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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (Zwischenstück)
g. | Donnerstag, 26. Juli 2012, 07:05 | Themenbereich: 'auf Reisen'

Das Interieur italienischer Regionalzüge ist besonders scheußlich.
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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (11)
g. | Mittwoch, 25. Juli 2012, 07:01 | Themenbereich: 'auf Reisen'
Freitag 8. Juni
Kaffeetrinken, Morgenlektüre:
Beim morgendlichen Café mit Cornetto auf der Piazza del Duomo sitzt eine Dame, Mitte 50, am Nebentisch, sehr gestrenges Gesicht. Sie hatte einen Capuccino, ein Cornetto und einen Orangensaft mit hoheitlicher Miene bestellt und hatte nachdem es ihr gebracht wurde an allem etwas auszusetzen. Für ihren Capuccino wollte sie ein Extrakännchen geschäumte Milch und der Blutorangensaft, der hier überall ausgeschenkt wurde passte ihr auch nicht. Sie wartete bis alles bei ihr auf dem Tisch stand und der Kellner wieder weg war, um ihn dann zweimal wieder herbeizurufen, um ihre Ergänzung bzw. ihre Reklamation vorzutragen. Ohne eine Miene zu verziehen, erledigte der Kellner die Anforderungen. Als er an uns vorbeiging, sagte sein Gesicht: Schnepfe!
Sie war wohl nicht der Typ „Apothekersgattin“ sondern die Apothekerin selbst, die auf die Beachtung ihres Standes dringt.
Auf dem Bahnsteig tönt unversehens aus einer Gruppe Italiener eine Stimme, ebenfalls in fliesendem Italienisch, aber mit unverkennbar schwyzerdüteschem Tonfall, unglaublich langsam und betulich. Im Tessin reden sie zwar auch betulich aber nicht so langsam.
Im Nachbarort, etwa 30 Km und 20 Minuten Fahrzeit, in Castel di Tusa (die vielen Burgen haben sie mal gebaut, um Seeräuber abzuwehren und jetzt stehen sie immer noch in der Gegend herum), einem ganz hübschen Städtchen mit einer Burg, einigen Kirchen, dem Strand mit einigen angebrannten Touristen und ein paar Kneipen und Restaurants. In zehn Minuten ist man mit der Besichtigung fertig. Sehr beschaulich.
Als wir wieder in Cefalú ankommen blockiert eine Menge die Türen beim Ausstieg. Ein junger Mann neben uns in der Waggontür brüllt los, man möge doch die Leute zuerst aussteigen lassen. Alles Schimpfen hilft nichts. Wir müssen uns brachial durch die Menge auf dem Bahnsteig kämpfen. Dass Erwachsenen wie Schüler völlig Stulle sind und das Aussteigen blockieren ist in Berlin selten. Meist sind nur die Jugendlichen (und die Touristen aus North Little Rock, Arkansas oder Benelauría, Andalucía) zu doof, um zu begreifen, dass so ein Verhalten für alle nachteilig ist.
14:00 wieder zu Hause. Ein paar Wurst- und Käsebrote, Tomaten, Oliven, eingelegte Carciofi.
Beim Blick von unserem Balkon: Es ist immer wieder auffällig wie extrem unterschiedlich die Körpersprachen der Einheimischen/Touristen und der Krimskrams verkaufenden Nordafrikaner (vermutlich aus Tunesien) sind. Augenfällige Dominanz vs. höfliche Bescheidenheit.
16:30 Klemperer
Der Bräutigam trägt eine Paradeuniform mit Säbel, die Braut in einem schlichten weißen Kleid. Wir gehen weiter und treffen einige hundert Meter entfernt zwei Männer, Ende dreißig, beide in schlecht sitzenden Anzügen. Schlecht sitzend soll heißen: die Hosen etwas zu kurz und die Jacketts spannen sichtbar auf dem Bauch. Einer der Beiden ist ca. 1,90 groß und von gewaltigem Leibesumfang. Zum schwarzen Anzug trägt er ausgelatschte weiße Sneakers. Sie haben sich anscheinend verspätet und eilen der Hochzeitsgesellschaft zu.
Wir schlendern weiter und landen zu einem Campari Soda und einem Bier auf der Piazza del Duomo.
Auf dem Rückweg beobachte ich einen Nordafrikaner, der eine Gruppe Landsleute zusammenscheißt, wahrscheinlich weil sie ihre Stände mit Gürteln, Roleximitaten und Modeschmuck zu früh abgebaut haben. Der Verkauf scheint also organisiert zu sein. Inwieweit das Ganze kriminell abläuft lässt sich natürlich anhand einer einzelnen Beobachtung nur vermuten.
Wir essen zu Abend, sitzen dann noch eine Stunde auf unserem Balkon und beobachten den abendlichen Auftrieb und unterhalten uns.
Gegen ein Uhr nachts entsteht ein Höllenlärm. Etwa 60 bis 80 Motorradfahrer donnern durch unsere Straße. Nach einer halben Stunde haben sie endlich alle ihre Maschinen abgestellt und stehen plaudernd in kleinen Gruppen am Lungomare. Immer mal wieder kommt eine Maschine dazu, wroum, wroum, oder jemand fährt weg, wroum, wroum. Alles sehr gesittet aber laut. Eine weitere Stunde später ist das Bikertreffen beendet. Es wurde weder gesoffen noch geschrien, nur der Lärm der schweren Maschinen hallt von der Häuserfront wieder. Dann kehrt Ruhe ein.
Kaffeetrinken, Morgenlektüre:
„Enorm waren die akrobatischen Leistungen dreier junger Leute u. eines russischen Tänzerpaares. Aber mir ist der russische Tanz unsympathisch. Dieses am Boden Hocken, dieses Springen in Closetstellung ist so unaesthetisch u. unfrei. Es ist mir noch viel peinlicher als das hüftensteife Herumstampfen der Spanierinnen.“Ach, wenn Klemperer nur seinen schriftstellerischen Neigungen nachgegeben hätte und wenn er sich getraut hätte, solche Sprachbilder auch außerhalb eines privaten Tagebuchs zu verwenden.
(Victor Klemperer: Tagebücher S. 267 9. Mai 1928)
Beim morgendlichen Café mit Cornetto auf der Piazza del Duomo sitzt eine Dame, Mitte 50, am Nebentisch, sehr gestrenges Gesicht. Sie hatte einen Capuccino, ein Cornetto und einen Orangensaft mit hoheitlicher Miene bestellt und hatte nachdem es ihr gebracht wurde an allem etwas auszusetzen. Für ihren Capuccino wollte sie ein Extrakännchen geschäumte Milch und der Blutorangensaft, der hier überall ausgeschenkt wurde passte ihr auch nicht. Sie wartete bis alles bei ihr auf dem Tisch stand und der Kellner wieder weg war, um ihn dann zweimal wieder herbeizurufen, um ihre Ergänzung bzw. ihre Reklamation vorzutragen. Ohne eine Miene zu verziehen, erledigte der Kellner die Anforderungen. Als er an uns vorbeiging, sagte sein Gesicht: Schnepfe!
Sie war wohl nicht der Typ „Apothekersgattin“ sondern die Apothekerin selbst, die auf die Beachtung ihres Standes dringt.
Auf dem Bahnsteig tönt unversehens aus einer Gruppe Italiener eine Stimme, ebenfalls in fliesendem Italienisch, aber mit unverkennbar schwyzerdüteschem Tonfall, unglaublich langsam und betulich. Im Tessin reden sie zwar auch betulich aber nicht so langsam.

