Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Donnerstag, 5. September 2013
Von Ost nach West, deutsche Fälle
Gestern saß ich mit einigen Bekannten zusammen, Ost- und Westberliner. Wir unterhielten uns über Backwaren, präziser: ob die östlichen Halbluftschrippen besser seien als die westlichen Backshopschrippen. Die Wessis verteidigten die Halbluftschrippen, die Ossis brachen eine Lanze für die Backshopschrippen. (Backshopschrippen liest sich so locker weg, jetzt sprechen sie das aber mal vor sich hin: Backshopschrippen, Backshopschrippen, Backshopschrippen. Da wird ihnen das Problem der Unterhaltung etwas klarer.) Wir konnten uns dann nicht einigen ob die Halbluftschrippen oder die Backshopschrippen salzärmer waren. Da heute überall alles gleich schmeckt, ist das natürlich eher eine Frage für Historiker.

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Freitag, 30. August 2013
Herta Kasulke aus Dahlewitz
hatte schon über vierzig Jahre ein ziemlich ereignisloses Leben hinter sich gebracht als es ihr langweilig wurde. Seit ihre Kinder aus dem Haus waren und nur noch schwer zu kontrollieren, fuhr sie daher von Zeit zu Zeit nach Offenbach zu ihrer Schwester, die erfolglos versucht hatte sie davon abzubringen.

So auch in diesem Sommer. Jessas, was ist dieses Offenbach doch schön beschaulich. Da entdeckte sie auf dem Weg zum Haus ihrer Schwester einen Haufen Unrat im Vorgarten eines Hauses. Unmöglich so etwas. Das geht doch nicht.
Lang und breit gab sie ihrer Schwester Gelegenheit ihrer Empörung zuzuhören. Die Schwester lächelte höflich und dachte daran, dass sie keine Lust hätte, am Samstag in der Schule ihrer Tochter das Klassenzimmer zu streichen.

Nach einigen Tagen wurde die Stimmung im Haus der Schwester etwas gespannt, der Ehemann und die Kinder verzogen sich, wenn sie von der Arbeit oder der Schule nach Hause kamen, sofort in ihre Zimmer oder gingen zu Freunden. Nur Hertas Schwester konnte nicht fliehen.

Da beschloss Herta Kasulke wieder nach Hause zu fahren.

In Dahlewitz empörte sie sich unverzüglich bei ihrem Nachbarn, dem Herrn Meier, der nach seiner Tätigkeit als Justizvollzugsbeamter nun seine wohlverdiente Pension durch ungehemmten Salatanbau im heimischen Garten genoss. Herr Meier pflichtete ihr bei. Es sei eine Sauerei, dass – so seine Vermutung – jemand seine Gartenabfälle einfach dem Nachbarn über den Zaun werfe. So etwa gehe natürlich gar nicht. Eine Schweinerei.
Am nächsten Tag ging er, noch voller Wut, zur Gemeindeverwaltung und erzählte dem Beamten im Einwohnermeldeamt von Dahlewitz den Offenbacher Vorfall. Als Beamter zu einem Kollegen sozusagen. Der Kollege pflichtete ihm pflichtschuldigst bei und fand den Vorfall interessant. Auch er wäre nicht sehr erfreut, wenn ihm ein Nachbar einfach so seine Pflanzenreste in die Rabatten schmeißen würde. Da würde er sofort mit dem Nachbar reden und ihm deutlich machen, dass so ein Verhalten nicht akzeptabel sei. Aber sowas von reden würde er mit dem Nachbarn. Das würde er nicht so einfach hinnehmen.
So recht befriedigte Herrn Meier die Antwort zwar nicht, da der Kollege aus der Meldebehörde aber keine Anstalten machte, sich weiter zu dem Vorfall zu äußern, dachte er sich: ‚Na, der wird sich drum kümmern! Schließlich fand er das auch nicht in Ordnung‘.

(Zugegeben, ganz exakt so ist mir das nicht widerfahren. Es ist aber auch nicht übertrieben. Nein, nein, übertrieben ist wirklich es nicht.)

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Mittwoch, 28. August 2013
Leichtfertige Formulierungen
Letzten Samstag nach unserem wöchentlichen Großeinkauf.

