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Schnipsel
g. | Dienstag, 3. September 2013, 07:34 | Themenbereich: 'so dies und das'
- „Viele Medien bemühen sich seit Wochen, politische Kontroversen anzutreiben, um der bis dato lethargischen Vorwahlzeit doch noch zu Aufregung und Spannung zu verhelfen.“ Ist das ihre Aufgabe?
- Der Satz "Diese Juden von der NPD geh‘n mir auf den Sack!" hätte mich auch verblüfft.
- Ich „denke mir mein Teil und freue mich, wenn mich jemand eines Besseren belehrt“ ist ein sehr schöner Satz, der leider nicht von mir, sondern von Enzensberger ist.
- Ein Satz fürs Leben: “Diese Neigung zur Theoriearroganz wird von einer großspurig intonierten Rhetorik getragen; diese richtet sich im luftigen Reich des Unbestimmten ein, wo generelle Behauptungen mit weitreichenden Ansprüchen versehen werden, ohne von konkreten Befunden gedeckt zu sein.”
- In Österreich lieben alle Keuschi, das niedliche Känguru.
- Es gibt anscheinend Verleiher von Sexpuppen? Wer leiht sich eine Sexpuppe?
- „Meine Mudda wird Chef. Und Du?“ Ich? Nun, ich danke dem gnädigen Schicksal, dass ich zu alt bin, um noch eine Prenzelberger Mutti vor die Nase gesetzt zu bekommen.
- Ab welchem Punkt ist der leibfürchtige Adoleszenzfeminismus nicht mehr von religiösen Keuschheitslehren zu unterscheiden?
- Die unterschiedlichen Kasuistiken der Moral. Warum ist das eine schlimmer als das andere? Irgendwo hatte ich doch einen Aufsatz dazu?
- Gute Umgangsformen sind zweifellos für das alltägliche Zusammenleben essentiell. Politik ist aber etwas anderes.
- Oh du »mein von schicksalsmächtigen Orchestern erbebendes Kinderzimmer!«
- Dass man nicht die Wahl hat zwischen Parteien, die einem mehr oder weniger gefallen, habe ich schon vor vielen Jahren akzeptiert. Es fällt mir diese Mal besonders schwer das kleinere Übel herauszufinden.
- “Tauschgesellschaft” ist sicher keine gute Zusammenfassung für Kapitalismus. Es ist überhaupt keine Zusammenfassung für Kapitalismus.
- „In dem Gestus des kritischen Bewusstseins versteckt sich schon lange jenes kleinbürgerliche Gerede, das außer Allgemeinplätze über die „Politik“ nichts Substantielles beizutragen hat.“ Von Frank Lübberding zwar auf einen völlig anderen Gegenstand gemünzt, aber für viele andere Diskussionen eine ebenso brauchbare Charakterisierung.
- Dass Flandern in Opern selten vorkommt ist keinesfalls eine sinnlose Erkenntnis, andernfalls würde man ja vor lauter Bäumen den Teufel im Detail nicht sehen. Es geht schließlich um versierte Versehrte.
- „es gibt z.B. feministische Parteien, von denen ich aber nicht weiß, was sie genau machen, ob sie cool sind etc.“ Da kann ich jetze auch nicht weiterhelfen, sind feministische Parteien cool? Wahrscheinlich wollen wir alle miteinander das gar nicht wissen. (Wurde eigentlich Sozialkunde oder Politische Weltkunde oder wie immer das heute heißt an den Schulen abgeschafft? Bzw. darf heute jeder studieren?)
- Die meisten Nachrufe auf Wolfgang Herrndorf erwähnen zwar seine Krankheit, konzentrieren sich dann aber auf seine Romane, die nicht hoch genug zu loben sind. In einem der Nachrufe allerdings bezeichnete jemand die Unheilbarkeit (?) der Krankheit als „Skandal“ (griech.: skandalon „Fallstrick, Anstoß, Ärgernis“.). Da war ich dann peinlich berührt. Ich vermute mal, Wolfgang Herrndorf hätte sich auch gegen so eine Wahrnehmung ausgesprochen.
- Die Piraten als „losen Zusammenschluss profilierungswütiger Sonderlinge." Oder „als Sammel-Ausstellung menschlicher Abgründe“ ist zwar als Satire gekennzeichnet, aber ist es überzeichnet?
- Ein Offenbacher Kollege: „Ist Leben in Frankfurt überhaupt möglich?“
- Die einzig wahre Religion ist ‚intelligent falling‘ (IF). Und nun kniet nieder ihr Spacken, sonst gibt es etwas zwischen die Ohren.
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