Im Nachbarort, etwa 30 Km und 20 Minuten Fahrzeit, in Castel di Tusa (die vielen Burgen haben sie mal gebaut, um Seeräuber abzuwehren und jetzt stehen sie immer noch in der Gegend herum), einem ganz hübschen Städtchen mit einer Burg, einigen Kirchen, dem Strand mit einigen angebrannten Touristen und ein paar Kneipen und Restaurants. In zehn Minuten ist man mit der Besichtigung fertig. Sehr beschaulich.

Als wir wieder in Cefalú ankommen blockiert eine Menge die Türen beim Ausstieg. Ein junger Mann neben uns in der Waggontür brüllt los, man möge doch die Leute zuerst aussteigen lassen. Alles Schimpfen hilft nichts. Wir müssen uns brachial durch die Menge auf dem Bahnsteig kämpfen. Dass Erwachsenen wie Schüler völlig Stulle sind und das Aussteigen blockieren ist in Berlin selten. Meist sind nur die Jugendlichen (und die Touristen aus North Little Rock, Arkansas oder Benelauría, Andalucía) zu doof, um zu begreifen, dass so ein Verhalten für alle nachteilig ist.
14:00 wieder zu Hause. Ein paar Wurst- und Käsebrote, Tomaten, Oliven, eingelegte Carciofi.
Beim Blick von unserem Balkon: Es ist immer wieder auffällig wie extrem unterschiedlich die Körpersprachen der Einheimischen/Touristen und der Krimskrams verkaufenden Nordafrikaner (vermutlich aus Tunesien) sind. Augenfällige Dominanz vs. höfliche Bescheidenheit.
16:30 Klemperer
„Auch ein anderer Thema-Einfall kam mir vor einiger Zeit: Der Brief. Wie er sich unter der technischen Vervollkommnung änderte, verkürzte. Seit man telephoniert, seit man Radio hat, seit man Zeitungen hat. Er muß sich auf das Private zurückziehen.“Am Abend, nach dem Einkaufen (Spaghetti, Tonno, Rucola, Tomaten und Limettenfilets gibt es am Abend) noch durch den Ort geschlendert. Eine Hochzeitsgesellschaft zieht durch die Stadt. Am kleinen Fischerhafen lässt sich das Brautpaar fotografieren. Drei Gäste mit gewaltigen Teleobjektiven und preiswerten schwarzen Anzügen sind dafür zuständig.
(Victor Klemperer: Tagebücher 25. Mai 1928, S. 269)

Der Bräutigam trägt eine Paradeuniform mit Säbel, die Braut in einem schlichten weißen Kleid. Wir gehen weiter und treffen einige hundert Meter entfernt zwei Männer, Ende dreißig, beide in schlecht sitzenden Anzügen. Schlecht sitzend soll heißen: die Hosen etwas zu kurz und die Jacketts spannen sichtbar auf dem Bauch. Einer der Beiden ist ca. 1,90 groß und von gewaltigem Leibesumfang. Zum schwarzen Anzug trägt er ausgelatschte weiße Sneakers. Sie haben sich anscheinend verspätet und eilen der Hochzeitsgesellschaft zu.
Wir schlendern weiter und landen zu einem Campari Soda und einem Bier auf der Piazza del Duomo.
Auf dem Rückweg beobachte ich einen Nordafrikaner, der eine Gruppe Landsleute zusammenscheißt, wahrscheinlich weil sie ihre Stände mit Gürteln, Roleximitaten und Modeschmuck zu früh abgebaut haben. Der Verkauf scheint also organisiert zu sein. Inwieweit das Ganze kriminell abläuft lässt sich natürlich anhand einer einzelnen Beobachtung nur vermuten.
Wir essen zu Abend, sitzen dann noch eine Stunde auf unserem Balkon und beobachten den abendlichen Auftrieb und unterhalten uns.
Gegen ein Uhr nachts entsteht ein Höllenlärm. Etwa 60 bis 80 Motorradfahrer donnern durch unsere Straße. Nach einer halben Stunde haben sie endlich alle ihre Maschinen abgestellt und stehen plaudernd in kleinen Gruppen am Lungomare. Immer mal wieder kommt eine Maschine dazu, wroum, wroum, oder jemand fährt weg, wroum, wroum. Alles sehr gesittet aber laut. Eine weitere Stunde später ist das Bikertreffen beendet. Es wurde weder gesoffen noch geschrien, nur der Lärm der schweren Maschinen hallt von der Häuserfront wieder. Dann kehrt Ruhe ein.
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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (10)
g. | Dienstag, 24. Juli 2012, 06:27 | Themenbereich: 'auf Reisen'
Donnerstag, 7. Juni 2. Teil
Auf dem Rückweg vom Tempel begegnet uns ein junger Mann, der ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Sojabohnentage 2009“ trägt. Am 6. Juli ist der Tag des Kusses, warum sollte es also nicht auch Sojabohnentage geben. Einer mag halt dies und ein Anderer etwas Anderes.
Wir stiefeln durch die Mittagshitze zum Amphitheater.
Das Bauwerk, das sich anmutig in Form eines S durch das Tal schlängelt stammt nicht aus hellenistischer Zeit.
Nachdem wir alles besichtigt haben, geht es zurück zum Bahnhof. Außerhalb der Ausgrabungsstätte ist nicht viel los in dieser Gegend.
Eine Hündin trabt mäßig interessiert um die Ecke.
Zehn Minuten später fährt auf der nahe gelegenen Straße ein Auto vorbei.
Weitere zehn Minuten später kommt der Koch des Bahnhofsrestaurants mit einem Teller Bratwürste und gebratenem Gemüse heraus, setzt sich an den Tisch in der Ecke des Bahnsteiges und verschlingt seine Mahlzeit in Windeseile und verschwindet wieder.

Nicht viel los hier.
Bisher habe ich in Sizilien noch keine Zikade gehört und auch aus den Wiesen und Feldern rund um Segesta ist keine zu hören.
Ein Mitreisender betritt den Bahnsteig. Grüne Shorts und ein T-Shirt mit einer großen Maus (Jerry) darauf ist nicht cool, obwohl die coolsten Jungs zweifellos in Italien zu Hause sind. Züge mit Airconditioning an einem heißen Tag sind da schon bedeutend cooler.
Cefalú – Segesta sind ca. 170 km. Wir haben also einen Tagesausflug von ca. 340 km gemacht bei einer reinen Fahrzeit von 2:50 (5:40). Ob man mit dem Mietwagen viel schneller und angenehmer gereist wäre?
Auf dem Rückweg vom Tempel begegnet uns ein junger Mann, der ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Sojabohnentage 2009“ trägt. Am 6. Juli ist der Tag des Kusses, warum sollte es also nicht auch Sojabohnentage geben. Einer mag halt dies und ein Anderer etwas Anderes.
Wir stiefeln durch die Mittagshitze zum Amphitheater.