Ich so: „Wir haben gar keinen Wein für‘s Abendessen gekauft?“

Sie so: „Wir haben doch noch die Flasche Champagner.“

Ich so: „Stimmt, wenn wir keinen Wein haben, trinken wir halt Champagner.“

Nach einer kurzen Pause, ich so: „Wurde nicht schon mal jemand für einen ganz ähnlichen Satz geköpft?“

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Mittwoch, 26. Juni 2013
Im Bible Belt
Einige Tage später und einige hundert Meilen südlicher und einige schöne Erlebnisse später nahmen uns fünf junge Männer zwischen Anfang dreißig und Anfang vierzig mit. Aus dem Truck stank es nach unendlichen Mengen Bier und Marihuana.

Nach den üblichen Eingangsfragen wollten sie wissen wie das denn mit den Geschwindigkeitsbeschränkungen auf den ‚famous autobahns‘ sei und ob denn in Germany auch gejagt werde, sie kämen nämlich gerade von der Jagd. So plauderten wir eine Weile: dass man auf den Autobahnen so schnell fahren könne wie man wolle, fanden sie riesig, dass man aber nicht einfach ein Gewehr kaufen und im Wald auf die Jagd gehen könne, ziemlich doof. Nun irgendetwas musste ich gesagt haben, dass ihnen missfiel. Vielleicht war es aber auch nur mein Aussehen. Jedenfalls fing der Fahrer an ätzende Bemerkungen zu machen und der Beifahrer kurbelte bei ca. hundert Meilen die Stunde seine Seitenscheibe unentwegt rauf und runter, bis er sich zu mir umdrehte und sagte: „Gimme that gun in the back!“ Ich wusste nicht recht, ob ich ihn richtig verstanden hatte. Was wollte er denn nur mit seinem Gewehr im Auto? Sein Kumpel auf der Rückbank gab ihm dann das Jagdgewehr und grinste wissend. Er zog in aller Ruhe die Hülle von seiner Waffe, lud und fing an auf die Straßenschilder zu feuern. Da fiel mir dann auf, dass er nicht der erste war, der diesen Sport für sich entdeckt hatte.
Ähem, dachte ich so für mich. Vielleicht sollte man versuchen, möglichst am nächsten Rastplatz aus dem Auto zu kommen.
Während ich noch mit meiner Irritation fertig zu werden versuchte, fing der Fahrer an rassistische Witze zu erzählen. So von der Sorte: Kommt ein Mann mit einem Krokodil an der Leine in eine Bar und bestellt einen Drink für sich und einen ‚Nigger‘ für seinen Alligator. Dabei beobachtete er sehr aufmerksam meine Reaktionen im Rückspiegel.

Es gibt Situationen, da hält man besser die Klappe.

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Freitag, 21. Juni 2013
Boston, Massachusetts
Von meinem Reverend hatte ich ja letztens erzählt, heute soll es nun um den Abend des gleichen Tages gehen (wenn ich mich recht erinnere).

Wir hatten an diesem Tage keine große Strecke zurücklegen können und waren am späten Abend an einem Rastplatz mit Diner. Als wir schon in die Büsche linsten, um Terrain und mögliche Pissecken zu sondieren, nahm uns ein junges Paar mit. Sie würden aber nur bis Boston fahren. Kein Problem, ein Stück in die richtige Richtung. Nach den üblichen Eingangsfragen, wer wir seien und aus welchem Land wir kämen, kamen wir ganz nett ins Plaudern über die unterschiedlichen Systeme der Bildung, Gymnasium vs. High School sozusagen. Das Paar schien an einer High School zu arbeiten, sie kannten sich auf jeden Fall im amerikanischen Bildungssystem besser aus als wir im deutschen. Je nun, wir näherten uns Boston, Massachusetts, und sie fragten uns, ob wir bei ihnen zu Abend essen wollten. Ein Gästezimmer hätten sie auch und am nächsten Morgen würden sie uns wieder an den Highway fahren. Ein Gästezimmer eröffnete die Aussicht auf eine Dusche, was will man mehr.

