen. Einige kamen, nach dem Verkaufe ihrer Waaren an Bord, um zu gaffen und begafft zu werden. Als der Capitain Anstalt machte, mit meinem Vater ins Boot zu gehen, bemerkte der eine von ihnen, daß die große eiserne Stange, woran das Tau zum Aus- und Einsteigen befestigt ist, loß war. Auf einmal erhaschte er sie, sprang mit seiner Beute über Bord und schwamm, ihrer Schwere ohnerachtet, mit großer Leichtigkeit, nach seinem Canot, um sie da in Sicherheit zu bringen. So bald Capitain COOK, der eben ins Boot steigen wollte, diesen Diebesstreich erfuhr, befahl er, sogleich eine Muskete über den Kerl hinzufeuern, indeß er selbst mit dem Boote um das Schiff herumzukommen und sich der Stange wieder zu bemächtigen suchen wollte. Der Schuß geschah, der Wilde aber gerieth dadurch nicht aus seiner Fassung, sondern sahe vielmehr ganz unbesorgt um sich her. Der Capitain ließ also, indem er selbst vom Schiff abstieß, den zweeten Schuß, wiewohl mit eben so wenig Erfolg, thun. Ein Officier, der in diesem Augenblick aufs Verdeck kam, ward über die Verwegenheit des Indianers so aufgebracht, daß er nach einem Gewehre grif, und den Unglücklichen auf der Stelle todt schoß. Sobald er fiel, warf sein erschrockner Gefährte die eiserne Stange, durch welche dies Unglück veranlaßt worden, unverzüglich in die See; und der Capitain, der eben jetzt mit seinem Boote anlangte, kam in aller Absicht zu spät. Er mußte mit Betrübniß sehen, wie der andre Wilde das Blut seines erschoßnen Cameraden aus dem Canot in die See schöpfte, und hierauf mit den übrigen Canots dem Strande zu eilte. Die Wilden hatten uns nunmehr allesammt verlassen, und waren am Strande beschäfftigt, das Canot durch die Brandung, den todten Cörper aber ins Holz zu schleppen. Gleich nachher hörten wir trommeln und erblickten eine große Menge von Wilden, mit Speeren und Keulen bewaffnet, welcher Anblick uns vielmehr Gefahr zu drohen, denn Hoffnung zu Erfrischungen zu gestatten schien. Es war allerdings sehr zu bedauern, daß der unglückliche Jähzorn eines unsrer Mitreisenden, der noch dazu von dem wahren Verlauf der Sache nicht einmal recht unterrichtet war, dem Indianer unbilligerweise das Leben kostete. Die ersten Entdecker und Eroberer von Amerika, haben oft und mit Recht den Vorwurf der Grausamkeit über sich ergehen lassen müssen, weil sie die unglücklichen Völker dieses Welttheils nicht als nicht als ihre Brüder, sondern als unvernünftige Thiere behandelten, die man gleichsam zur Lust niederzuschießen berechtigt zu seyn glaubt. Aber wer hätte es von unsern erleuchteten Zeiten erwarten sollen, daß Vorurtheil und Übereilung den Einwohnern der Südsee fast ebenso nachtheilig werden würden? MAHEINE konnte sich der Thränen nicht erwehren, da er sahe, daß ein Mensch den andern wegen einer so geringen Veranlassung ums Leben brachte. Seine Empfindlichkeit ist für gesittete Europäer, die so viel Menschneliebe im Munde und so wenig im Herzen haben, warlich, eine demüthigende Beschämung.“(gaffen und begafft zu werden, der Wilde)
(Forster S. 519/20)
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Georg Forster: Reise um die Welt 67
(Nachricht von Oster-Eyland und unserm Aufenthalt daselbst)
(Nachricht von Oster-Eyland und unserm Aufenthalt daselbst)
g. | Dienstag, 19. Januar 2010, 05:36 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'

“An dem Ufer sahe man eine Menge schwarzer Säulen oder Pfeiler, die zum Theil auf Platteformen errichtet waren, welche aus verschiednen Lagen von Steinen bestanden. Wir konnten nun an diesen Säulen nach gerade so viel unterscheiden, daß sie am obern Ende eine Ähnlichkeit mit dem Kopf und den Schultern eines Menschen hatten; der untere Theil aber schien blos ein roher unbearbeiteter Steinblock zu seyn. Von angebauten Ländereien bemerkten wir hier am nördlichen Ende der Insel nur wenig, denn das Land war in dieser Gegend steiler als nach der Mitte der Insel hin. Auch sahen wir nunmehro ganz deutlich, daß auf der ganzen Insel kein einziger Baum über 10 Fus hoch war.“
(Forster S. 480)
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Sprachspiele 6
g. | Montag, 18. Januar 2010, 07:13 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Der Legende nach hat Hesiod Homer zu einem Wettstreit der Dichter herausgefordert. Ob der Wettkampf tatsächlich stattfand ist für unser Thema, dem Spielen mit Sprache, völlig unerheblich. Schön finde ich die Idee: Einer legt vor, der Zweite muss fortsetzen.
Die Vorgabe, den Streit in Hexametern auszutragen, macht die Sache natürlich etwas schwieriger.