Das Bauwerk, das sich anmutig in Form eines S durch das Tal schlängelt stammt nicht aus hellenistischer Zeit.
Nachdem wir alles besichtigt haben, geht es zurück zum Bahnhof. Außerhalb der Ausgrabungsstätte ist nicht viel los in dieser Gegend.

Eine Hündin trabt mäßig interessiert um die Ecke.
Zehn Minuten später fährt auf der nahe gelegenen Straße ein Auto vorbei.
Weitere zehn Minuten später kommt der Koch des Bahnhofsrestaurants mit einem Teller Bratwürste und gebratenem Gemüse heraus, setzt sich an den Tisch in der Ecke des Bahnsteiges und verschlingt seine Mahlzeit in Windeseile und verschwindet wieder.

Nicht viel los hier.
Bisher habe ich in Sizilien noch keine Zikade gehört und auch aus den Wiesen und Feldern rund um Segesta ist keine zu hören.
Ein Mitreisender betritt den Bahnsteig. Grüne Shorts und ein T-Shirt mit einer großen Maus (Jerry) darauf ist nicht cool, obwohl die coolsten Jungs zweifellos in Italien zu Hause sind. Züge mit Airconditioning an einem heißen Tag sind da schon bedeutend cooler.
Cefalú – Segesta sind ca. 170 km. Wir haben also einen Tagesausflug von ca. 340 km gemacht bei einer reinen Fahrzeit von 2:50 (5:40). Ob man mit dem Mietwagen viel schneller und angenehmer gereist wäre?
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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (Zwischenstück)
g. | Montag, 23. Juli 2012, 06:51 | Themenbereich: 'auf Reisen'

Es ist löblich, dass das Deutsche Fernseh versucht zu diversifizieren. Man will schließlich nicht vollständig von den GEZ-Gebühren abhängig sein. Nur ob der Lebensmitteleinzelhandel auf einer Mittelmeerinsel die richtige Strategie ist?
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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (9)
g. | Freitag, 20. Juli 2012, 06:01 | Themenbereich: 'auf Reisen'
Donnerstag, 7. Juni 1. Teil
Ein ruhiges Meer soll ja einen heißen Tag ankündigen. Wir werden sehen. Segesta, der Sage nach von den besiegten Trojanern gegründet, steht auf dem Plan: ein dorischer Tempel und ein Amphitheater aus der Zeit als Segesta mit Athen verbündet war, ist zu besichtigen. Sagt der Reiseführer. Jetzt aber erst noch eine Stunde lesen.
8:05 Abfahrt des Zuges nach Palermo. Jeden Morgen das gleiche Problem mit dem Zug aus Roma Termini. In der Regel ist er mindestens 20 Minuten zu spät, die dann zu Verspätungen aller anderen Züge führen, da die Strecke über große Distanzen eingleisig ist. Lascari, Campofelice, Termini Imerese, Bagheria.
15 Minuten Aufenthalt in Palermo. Langsam kennen wir uns in Palermo Centrale richtig gut aus.
Der Zug nach Trapani über Segesta hat nur einen Wagen. Wir sind schon mit längeren Zügen gefahren.
Im Innenstadtbereich von Palermo fahren wir zunächst unter der Erde, die Bahnhöfe sind ca. einen Kilometer voneinander entfernt, Stadtverkehr, wie in einer U-Bahn. Kein Wunder, dass wir zwei Stunden bis Segesta benötigen werden.
Auf der Nebenbank lesen zwei Mädchen, so 10/11 Jahre alt, zuerst in der Bibel und dann in einem Heiligenroman. Kurze Gebete und kleine Unterhaltungen über habichnichtverstanden wechseln sich ab.
Nach dreißig Minuten verlassen wir das Stadtgebiet von Palermo. Hinter Terrasini wird der Golf von Castelamare sichtbar. Die Gegend scheint ja mit Burgen gepflastert zu sein.
Oliven, Zitrusfrüchte, Wein, nur wenig Gemüseanbau ist zu sehen. Gelegentlich ein schöner Blick auf den Golf.
11:15 Alcamo. Den Wein, der hier angebaut wird, kann man in jedem Restaurant Sizilien trinken. Er ist gar nicht schlecht.
11:30 Segesta. Zehn Minuten Fußweg auf den Berg. Der Tempel ist wohl nie restauriert worden und steht demnach seit 2500 Jahren unverändert auf diesem Hügel.
Wahrscheinlich wurde der Weiterbau (die Cella fehlt) ca. 409 v. Chr. Nach der Eroberung durch die Karthager eingestellt.
Auf dem ganzen Gelände stehen Statuen eines modernen Künstlers.
Nun ja, nicht hässlich, aber etwas unpassend? Schließlich sind wir nicht hierhergekommen, um moderne Kunst zu sehen.
Vor 25 Jahren hat meine Frau im Inneren des Tempels ein Picknick veranstaltet. Mal abgesehen, dass dies heute nicht mehr erlaubt wäre, zeigt es auch die ungeheure Zunahme des Tourismus in den letzten Jahren. Heute ist Segeste Pflichtprogramm für jeden Pauschalreisenden. Sie haben damals im Tempel geschlafen und sind erst am nächsten Tag zurückgefahren.
Ein ruhiges Meer soll ja einen heißen Tag ankündigen. Wir werden sehen. Segesta, der Sage nach von den besiegten Trojanern gegründet, steht auf dem Plan: ein dorischer Tempel und ein Amphitheater aus der Zeit als Segesta mit Athen verbündet war, ist zu besichtigen. Sagt der Reiseführer. Jetzt aber erst noch eine Stunde lesen.
8:05 Abfahrt des Zuges nach Palermo. Jeden Morgen das gleiche Problem mit dem Zug aus Roma Termini. In der Regel ist er mindestens 20 Minuten zu spät, die dann zu Verspätungen aller anderen Züge führen, da die Strecke über große Distanzen eingleisig ist. Lascari, Campofelice, Termini Imerese, Bagheria.
15 Minuten Aufenthalt in Palermo. Langsam kennen wir uns in Palermo Centrale richtig gut aus.
Der Zug nach Trapani über Segesta hat nur einen Wagen. Wir sind schon mit längeren Zügen gefahren.
Im Innenstadtbereich von Palermo fahren wir zunächst unter der Erde, die Bahnhöfe sind ca. einen Kilometer voneinander entfernt, Stadtverkehr, wie in einer U-Bahn. Kein Wunder, dass wir zwei Stunden bis Segesta benötigen werden.
Auf der Nebenbank lesen zwei Mädchen, so 10/11 Jahre alt, zuerst in der Bibel und dann in einem Heiligenroman. Kurze Gebete und kleine Unterhaltungen über habichnichtverstanden wechseln sich ab.
Nach dreißig Minuten verlassen wir das Stadtgebiet von Palermo. Hinter Terrasini wird der Golf von Castelamare sichtbar. Die Gegend scheint ja mit Burgen gepflastert zu sein.