Gesagt, getan. Nach einer weiteren Stunde saßen wir geduscht am Abendbrottisch, ihre Kinder und die Großeltern und einige Freunde und Nachbarn kamen kurz vorbei, um ihre Neugier zu befriedigen und einen kurzen Plausch mit den Germans zu halten. Das Essen war warm, kam zwar aus Tüte & Büchse, schmeckte aber sehr gut.
Aus irgendwelchen Gründen kamen wir auch auf das Thema Rassismus zu sprechen und ich erzählte von meiner Begegnung mit dem Reverend.
Tja und das inspirierte unsere Gastgeberin und sie erzählte uns, dass vor einigen Wochen ein übler Rassist aus den Südstaaten bei ihnen zu Besuch gewesen sei. An diesem Abend sei auch ein schwarzer Kollege von ihr da gewesen. Bei seinem Anblick habe der Südstaatler vor sich hin gemurmelt, was denn der Nigger hier wolle. Man stelle sich nur vor, sagte unsere Gastgeberin, in seinem Beisein, so dass er es hören konnte und überhaupt so etwas über ihren Kollegen zu sagen, der doch ‚such a sweet person‘ sei.
Nun, ich war damals jung und hatte wenig Lebenserfahrung, aber bei dieser Erzählung fiel mir doch fast das Essen aus dem Mund.

Seit dieser Zeit denke ich darüber nach, wer – wenn diese Szene bei mir zu Hause stattgefunden hätte – als erstes rausgeflogen wäre: Die charmant-liberale Dame oder der Südstaatler.

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Dienstag, 11. Juni 2013
Auf dem Pennsylvania Turnpike
Es ist nun schon ein paar Tage her (wer es genau wissen will: 12560) als ich in den USA war. Ich hatte damals wenig Geld und bewegte mich per Autostop im Lande. Die ältere Generation fand das damals sehr gefährlich, heute finden das alle gefährlich oder doch schrecklich, schließlich trifft man andauern auf Leute, die man nicht kennt.

Nun, wir standen also an einer Auffahrt zum Pennsylvania Turnpike. Ein Mittelklassewagen hielt, der Fahrer lud uns ein bis Philadelphia mit zu fahren. Gesagt getan. Nach den üblichen Fragen „Where you from?“ „Germany?“ usw. kamen wir ins Plaudern.

Er sei Reverend (was uns nicht überraschte, schließlich konnte man sein Beffchen auch unter seinem Pullover deutlich sehen) in einer kleinen Gemeinde bei Habichvergessen. Er wollte wissen, wie es denn in Deutschland mit Rassismus (der Reverend war schwarz) aussehe.

Nun, erzählte ich, Rassismus im engeren Sinne gäbe es nur selten (von Brown Babies wusste ich damals nichts), weil es nur wenige Colored People gäbe, eigentlich nur G.I.‘s. Es gäbe aber sehr massiv etwas ganz Ähnliches, nämlich Ausländerfeindlichkeit. In Deutschland würden viele Arbeiter aus anderen Ländern, vor allem Italiener, Portugiesen, Spanier, Türken usw. leben, die sehr massiv unter Vorurteilen zu leiden hätten. Ich erzählte ihm dann von den ‚Itakern‘, die ‚uns‘ die Frauen weg nehmen würden, faul und unordentlich seien. Er hörte aufmerksam zu.

Ob das etwas mit der NS-Zeit zu habe, wollte er wissen. Ja, sagte ich und erzählte ihm von ‚Fremdarbeitern‘ und der Rassenlehre der Nazis. Er nickte. Damit hätte er sich auch schon beschäftigt. Wir unterhielten uns dann noch einige Zeit über die verschiedenen Formen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Und dann erklärte er mir beiläufig, dass sie hier in den USA nicht mehr von Colored People reden würden, weil die Bezeichnung auf die Hautfarbe rekurieren würde, hier würde man lieber von Afro-Americans reden, weil damit nur auf die Abstammung Bezug genommen würde. Das wäre dann so wie bei den Native Americans. Das fand ich einleuchtend.

Whoopi Goldberg hält das übrigens für Unfug:
„Most of all, I dislike this idea nowadays that if you're a black person in America, then you must be called African-American. Listen, I've visited Africa, and I've got news for everyone: I'm not an African. The Africans know I'm not an African. I'm an American. This is my country. My people helped to build it and we've been here for centuries. Just call me black, if you want to call me anything.”