Hesiod beginnt und baut zum Auftaxt eine kleine Gemeinheit ein, denn Pferdefleisch galt im antiken Griechenland als ekelerregend:
Die Vorgabe, den Streit in Hexametern auszutragen, macht die Sache natürlich etwas schwieriger.
Hesiod beginnt und baut zum Auftaxt eine kleine Gemeinheit ein, denn Pferdefleisch galt im antiken Griechenland als ekelerregend:
“Rindfleisch gab es zum Mahl und die dampfenden Hälse der Pferde“Homer konterte geschickt, indem er das Problem mit dem Pferdefleisch umging:
„Lösten sie unter dem Joch; sie hatten sich müde gestritten.“Und so weiter, immer im Wechsel, häufig dem Nachfolger ein Problem aufbürdend:
„Keiner ist so voll Eifers an Bord wie der Phrygier, der Faulpelz“Teilweise haben Goethe und Schiller, wenn ich das recht erinnere, in den Distichen ihrer Xenien dieses Spiel gespielt, indem einer den Hexameter vorgab, der andere dann den Pentameter dazu lieferte.
„Ruft man die Mannen am Strande zur Nacht, das Essen zu fassen.“
„Der war tapfer vor allen im Kampf und immer in Ängsten“
„Bangte die Mutter um ihn; ist Krieg doch hart für die Frauen.“
„Sie aber schmausten von früh bis spät, und hatten doch gar nichts“
„Mitgebracht, doch der Wirt gewährte es ihnen in Fülle.“
„Rüstig packten sie an mit der Hand die lodernde Feuersglut“
„Gar nicht achtend, ihr Boot ins löschende Wasser zu ziehen.“
„Als sie nun aber gespendet und ausgetrunken die Salzflut“
„Abermals zu befahren bereit mit gebordeten Schiffen“
„Rief Agamemnon laut zu den Göttern allen: Verderbt uns“
„Nicht auf dem Meere ...“
(Franz Fühmann Die dampfenden Hälse S. 157)
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Georg Forster: Reise um die Welt 66
(Nachricht von Oster-Eyland und unserm Aufenthalt daselbst)
(Nachricht von Oster-Eyland und unserm Aufenthalt daselbst)
g. | Donnerstag, 14. Januar 2010, 06:37 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
“Den wenigen Worten nach zu urtheilen, die wir von ihnen gehört hatten, dünkte uns ihre Sprache ein Dialect der TAHITISCHEN zu seyn. Es wird also an beyden Enden der Südsee einerley Sprache geredet. Ihr ganzes Ansehen ließ uns vermuthen, daß sie ein Zweig desselbigen Volks-Stammes seyn müßten. Sie waren von mittlerer Größe, aber mager, und der Gesichtsbildung nach, den Tahitiern ähnlich, jedoch nicht so schön. Der eine von den beyden, die im Canot waren, hatte einen Bart, der bis auf einen halben Zoll abgeschnitten war. Der andre war ein junger Mensch von siebzehn Jahren. Sie hatten über den ganzen Cörper eben solche Puncturen als die Neu-Seeländer, und als die Einwohner der SOCIETÄTS- und der FREUNDSCHAFTLICHEN Inseln; giengen aber völlig nackend. Das Sonderbarste an ihnen war die Größe ihrer Ohren, deren Zipfel oder Lappen so lang gezogen war, daß er fast auf den Schultern lag; darneben hatten sie große Löcher hinein geschnitten, daß man ganz bequem vier bis fünf Finger durchstecken konnte.“
(Forster S. 479)
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Naslöcher VII
g. | Mittwoch, 13. Januar 2010, 05:40 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
„Freilich heißt launig beinahe so viel wie lustig unterhaltend; doch Launen bezeichnen immer böse Launen, und ich verdenke es den Schweizern nicht, daß sie in ihrer Mundart jene furchtbaren Schneestürze von den Bergen, Schneelaunen nennen, sie haben die treffendste Ähnlichkeit mit den Gedankenlaunen, die sich mit dem scheidenden Winter oft so trübsinnig über die heitersten Gemüter hinstürzen; mag sie dann ein Schnupfen, oder die schlimme Zeit, oder Sehnsucht nach der Ankunft geliebter eingeborner Herrscher, oder irgend so ein rätselhaftes und ärgerliches Wort der Geschichte, worauf uns nicht gleich eine Antwort einfiel, erklären sollen, wie lautes Sprechen oder Vögelflug die Schneelaunen, sie bleiben immer wunderlich, außerordentlich und genial wie die Witterung. Die Geniale steckte uns heute alle an mit diesem Schnupfen, sie war wie behext, beim Reden gähnte sie durch die Naslöcher, Vorlesen konnte sie durchaus nicht leiden, bei den kleinen Spielen machte sie über jedes unbedeutende Wort so ärgerliche Bemerkungen; es wurden Endreime gemacht, sie meinte, daß nichts törichter, als wenn sich Leute den Kopf zerbrächen, um in Versen viel dümmer zu erscheinen, als sie von Natur wären.“Durch die Naslöcher zu gähnen muss ich mal probieren
(Achim von Arnim Der Wintergarten)
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