Oliven, Zitrusfrüchte, Wein, nur wenig Gemüseanbau ist zu sehen. Gelegentlich ein schöner Blick auf den Golf.

11:15 Alcamo. Den Wein, der hier angebaut wird, kann man in jedem Restaurant Sizilien trinken. Er ist gar nicht schlecht.
11:30 Segesta. Zehn Minuten Fußweg auf den Berg. Der Tempel ist wohl nie restauriert worden und steht demnach seit 2500 Jahren unverändert auf diesem Hügel.

Wahrscheinlich wurde der Weiterbau (die Cella fehlt) ca. 409 v. Chr. Nach der Eroberung durch die Karthager eingestellt.
Auf dem ganzen Gelände stehen Statuen eines modernen Künstlers.

Nun ja, nicht hässlich, aber etwas unpassend? Schließlich sind wir nicht hierhergekommen, um moderne Kunst zu sehen.
Vor 25 Jahren hat meine Frau im Inneren des Tempels ein Picknick veranstaltet. Mal abgesehen, dass dies heute nicht mehr erlaubt wäre, zeigt es auch die ungeheure Zunahme des Tourismus in den letzten Jahren. Heute ist Segeste Pflichtprogramm für jeden Pauschalreisenden. Sie haben damals im Tempel geschlafen und sind erst am nächsten Tag zurückgefahren.

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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (8)
g. | Donnerstag, 19. Juli 2012, 07:09 | Themenbereich: 'auf Reisen'
Mittwoch 6. Juni 2. Teil
Castelbuono ist ein richtig hübsches Städtchen mitten im Nationalpark Madonie.
Da wir noch Brot fürs Mittagessen brauchen gehen wir einfach in den nächstgelegenen Panificio (Bäckereien sind in Italien männlich). Das Brot sieht gut aus und so kaufen wir ein knuspriges Ciabatta und wollen schon glücklich wieder von dannen ziehen als der Juniorchef den Verkaufsraum betritt. Er sieht uns und greift sofort in die Auslage, um uns vier Stangen Grissini in die Hand zu drücken. „Manga!“ ruft er und erwartet stolz auf sein Handwerk unser Urteil. Die Grissini sind ungleichförmiger als die Industrieprodukte, etwa doppelt so dick und zehnmal so gut, so dass wir kein Problem haben seine Brote zu loben und uns überschwänglich zu bedanken.
An der Piazza Margherita (+ klicken! Der Platz ist übrigens nicht nach der Pizza, sondern Pizza und Platz sind vielmehr nach der gleichen Königin benannt) spielte in einer Kneipe eine Band House oft he Rising Sun. Die Musik entsprach so einigermaßen dem was man von den Animals im Ohr hat, der Text war ins Italienische übersetzt. Danach dann, sie ahnen es schon: Volare! Ohoho! Die Touristen fanden es riesig und fotografierten was der Speicherchip hergab.
Gleich neben der Kneipe hat die Laienbruderschaft von Pius X ihr Vereinslokal
Hat Antonio Gramsci in den Gefängnisheften nicht mal etwas zu der Laienbruderschaft geschrieben? Im Zusammenhang mit der katholischen Soziallehre? Naturrecht, die französische Revolution, Rousseau? Irgendwie in diesem Zusammenhang war das doch? Die französische Revolution als Radikalisierung der katholischen Soziallehre?
Danach ging‘s auf die schöne Burg von Castelbuono.
Arte Sacra e moderna und Archäologisches. Na ja, okay ein Heimatmuseum.
Gegen 14 Uhr dann wieder zurück nach Cefalù.
Nach dem Mittagsschlaf noch ein wenig weiter bei Klemperer gelesen: Das Ehepaar Klemperer macht Urlaub an der Ostsee.
18 Uhr: Zeit für den Sundowner, dann Pizza und ein schönes Gespräch bei einer guten Flasche Wein.
Castelbuono ist ein richtig hübsches Städtchen mitten im Nationalpark Madonie.

Da wir noch Brot fürs Mittagessen brauchen gehen wir einfach in den nächstgelegenen Panificio (Bäckereien sind in Italien männlich). Das Brot sieht gut aus und so kaufen wir ein knuspriges Ciabatta und wollen schon glücklich wieder von dannen ziehen als der Juniorchef den Verkaufsraum betritt. Er sieht uns und greift sofort in die Auslage, um uns vier Stangen Grissini in die Hand zu drücken. „Manga!“ ruft er und erwartet stolz auf sein Handwerk unser Urteil. Die Grissini sind ungleichförmiger als die Industrieprodukte, etwa doppelt so dick und zehnmal so gut, so dass wir kein Problem haben seine Brote zu loben und uns überschwänglich zu bedanken.
An der Piazza Margherita (+ klicken! Der Platz ist übrigens nicht nach der Pizza, sondern Pizza und Platz sind vielmehr nach der gleichen Königin benannt) spielte in einer Kneipe eine Band House oft he Rising Sun. Die Musik entsprach so einigermaßen dem was man von den Animals im Ohr hat, der Text war ins Italienische übersetzt. Danach dann, sie ahnen es schon: Volare! Ohoho! Die Touristen fanden es riesig und fotografierten was der Speicherchip hergab.

Gleich neben der Kneipe hat die Laienbruderschaft von Pius X ihr Vereinslokal

Hat Antonio Gramsci in den Gefängnisheften nicht mal etwas zu der Laienbruderschaft geschrieben? Im Zusammenhang mit der katholischen Soziallehre? Naturrecht, die französische Revolution, Rousseau? Irgendwie in diesem Zusammenhang war das doch? Die französische Revolution als Radikalisierung der katholischen Soziallehre?
Danach ging‘s auf die schöne Burg von Castelbuono.

Arte Sacra e moderna und Archäologisches. Na ja, okay ein Heimatmuseum.

Gegen 14 Uhr dann wieder zurück nach Cefalù.
Nach dem Mittagsschlaf noch ein wenig weiter bei Klemperer gelesen: Das Ehepaar Klemperer macht Urlaub an der Ostsee.
„Zinnowitz wäre ein Bad wie die anderen hier auch, aber es ist das betont judenreine Bad, es ist in Judenreinheit Bansin noch überlegen. Am (sehr langen) Landungssteg führt es die Hakenkreuz-Fahne, u. in den Läden kauft man auf Postkarten das Zinnowitzlied, ein blödsinniges Gereime nach der Melodie »Hip, hip, hurra!«, mit dem Refrain, fern bleibe der Sohn vom Stamme Manasse u. jeder Itz – man wolle keine fremde Rasse in Zinnowitz (auf das ein andermal Gott behüt’s! gereimt wird). Es ist ekelhaft, daß solche Verhetzung erlaubt ist. Sie erscheint mir an sich nicht schlimmer u. nicht besser als eine kommunistische Verhetzung, aber sie ist erlaubt u. die kommunistische ist verboten ...“Ich bin schon sehr gespannt ob und in welcher Weise sich seine Beurteilungen dann später in der SBZ/DDR ändern.
(Victor Klemperer: Tagebücher 20. August 1927, S. 203)
18 Uhr: Zeit für den Sundowner, dann Pizza und ein schönes Gespräch bei einer guten Flasche Wein.
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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (Zwischenstück)
g. | Mittwoch, 18. Juli 2012, 06:41 | Themenbereich: 'auf Reisen'