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Freitag, 7. Juni 2013
Zur Pataphysik des Geschlechtlichen III
Kleine Jungs machen ja allerlei Spiele, die den Mädels nicht verständlich zu machen sind. Mein Rodelfreund Otto zum Beispiel. Otto kam aus der Siedlung auf dem gegenüberliegende Hang unseres Seitentals eines Neckarzuflusses auf unsere Seite des Baches nur im Winter, weil wir gleich zwei supertolle Rodelbahnen hatten. Die eine Bahn, auch Todesbahn unter uns Sechsjährigen genannt, war ein ziemlich steiler, gewundener Waldweg mit alten Gemarkungssteinen, die unter dem Schnee verborgen, einen mal recht flott gegen einen Baum drücken konnten. (Hach: ‚eins‘ als unpersönliches Pronomen, da kann eins schon mal ins in die Kindheit zurückträumen geraten. Überhaupt, der Dialekt und die Kindheit und die Hoch- bzw. Schriftsprache wäre auch mal ein Thema) Die Eltern versuchten uns Kleinen die Strecke immer zu verbieten. Viel zu gefährlich, sei es. Das stimmte zwar, aber in dem Alter lässt man sich nur etwas verbieten, wenn die Eltern gerade anwesend sind. Ich habe mal im Steinbruch … Aber lassen wir das, das gehört genau so wenig hierher wie die Todesbahn oder die Waldkobolde unserer Gegend.

Kehren wir zu Otto und der anderen Rodelbahn zurück. Die andere Rodelbahn führte nicht sehr steil durch ein großes Flurstück der Gemeinde, das mit Apfel- und Kirchbäumen besetzt war. Mitten durch war eine breite Schneise. Hier verlief die Trinkwasserleitung vom Bodensee. Für den Fall, dass das Rohr bricht und aufgegraben werden muss, waren in dieser Schneise keine Bäume gepflanzt worden. Wie gesagt: schnurgerade und sanft abfallend. Eine ideale Rodelbahn für kleine Jungs.
Aber eben auch langweilig. Nach dem fünften Mal, hatten wir alle keine Lust mehr. Mein Freund Otto meinte dann: „Wir könnten doch unsere Namen in den Schnee pinkeln?“ (Übersetzung von mir, g.)
Gesagt getan. Nach einer halben Stunde war der Sieger gekürt, auf den Hosen eine Sauerei hinterlassen (schließlich war es kalt und wir sehr klein und dick angezogen) und wir fingen an über Kälte und Schwanzlängen zu philosophieren. Die Mädels – sofern ihnen das Rodeln nicht von den Müttern verboten worden war – standen daneben und wunderten sich, was die Jungs wieder so treiben.

Als ich dann fast zwanzig Jahre später einer Freundin im Studentencafé „Rosa Winkel“ (Heteros waren willkommen und sie hatten die besten Brötchen an der Uni) die Geschichte von Otto und der Namenspinklerei erzählte, fand sie, dass Otto bei dem Wettbewerb aufgrund seines Namens doch einen ziemlichen Vorteil gehabt hätte, im Vergleich etwa zu Jungs mit dem Namen Reginald oder auch Jürgen. Da ist natürlich etwas dran.
Eine zufällig neben uns sitzende Bewegungslesbe flippte fast aus und teufelte in unsere Plauderei hinein. Von wegen, so einen Scheiß und auf so etwas kommen nur Männer und so. Bevor nun die Freundin, deren anschwellende Zornesadern man deutlich sehen konnte, etwas von Sechsjährigen und na und? sagen konnte, rutschte mir der Satz: „Es beweist aber die natürliche Überlegenheit des Mannes über die Frau,“ heraus. Während die Freundin vor sich hin gluckerte und ich mich fragte, welcher Teufel mich gerade geritten hatte, bekamen ich eine Tirade an den Kopf geknallt.

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Donnerstag, 25. April 2013
Zur Pataphysik des Geschlechtlichen I
Als die Erinnerung an die Wiedervereinigung noch frisch war, gab es im Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg, den es inzwischen auch nicht mehr gibt, ein Radiomagazin am Morgen mit einem blinden Moderator. Der Name fällt mir gerade nicht mehr ein. Er wurde dann einige Jahre später wg. Stasi geschasst. (Ein interessanter Fall übrigens, der eine mildere Beurteilung verdient hätte.) Die Sendung fand ich zum Wachwerden so angenehm wie die Stimme des Moderators. Es war noch eine Zeit als Wortbeiträge länger als 1:30 sein durften, na egal. Neben Musik und kleinen Features wurde jeden Morgen auch ein zehnminütiges Interview geführt.

