Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Wohngemeinschaft sucht einen neuen Mitbewohner oder eine neue Mitbewohnerin
"Wir verorten uns anarchistisch / linksradikal / (pro) queer-feministisch / anti-patriarchal und leben vegan. Auf struktureller Ebene sind wir alle unterschiedlich positioniert, d.h wir profitieren bzw. sind negativ von verschiedenen MachtStrukturen betroffen: hier wohnen sowohl weiblich als auch männlich erstsozialisierte Personen, einige haben einen Mittelklassebackground und andere haben Klassenwechsel erlebt. Eine Person ist negativ von Rassismus betroffen und die anderen drei sind weiß positioniert. Wir setzen uns alltäglich auseinander u.a mit Themen wie Privilegien, Support, Awareness, sensibles Miteinander, Gender – (queer) Feminismen, weißSein, Rassismus, Adultismus, Gewaltfreie Kommunikation etc. Jede_r von uns ist jeweils verschieden weit in den Themen drin und steckt in unterschiedlichen Prozessen.
Wir machen mind. 1 pro Woche einen WG-Abend/Plenum, bei dem wir uns Zeit nehmen emotionale, soziale, organisatorische und andere präsente Themen zu besprechen. Wir versuchen mitfühlend und bedürfnisorientiert miteinander umzugehen. Wir sitzen öfter in der WohnKüche rum, redend, kochend, essend und gehen öfter zu politisch-kritischen Veranstaltungen, denken über Aktionen und Interventionsmöglichkeiten nach."
Von da

Herrje, wenn man sich vorstellt, wie die Gespräche am abendlichen WG-Tisch verlaufen, mecht mer am liebsten vorbeigehen und den Jungs und Mädels übers Haar streichen, damit’s nicht ins Genderloch fallen oder noch im Schlafe vom Partizip oder dem bedürfnisorientierten Klassenwechsel gequält wern.

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kopfschuetteln, Mittwoch, 7. November 2012, 11:01
haha. das würden sie tun, denen übers haar streichen?
na, wenigstens einer, der ein bißchen arwareness bekunden täte.

g., Donnerstag, 8. November 2012, 05:50
Hach, dass das in der TAZ stand und dass Sie sich damit auch schon beschäftigt haben, habe ich leider ncht mitgeschnitten.
Und übers Haar streichen. Doch, doch das würde ich tun, schließlich bin ich bekennender Adultist und zerfließe vor Mitleid, wenn ich mir die emotionalen und intelektuellen Haltungen am Tisch vor Augen führe. So ein bischen sozialpflegerischer Modder muss schon sein, ab und zu. Man gönnt sich ja sonst nix.

kopfschuetteln, Donnerstag, 8. November 2012, 13:05
wenn ich älter bin, und vielleicht ein bißchen weise, möchte ich das auch so sehen können.

g., Freitag, 9. November 2012, 07:00
Glauben Sie mir, sagte schon Kah die Schlange aus dem Dschungelbuch, man wird nicht weiser wenn man älter wird, man regt sich nur nicht mehr so schnell auf (und das war jetzt gelogen).