Früher als die Züge bei uns noch nicht ausnahmslos mit manchmal funktionierenden Klimaanlagen ausgerüstet waren, sah man solche Schildchen unter jedem Fenster, allerorten.
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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (7)
g. | Dienstag, 17. Juli 2012, 07:02 | Themenbereich: 'auf Reisen'
Mittwoch 6. Juni 1. Teil
Das Meer ist noch immer aufgewühlt. Morgenkaffee und Morgenlektüre.
Noch zwei Stunden bis der Bus nach Castelbuono fährt, Zeit genug noch etwas am Strand entlang zu laufen.
Eine Gruppe 14-15jähriger Schülerinnen nutzt die Zeit vor dem Unterricht, um noch eine Runde zu baden und Vokabeln zu lernen. Hach, das möchte man sich im Rückblick auch gönnen. Das mit dem Vokabeln lernen, könnte man ja auslassen.
Etwas weiter entfernt wird der Strand repariert.
Die Villa da oben auf dem Kamm, da hätte man sich einmieten sollen. (ob das das Anwesen war, in dem Aleister Crowley 1920 – 1923 gelebt hatte?)
So langsam wird es Zeit und wir schlendern zum Busbahnhof. Während wir warten, dass der Fahrer erscheint, betrachte ich versonnen ein Plakat neben mir an der Wand.
Alle möglichen Liceos machen anscheinend eine Schulabschlussparty in einer Disko. Die Bilder der Mädchen (für einen Schönheitswettbewerb?) wirken etwas nuttig. Hm, vielleicht werde ich alt und kann die Schönheitsideale heutiger Abiturientinnen nicht mehr begreifen. In Berlin sieht man ja häufiger schon 14/15jährige mit – für meinen Geschmack – überbetonten Brüsten und Hinterteilen, zudem noch bis zu den Ohren geschminkt. Na egal, da ich nicht der Vater der jungen Frauen bzw. der Mädchen bin, brauche ich auch nicht darüber nachzudenken, ob ich das Gebaren seltsam oder unschicklich finde.
Der Busfahrer erscheint, überpünktlich, um die wartenden Touristen nicht zu erschrecken und gibt noch einige Auskünfte, die nicht unbedingt notwendig gewesen wären. Er hat lange, lockige, straßenköterblonde Haare und hat während der ganzen Fahrt eine dicke Zigarre unangezündet im Mund. Werden Zigarren, wenn sie über längere Zeit eingespeichelt werden, nicht scheußlich bitter? Wenn ja, stört es ihn nicht. Mir geht das Radio ziemlich auf den Wecker, andauernd musica pop, wie der Sprecher alle zwei Minuten verkündet und weil sich im Radio zwei für irgendetwas berühmte Menschen aus der Region über musica della crisis unterhalten und ich nichts verstehe. Na so interessant wird die Unterhaltung im italienischen Dudelfunk wohl nicht gewesen sein.
In einer wilden Schlucht unterqueren wir die Autobahn.

Dazu fällt mir dann Gerhard Polt ein, der – den Zusammenhang habe ich vergessen – mal in einem Interview meinte: „Gell, wenn der Beton mal so in der Landschaft wurzelt, dann kriagstn mit noch so viel demontriern nimmer so leicht weg.“
Vierzig Minuten Fahrt und das Radio peinigt ohne Pause.
Wenn die Sängerinnen oder die Sänger zu wimmern anfangen, nennt man das, glaube ich, Kopfstimme. Das scheint in sizilianischen Schlagern der Saison mächtig In zu sein.
Das Meer ist noch immer aufgewühlt. Morgenkaffee und Morgenlektüre.
„Dreimal in letzter Zeit im Kino [...] Am wenigsten gefiel uns, was die größten Kunstqualitäten haben soll: gestern im Capitol der »WEBER«-Film. Alles ist übertreibende Copie der russischen Revolutionsfilme, nirgends erwärmt die Handlung, u. die schematische Hetze läßt kalt. (D.h., das Publikum klatschte frenetisch der siegenden Rebellion zu. – Es klatscht ebenso im Fridericus Rex.) Gut nur einzelne Scenen.“Die ruhige Geschäftigkeit vor unserem Fenster um halb acht Uhr ist schön und entspannend, Getränke und Lebensmittel für die Restaurants werden angeliefert, Leute gehen zur Arbeit oder führen ihre Hunde aus.
(Victor Klemperer: Tagebücher S. 179, 17. Juni 1927)
„Einen Abend waren wir mit Annemarie Köhler auf der VOGELWIESE. Der alte Lärm, die alte Lichtfülle, der alte Geruch nach ranzigem Fett. Wir waren in einer Negerbude. Es wurde getrommelt, getanzt, Feuer geschluckt, mit Spielkarten jongliert. Carusselle jeder Form, Rutschbahnen etc. sind die Haupt-Attractionen. (Wenn ich in dem Snobistenblatt »Literarische Welt« lese, daß Joyce der moderne Homer sei, daß sein surrealistischer ULYSSES mit dem »inneren Monolog« DAS Werk des Jahrhunderts sei, daß man von dem Jahrhundert Lenins u. Joyces sprechen werde (Ivan Goll!) – dann ist das auch Vogelwiesen-Budenton.)Wenn ich auf die Tagebücher von Klemperer von 1918 bis jetzt 1927 zurückblicke, wird ein zunehmender und sich härter darstellender Antisemitismus sichtbar. Dass sich das alltäglich – für jedermann wahrnehmbar – so darstellt, hätte ich nicht erwartet. (Na ja, eigentlich doch.)
(Victor Klemperer: Tagebücher 12. Juli 1927, S. 184)
Noch zwei Stunden bis der Bus nach Castelbuono fährt, Zeit genug noch etwas am Strand entlang zu laufen.
Eine Gruppe 14-15jähriger Schülerinnen nutzt die Zeit vor dem Unterricht, um noch eine Runde zu baden und Vokabeln zu lernen. Hach, das möchte man sich im Rückblick auch gönnen. Das mit dem Vokabeln lernen, könnte man ja auslassen.
Etwas weiter entfernt wird der Strand repariert.

Die Villa da oben auf dem Kamm, da hätte man sich einmieten sollen. (ob das das Anwesen war, in dem Aleister Crowley 1920 – 1923 gelebt hatte?)

So langsam wird es Zeit und wir schlendern zum Busbahnhof. Während wir warten, dass der Fahrer erscheint, betrachte ich versonnen ein Plakat neben mir an der Wand.