Eines Morgens nun saß ich in meinem Sessel, trank Kaffee und sinnierte so vor mich hin. Der Moderator stellte seinen Gesprächspartner vor: Ein Herr Sowieso, Professor für Habichvergessen an der TU (?) Irgendwo.

„Guten Morgen, Herr Sowieso.“
„Guten Morgen, Herr Name fällt mir nicht mehr ein.“
„Sie haben ein DFG-gefördertes Forschungsprojekt mit dem Titel ??? abgeschlossen. Worum geht es dabei?“


Und dann fing der Herr Professor an zu erzählen: Sie hätten so und so viele Frauen und Männer an den Ohren untersucht, repräsentativ selbstverständlich. Was den das Ergebnis der Forschung gewesen wäre, wollte der Moderator wissen. Oh, das wäre hochinteressant. Der Winkel des Gehörganges sei bei Männern und Frauen um ? Grad unterschiedlich. Dies wäre bei allen, ungeachtet der Herkunft, sie hätten Teilnehmer aus allen Erdteilen berücksichtigt, repräsentativ selbstverständlich, so. Auch schon bei den Säuglingen könne man den unterschiedlichen Winkel nachweisen.

Ich trank einen Schluck Kaffee. Unterschiedliche Winkel bei den Gehörgängen, okay.

Ob denn dann Frauen oder Männer schlechter hören könnten, wollte der Moderator wissen.
Keineswegs, keineswegs, beteuerte der Wissenschaftler, das Hörvermögen sei völlig unabhängig vom Winkel des Gehörgangs.
Ob denn dann Frauen oder Männer bei tiefen oder hohen Tönen im Vorteil wären?
Keineswegs, keineswegs, versicherte der Wissenschaftler, ein Unterschied im Hörvermögen bestehe in keinem Frequenzgang.
Interessant, meinte der Moderator, ob denn dann auf irgendeinem anderen Gebiet der Unterschied bei den Winkeln eine Rolle spielen würde?
Zunächst Schweigen, dann fing der Wissenschaftler an vor sich hin zu räsonnieren: Es könnte natürlich sein, dass Männer und Frauen, wenn sie den optimalen Stereoeffekt genießen wollten, die Boxen der Anlage etwas anders stellen sollten. Oder einen anderen Abstand zu den Boxen? Das wäre auch denkbar. Es hinge natürlich sehr viel stärker von Konfiguration und Qualität der Boxen ab, der Gehörgangswinkel spiele dabei nur eine untergeordnete Rolle. Sehr schwierig zu messen, solche Effekte, viele Parameter und große individuelle Unterschiede.
Dann dankte der Moderator für das Gespräch und Musik wurde eingespielt.

Seit dieser Zeit weiß ich, dass Männer und Frauen mit unterschiedlichen Gehörgangswinkeln gesegnet sind. Ob sich die Evolution dabei etwas gedacht hat? Vielleicht macht die Evolution aber auch öfter mal etwas unpraktisches, einfach mal so, ohne irgendwelchen Zweck.

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Freitag, 29. März 2013
Ein Karfreitagsgleichnis


Sie so: „Es schneit schon wieder!“
Ich so: „Nö!“
Sie so: „Wenn du das jetzt so sagt, dann passiert was?“
„Dann isset nich so!“
„Na dann.“
Wenn man behauptet, es gäbe mehr als zwei Geschlechter, dann ist es auch so.

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Dienstag, 11. Dezember 2012
Der Kollege,
der es beinahe täglich schafft beim Kochen einer einzigen Tasse Espresso, die halbe Küche mit Kaffeepulver einzusauen und nachdem der sein Tässlein getrunken hat, es auch noch darüber hinaus schafft, beim ausspülen seiner Tasse eine zusätzliche Sauerei zu hinterlassen, also dem stell ich nächste Woche - wenn ich daran denke - ein Bein (manchmal hab‘ ich eine pädagogische Ader), dann kann er sich eine weitere Tasse kochen. Ja, Mensch, der ist doch nur ein paar Jahre jünger, ist er denn nicht – wie wir alle - etwas rüde umsozialisiert worden, damals in den 70ern? Oder macht dem zuhause noch sein Gespons seinen Dreck wieder weg? Auch eine Zugehfrau (klasse Wort!) zu haben, ist noch lange kein Grund unmotiviert Zusatzdreck zu produzieren. Sachichma.

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