Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Lob der Frauen 4
Schon im Alten Testament wird ein Loblied auf die Frauen gesungen:

„1 Dies sind die Worte des Königs Lamuel, die Lehre, die ihn seine Mutter lehrete:
2 Ach, mein Auserwählter, ach, du Sohn meines Leibes, ach, mein gewünschter Sohn,
3 laß nicht den Weibern dein Vermögen und gehe die Wege nicht, darin sich die Könige verderben!
4 O, nicht den Königen, Lamuel, gib den Königen nicht Wein zu trinken noch den Fürsten stark Getränke.
5 Sie möchten trinken und der Rechte vergessen und verändern die Sache irgend der elenden Leute.
6 Gebet stark Getränke denen, die umkommen sollen, und den Wein den betrübten Seelen,
7 daß sie trinken und ihres Elendes vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken.
8 Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.
9 Tu deinen Mund auf und richte recht und räche den Elenden und Armen.
10 Wem ein tugendsam Weib bescheret ist, die ist viel edler denn die köstlichsten Perlen.
11 Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln.
12 Sie tut ihm Liebes und kein Leides sein Leben lang.
13 Sie gehet mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren Händen.
14 Sie ist wie ein Kaufmannsschiff, das seine Nahrung von ferne bringt.
15 Sie stehet des Nachts auf und gibt Futter ihrem Hause und Essen ihren Dirnen.
16 Sie denkt nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen Weinberg von den Früchten ihrer Hände.
17 Sie gürtet ihre Lenden fest und stärkt ihre Arme.
18 Sie merkt, wie ihr Handel Frommen bringt; ihre Leuchte verlöscht des Nachts nicht.
19 Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger fassen die Spindel.
20 Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reichet ihre Hand dem Dürftigen.
21 Sie fürchtet ihres Hauses nicht vor dem Schnee, denn ihr ganzes Haus hat zwiefache Kleider.
22 Sie macht ihr selbst Decken; weiße Seide und Purpur ist ihr Kleid.
23 Ihr Mann ist berühmt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes.
24 Sie macht einen Rock und verkauft ihn; einen Gürtel gibt sie dem Krämer.
25 Ihr Schmuck ist, daß sie reinlich und fleißig ist; und wird hernach lachen.
26 Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist holdselige Lehre.
27 Sie schauet, wie es in ihrem Hause zugehet, und isset ihr Brot nicht mit Faulheit.
28 Ihre Söhne kommen auf und preisen sie selig; ihr Mann lobt sie.
29 Viele Töchter bringen Reichtum; du aber übertriffst sie alle.
30 Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den Herrn fürchtet, soll man loben.
31 Sie wird gerühmt werden von den Früchten ihrer Hände; und ihre Werke werden sie loben in den Toren.“
(Sprüche 31 nach der Luther-Übersetzung)
Da hab ich mich mein ganzen Leben dran gehalten und keinem Weib mein Vermögen gegeben. Dies fiel mir auch deshalb besonders leicht, da ich kein Vermögen hatte. Erst seit ich a klein’s Vermögen hab, denk ich anders drüber. (Als Nicht-König falle ich ja eh nicht unter das Sauf-Verbot, also auch da: klar eingehalten. Wobei die Rechtsvorschrift nicht betrunken Recht zu sprechen unmittelbar einleuchtend ist. Und so Elend, dass ich mir aus diesem Grunde einen auf die Glocke gießen müsste, habe ich mich auch noch nicht gefühlt.) Vielleicht bin ich ja doch ein gottesfürchtiger Mann.

Hach, das Alte Testament hat immer so etwas Lebenspraktisches.

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jean stubenzweig, Mittwoch, 12. Oktober 2011, 10:39
Ich singe lieber
die Hohen Lieder mit.
[...] Die Söhne meiner Mutter schnaubten mich an,
hießen mich die Weinberge hüten —
und meinen Weinberg,
Ja meinen,
hüte ich nicht. [...]

g., Donnerstag, 13. Oktober 2011, 07:27
Ich bin doch kein Bruder Leichtfuß,
mir bleibt nur der Wein für meine betrübte Seele.
(Herzlichen Dank für das schöne Frauenlob: „Das Lied hat Fleisch und Rippen,/
Hat Hand und Fuß; es lacht und küßt/
Mit schöngereimten Lippen/“)