Alle möglichen Liceos machen anscheinend eine Schulabschlussparty in einer Disko. Die Bilder der Mädchen (für einen Schönheitswettbewerb?) wirken etwas nuttig. Hm, vielleicht werde ich alt und kann die Schönheitsideale heutiger Abiturientinnen nicht mehr begreifen. In Berlin sieht man ja häufiger schon 14/15jährige mit – für meinen Geschmack – überbetonten Brüsten und Hinterteilen, zudem noch bis zu den Ohren geschminkt. Na egal, da ich nicht der Vater der jungen Frauen bzw. der Mädchen bin, brauche ich auch nicht darüber nachzudenken, ob ich das Gebaren seltsam oder unschicklich finde.
Der Busfahrer erscheint, überpünktlich, um die wartenden Touristen nicht zu erschrecken und gibt noch einige Auskünfte, die nicht unbedingt notwendig gewesen wären. Er hat lange, lockige, straßenköterblonde Haare und hat während der ganzen Fahrt eine dicke Zigarre unangezündet im Mund. Werden Zigarren, wenn sie über längere Zeit eingespeichelt werden, nicht scheußlich bitter? Wenn ja, stört es ihn nicht. Mir geht das Radio ziemlich auf den Wecker, andauernd musica pop, wie der Sprecher alle zwei Minuten verkündet und weil sich im Radio zwei für irgendetwas berühmte Menschen aus der Region über musica della crisis unterhalten und ich nichts verstehe. Na so interessant wird die Unterhaltung im italienischen Dudelfunk wohl nicht gewesen sein.
In einer wilden Schlucht unterqueren wir die Autobahn.

Dazu fällt mir dann Gerhard Polt ein, der – den Zusammenhang habe ich vergessen – mal in einem Interview meinte: „Gell, wenn der Beton mal so in der Landschaft wurzelt, dann kriagstn mit noch so viel demontriern nimmer so leicht weg.“
Vierzig Minuten Fahrt und das Radio peinigt ohne Pause.
Wenn die Sängerinnen oder die Sänger zu wimmern anfangen, nennt man das, glaube ich, Kopfstimme. Das scheint in sizilianischen Schlagern der Saison mächtig In zu sein.
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Zum 100. Geburtstag von Woody Guthrie
g. | Montag, 16. Juli 2012, 06:52 | Themenbereich: 'so dies und das'
This Land is your Land kennt jeder, wenn man Pech hat in der Version von Peter, Paul and Mary. (Ich hatte kein Glück.)
Wenn Sie Woody Guthrie mal im Original kennen lernen wollen empfiehlt es sich diese schöne Zusammenstellung auf Youtube anzuhören.
Der Tagesspiegel hat eine akzeptable Würdigung veröffentlicht.
Nachtrag:
Als Jugendlicher habe ich ja Alice’s Restaurant mit Begeisterung gesehen. Das ist ziemlich lange her.
Wenn Sie Woody Guthrie mal im Original kennen lernen wollen empfiehlt es sich diese schöne Zusammenstellung auf Youtube anzuhören.
Der Tagesspiegel hat eine akzeptable Würdigung veröffentlicht.
Nachtrag:
Als Jugendlicher habe ich ja Alice’s Restaurant mit Begeisterung gesehen. Das ist ziemlich lange her.
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Fundstücke 22. – 28. KW
g. | Freitag, 13. Juli 2012, 07:05 | Themenbereich: 'Fundstuecke'
Hintergründe und Sichtweisen:
Grün und stets im Schritt der Zeit (ja, nein, na ja)
Thomas Harlan über Das Schweigen der RAF
Dazu: Zwanzig Erinnerungen an Thomas Harlan
Zum stöbern mit Dank an die Kopfschüttlerin.
Georg-Seeßlen: ZUR AKTUALITÄT SIEGFRIED KRACAUERS (1)
kluges und interessantes:
Georg Fülberth: Warum Piraten? Konturen einer bürgerlichen Partei neuen Typs
Billy Ehn / Orvar Löfgren: Nichtstun. Eine Kulturanalyse des Ereignislosen und Flüchtigen
„Das Gehirn ist so komplex, dass jedes andere Organ einfältig dagegen erscheint. Und die Methoden sind einfach nicht subtil genug, um diese Komplexität zu erfassen. Es gab einen Test, da hat man extrem Gläubige und extreme Apple-Fans in einen Tomografen geschoben. Die Aktivität im Gehirn beider Gruppen war in einem bestimmten Hirnareal sehr hoch. Daraus konnte man einen Zustand innerer Anbetung ableiten. Was man aber nicht wusste, war: Denkt der jetzt an Gott oder an Apple?“
Robert Knapp: Römer im Schatten der Geschichte. Gladiatoren, Prostituierte, Soldaten: Männer und Frauen im Römischen Reich Gehirndoping oder Gesellschaftsreparatur?
Frieder Otto Wolf über 1. Moderne und Religion
Frieder Otto Wolf über 2. Wie sind heute religiöse Identitäten möglich?
Frieder Otto Wolf über 3. Identität – was kann das heute sein?
Frieder Otto Wolf über4. Zur Debatte um die Beschneidung von Jungen (Die Diskussion in den Kommentaren ist für den Arsch!)
Poetologische Erwägungen am Leitfaden der Unendlichen Liste von Umberto Eco. via Adresscomptoir
F. C. Delius: Herrn Walsers Schlacht um den Seelenfrieden
Zu Literatur und Sprache
Craig Thompson (Text und Zeichnungen): Tagebuch einer Reise
Hörste, Hölderlin?
elf Minuten mit Ror Wolf Sehr schön, Materialreich, zum stöbern: das Ingeborg Bachmann Forum
Georg Seeßlen über Faschismus und Comics (Rezension)
Online-Wörterbücher für Szenesprachen/Jugendsprache
Neue Wörter und Wendungen:
Akkudativ
à l'anglaise: in Salzwasser kochen
(Sapperlot, die englische Küche, da können selbst die Franzosen noch etwas lernen)
"Shopp Dich glücklich, Baby!"
„Kreischgymnastik“
deodeutsch
„wenn ich dich so reden höre, könnte ich dich maulschellen!“
amüsantes:
Das Blablameter Ödipus oder Georg Schragel
so dies und das:
"Holidays by the sea" Schräge französische Sommerkomödie mit schwarzem Humor
Fünfzig Minuten zu Besuch im Kopf eines Zwangsneurotikers?
Eine neue Biographie über Friedrich Engels
Ersetze Scientology durch katholische Kirche und heraus kommt was? etwas Unrichtiges?
schöne Fotografien
kluges und interessantes:
Zu Literatur und Sprache
Neue Wörter und Wendungen:
(Sapperlot, die englische Küche, da können selbst die Franzosen noch etwas lernen)
amüsantes:
so dies und das:
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Schnipsel
g. | Donnerstag, 12. Juli 2012, 07:07 | Themenbereich: 'so dies und das'
Manchmal lese, sehe oder höre ich irgendwo etwas und es fällt mir dazu etwas mehr oder weniger Komisches oder Kluges ein, das schreibe ich dann auf:
- “Please, please, convince me!” A bisserl Mühe möchte aber dabei schon sein.
- Zeit vergeht für Besitzer einer durchschnittlichen Weltanschauung kontinuierlich.
- I’m queueing up till dawn, but no minute longer!
- “Addieren Sie einen Kontakt!” Danke, Danke, ich hab genug Kontakte.
- „Isch mach dich Urban“ (Die Notfallambulanz des Urban-Krankenhauses in Kreuzberg ist in Berlin fast jedem bekannt)
- Was ist die liberale Mitte: "Die Mitte, ach so, die Mitte", sagte schon Kah, die Schlange aus dem Dschungelbuch.
- "Ich bin so liquid, ich hab' Dünnpfiff!" Als Pirat hat man es auch nicht leicht, nur Hohn und Spot.
- Frauen total im Trend.
- Es war so still an diesem Donnerstagabend, gab nix zu feiern oder zu schlanden. Kann man mit leben, zumal die Anderen halt besser gespielt haben. Das muss man aushalten können.
- Flüssigkeit in sich hineinschütteln ist – glaube ich – die adäquate Bezeichnung für die Zuführung von Liquidem in die studierenden Flaschenkinder.
- krustig sitzende Anzüge sind in Sizilien ein häufig zu beobachtendes Phänomen.
- „die meisten Kunstwerke sind ohne Alkohol ja gar nicht zu ertragen“ Ach was!?
- „Man schreibt über die ägyptische Revolution und die Diskussion endet garantiert bei der GEZ-Gebühr“ oder beim Beschneidungsverbort, Tierrechten oder israelischer Besatzungspolitik.
- Auch wichtig: die 67 Versuchungen des Hl. Antonius oder die 178 Namen des Teufels.
- „die wüstgläubigen Kirchgänger“ Theoretisch gehöre ich dazu, sehr theoretisch.
- Für Atheisten ist „die Blasphemie etwa so schlimm wie die Beschimpfung einer Wand." Ja, also, wenn das Vulgärrationalismus ist, also, nichts für ungut, religiöse Gefühle in allen Ehren, aber die Anderen, die haben eben auch Gefühle, auf die man Rücksicht nehmen könnte.
- Search request: wassertemperatur hubertussee (Jemand aus Österreich will das wissen. Tut mich leid, dazu steht hier nix, nur allerlei Neues über die Amöbenkompetenz der Berliner Polizei. Ich hoffe es war trotzdem erhellend.)
- Adabei = überall dabeiig sein
- „Der See ist vielgezipfelt.“ © g.
- „patheteln“ (Klemperer) von pathetisch. Ja!
- Einvernehmen ist besonders leicht zu erreichen, wenn man nur Vorschläge macht, von denen man sicher sein kann, dass sie bei den/dem Anderen auf begeisterte Zustimmung stößt.
- „das vermeiden kann auf dauer nicht vermieden werden“ (via kopfschüttlerin) Das hatte ich schon immer vermutet. An was erinnert mich das? Genau: "Beunruhigende Studie enthüllt: Studienergebnisse können beunruhigen!" (via kid37)
- Anlässlich des 50. Bühnenjubiläums: In der seinerzeit bei uns auf dem Schulhof heiß diskutierten Frage: Beatles oder Stones waren manche ja für die Bee Gees. So sieht’s nämlich aus!
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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (6)
g. | Mittwoch, 11. Juli 2012, 06:47 | Themenbereich: 'auf Reisen'
Dienstag, 5. Juni 2. Teil
Gut damit sind wir mit den bekanntesten Sehenswürdigkeit durch und können uns den angenehmen Seiten der Stadt widmen, nämlich dem Markt von Palermo, genauer gesagt dem Straßenmarkt im Capoviertel.


