Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Schnipsel
  1. „Esoterik des Differenzfeminismus“ (Margarete Mitscherlich) Ich fürchte, an dem Urteil ist was dran.
  2. Subordination oder je nach Staatsform und Gesellschaftsform Gehorsam, Wohlverhalten oder Einsicht in die Notwendigkeit genannt.
  3. Die Wiederlektüre von Foucaults ‚Überwachen und Strafen‘ habe ich nach drei Kapiteln wieder abgebrochen. Dieses hermetische Geraune das rhetorisch zusammennagelt, was nicht zusammen gehört, geht mir auf die Nerven. Aber sowas von. Zur Entspannung mal wieder etwas Wieland.
  4. Was ist schlimmer? Wenn ein Promi unters Schönheitsmesser gerät oder ins Dschungelcamp?
  5. Denken – so hieß es früher mal, folgt auf Schwierigkeiten und geht dem Handeln voraus. Das ist ja schon so irgendwie richtig, schließlich heißt es ja auch von alters her: Wage, Dich Deines eigenen Unverstandes zu bedienen. Sapere aude – ne wohr?
  6. Konsumismus ist auch so eine Begriffsschöpfung, die mich ratlos zurück lässt. Was will man damit sagen? Dass Verschwendung irgendwie scheiße ist? Dass wir nicht alles brauchen, was wir jeden Tag kaufen? Geht es um Genuss, um Ökonomie? Und das soll so irgendwie systemtypisch sein? Für welches System (ein Gesellschaftssystem?), das konsumistische?
  7. „Ich bedaure wirklich, dass es die Möglichkeit des Duells seit 100 Jahren nicht mehr gibt. Ich würde da gerne anrufen und sagen: ,Ich treffe Sie morgen früh um fünf auf einer nebligen Lichtung. Die Wahl der Waffen liegt bei Ihnen.‘“ (Juli Zeh über Kritiker) Nö, die Wahl der Waffen liegt niemals beim Beleidiger.
  8. Das der „Buschklepper“ aussortiert wurde ist ein Skandal und nachdem ich einige Jahre gebraucht habe, um mich an die Suszeptibilität zu gewöhnen und sie fehlerfrei auszusprechen, weigere ich mich, das Wort einfach aufzugeben. Es ist schon eine große Kümmernis, die ein da befallen kann.
  9. Die These, dass Politiker Überwachung und Beobachtung gewohnt sind und deshalb nichts gegen Prism tun, ist mit Abstand das Dämlichste was ich bisher dazu gelesen habe.
  10. "Vorstand der Praktiker AG verneint positive Fortführungsprognose." Wie schafft man es so einen Satz in eine Pressemitteilung zu schreiben ohne sich wie ein Idiot vor zu kommen?
  11. „Der Merkel-Sound als Fahrstuhlmusik.“ Aber bitte nicht im wirklichen Leben, das hält keine Sau aus.
  12. „Bei Sky sitzen bei solchen Spielen (= Frauenfußball) ein paar Ritter der Schwafelrunde und lassen sich von Bulimiemädchen in Wickelgardine die Drinks reintragen.“ Damit hat Küppersbusch das ZDF glänzend rehabilitiert. Oder so ähnlich, irgendwie.
  13. Hat es dann tatsächlich eine Änderung eines wie auch immer bestimmten Dispositifs vom Strafen zum Überwachen gegeben?

Kommentieren