Man stößt immer wieder auf schöne Plätze.

Irgendwann waren wir dann des Herumlaufens müde und setzen uns für einige Minuten in den Park der Villa Giulia.

Gleich neben an der Orto Botanico, der Botanische Garten von Palermo, den es bereits seit 1789 gibt
Ich mag botanische Gärten und dass ich noch nichts zum Arboretum und zum Botanischen Garten in Berlin geschrieben habe, mag man meiner Faulheit oder mangelnder Zeit zuschreiben.
Umso üppiger um so schöner sind Gärten.

Die Ausstellung zum wissenschaftlichen Zeichnen ist sicher hochinteressant, wenn man ausreichend Italienisch könnte.

Wissenschaftliches Zeichnen ist eine eigene Kunstform. Wesentlich ist dabei, ohne große Übertreibungen bzw. ohne unrealistisch zu sein, die wesentlichen Elemente zum Bestimmen der Pflanzen und Tiere so hervorzuheben, dass sie ins Auge fallen. Es geht darum sozusagen die ideale Pflanzen oder das ideale Tiere zu zeichnen, weg von den konkreten Ausformungen des jeweiligen Individuums und so ist das wissenschaftliche Zeichnen für Wissenschaft und Ausbildung der Photographie immer noch überlegen.
Sizilien ist kein Radfahrerland. Wir haben in den zwei Wochen vielleicht zwanzig Leute mit Rädern gesehen. Um so erstaunter waren wir, in Palermo auf einen Radweg zu stoßen und – unglaublich – er wurde benutzt.
Gegen 15:00 waren wir dann wieder zurück in unserer beschaulichen Kleinstadt. Mittagsschlaf und danach eine Runde Lesen.
Abends kochen wir: mit Ricotta gefüllte Nudeln in einer ganz einfachen Soße. Zwiebeln und Knoblauch anschwitzen, später dann Tomatenwürfel dazu. Leider hatten sie im Supermarkt kein Basilikum, sehr ungewöhnlich für Italien.
Dass Meer war den ganzen Tag so unruhig, dass die Kommune die roten Fahnen hat aufziehen lassen und Rettungsschwimmer, Soccoristas, am Strand postiert hat. Einige Jugendliche gehen außerhalb des Sichtfeldes der Soccoristas trotzdem ins Meer.
Gut damit sind wir mit den bekanntesten Sehenswürdigkeit durch und können uns den angenehmen Seiten der Stadt widmen, nämlich dem Markt von Palermo, genauer gesagt dem Straßenmarkt im Capoviertel.


Man stößt immer wieder auf schöne Plätze.

Irgendwann waren wir dann des Herumlaufens müde und setzen uns für einige Minuten in den Park der Villa Giulia.

Gleich neben an der Orto Botanico, der Botanische Garten von Palermo, den es bereits seit 1789 gibt
Ich mag botanische Gärten und dass ich noch nichts zum Arboretum und zum Botanischen Garten in Berlin geschrieben habe, mag man meiner Faulheit oder mangelnder Zeit zuschreiben.
Umso üppiger um so schöner sind Gärten.

Die Ausstellung zum wissenschaftlichen Zeichnen ist sicher hochinteressant, wenn man ausreichend Italienisch könnte.

Wissenschaftliches Zeichnen ist eine eigene Kunstform. Wesentlich ist dabei, ohne große Übertreibungen bzw. ohne unrealistisch zu sein, die wesentlichen Elemente zum Bestimmen der Pflanzen und Tiere so hervorzuheben, dass sie ins Auge fallen. Es geht darum sozusagen die ideale Pflanzen oder das ideale Tiere zu zeichnen, weg von den konkreten Ausformungen des jeweiligen Individuums und so ist das wissenschaftliche Zeichnen für Wissenschaft und Ausbildung der Photographie immer noch überlegen.
Sizilien ist kein Radfahrerland. Wir haben in den zwei Wochen vielleicht zwanzig Leute mit Rädern gesehen. Um so erstaunter waren wir, in Palermo auf einen Radweg zu stoßen und – unglaublich – er wurde benutzt.
Gegen 15:00 waren wir dann wieder zurück in unserer beschaulichen Kleinstadt. Mittagsschlaf und danach eine Runde Lesen.
Abends kochen wir: mit Ricotta gefüllte Nudeln in einer ganz einfachen Soße. Zwiebeln und Knoblauch anschwitzen, später dann Tomatenwürfel dazu. Leider hatten sie im Supermarkt kein Basilikum, sehr ungewöhnlich für Italien.
Dass Meer war den ganzen Tag so unruhig, dass die Kommune die roten Fahnen hat aufziehen lassen und Rettungsschwimmer, Soccoristas, am Strand postiert hat. Einige Jugendliche gehen außerhalb des Sichtfeldes der Soccoristas trotzdem ins Meer.
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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (Zwischenstück)
g. | Dienstag, 10. Juli 2012, 06:51 | Themenbereich: 'auf Reisen'
Ob viele Touristen das Bedürfnis verspüren, so einen höchst praktischen und formschönen Holzknüppel mit nach Hause zu nehmen?

und was kann man damit dann tun?

und was kann man damit dann tun?
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Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (5)
g. | Montag, 9. Juli 2012, 06:52 | Themenbereich: 'auf Reisen'
Dienstag, 5. Juni 1. Teil
Die See ist ungewöhnlich unruhig, ein leicht böiger Wind klatscht das Wasser gegen den Strand. Die aufgehende Sonne taucht alles in ein Frühlingslicht, sanft und so früh nur wenig wärmend.

Wie jeden Morgen führen die alten Männer ihre Hunde aus und so nach und nach gehen die Jüngeren zur Arbeit.
8:05 Abfahrt des Zuges nach Palermo. Berufsverkehr. Eine junge Frau trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift ‚Hot Shots’. Ob sie den Film kannte?
Nun, der Designer hatte sich große Mühe gegeben, die Schrift so zu wählen, dass die Brustnippel exakt in den beiden Os liegen. Mrs. Columbo meinte später, dass sie wahrscheinlich eine halbe Stunde am Morgen probiert hätte, bis alles am richtigen Platz gewesen sei. Auf so etwas komme ich ja immer nicht. Ich habe dann noch eine Weile darüber sinniert in welchem Laden sie wohl arbeitet? Priesterbedarf?
Neben den Pendlern ist der Zug voll mit Schülern weiterbildender Schulen. Einige lernen, wie das Mädchen mir direkt gegenüber, die ihr Skript mit eingeklebten Wikipediaartikeln angereichert hat und ihren Textmarker mit Daumen und Mittelfingern hält. Ich selbst benutze ja Daumen, Zeige- und Mittelfinger und so sah ich eine Weile verhohlen zu, wie sie ihr Skript malträtierte. So konzentriert habe ich mich nie auf eine Klassenarbeit vorbereitet. Hm, diese Art einen Stift zu halten habe ich schon oft gesehen, fällt mir ein, aber nie darauf geachtet wo bzw. wer so die Stifte hält. Ist das nun eine regionale Besonderheit oder halten mehr Frauen als Männer den Stift mit zwei Fingern oder ist meine Drei-Finger-Methode das Besondere?
Nach 50 Minuten Fahrzeit sind wir in Palermo. Ohne große Besichtigungspläne schlendern wir vom Bahnhof die Via Maqueda bis zu den Quattro Canti di città, den vier Ecken von Palermo.

Dann biegen wir in den Corso Vittorio Emanuele ein. Es scheint in jeder italienischen Stadt einen Corso Vittorio Emanuele zu geben, zumindest an Salerno, Neapel und Mailand erinnere ich mich, aber auch in vielen Kleinstädten saßen wir schon abends auf einem Corso Vittorio Emanuele (oder auf einer Piazza Garibaldi).
Aller Orten wird versucht, die Innenstadt wieder zu rekonstruieren.

Der Dom von Palermo ist eher eine normannische Trutzburg als eine Kirche.

Na ja, nicht so mein Fall.
Der Normannenpalast (Palazzo dei Normanni), zum Teil genutzt vom Inselparlament, mit seiner schöner Parkanlage gefällt mir besser.


Die See ist ungewöhnlich unruhig, ein leicht böiger Wind klatscht das Wasser gegen den Strand. Die aufgehende Sonne taucht alles in ein Frühlingslicht, sanft und so früh nur wenig wärmend.

Wie jeden Morgen führen die alten Männer ihre Hunde aus und so nach und nach gehen die Jüngeren zur Arbeit.
8:05 Abfahrt des Zuges nach Palermo. Berufsverkehr. Eine junge Frau trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift ‚Hot Shots’. Ob sie den Film kannte?
Nun, der Designer hatte sich große Mühe gegeben, die Schrift so zu wählen, dass die Brustnippel exakt in den beiden Os liegen. Mrs. Columbo meinte später, dass sie wahrscheinlich eine halbe Stunde am Morgen probiert hätte, bis alles am richtigen Platz gewesen sei. Auf so etwas komme ich ja immer nicht. Ich habe dann noch eine Weile darüber sinniert in welchem Laden sie wohl arbeitet? Priesterbedarf?
Neben den Pendlern ist der Zug voll mit Schülern weiterbildender Schulen. Einige lernen, wie das Mädchen mir direkt gegenüber, die ihr Skript mit eingeklebten Wikipediaartikeln angereichert hat und ihren Textmarker mit Daumen und Mittelfingern hält. Ich selbst benutze ja Daumen, Zeige- und Mittelfinger und so sah ich eine Weile verhohlen zu, wie sie ihr Skript malträtierte. So konzentriert habe ich mich nie auf eine Klassenarbeit vorbereitet. Hm, diese Art einen Stift zu halten habe ich schon oft gesehen, fällt mir ein, aber nie darauf geachtet wo bzw. wer so die Stifte hält. Ist das nun eine regionale Besonderheit oder halten mehr Frauen als Männer den Stift mit zwei Fingern oder ist meine Drei-Finger-Methode das Besondere?
Nach 50 Minuten Fahrzeit sind wir in Palermo. Ohne große Besichtigungspläne schlendern wir vom Bahnhof die Via Maqueda bis zu den Quattro Canti di città, den vier Ecken von Palermo.

Dann biegen wir in den Corso Vittorio Emanuele ein. Es scheint in jeder italienischen Stadt einen Corso Vittorio Emanuele zu geben, zumindest an Salerno, Neapel und Mailand erinnere ich mich, aber auch in vielen Kleinstädten saßen wir schon abends auf einem Corso Vittorio Emanuele (oder auf einer Piazza Garibaldi).
Aller Orten wird versucht, die Innenstadt wieder zu rekonstruieren.

Der Dom von Palermo ist eher eine normannische Trutzburg als eine Kirche.

Na ja, nicht so mein Fall.
Der Normannenpalast (Palazzo dei Normanni), zum Teil genutzt vom Inselparlament, mit seiner schöner Parkanlage gefällt mir besser.


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