Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Wundersame Maschinen XIV
„Kaufmann, Name einer berühmten Akustikerfamilie in Dresden. Johann Gottfried K., der Gründer der dortigen Fabrik selbstspielender Musikwerke, geb. 14. April 1751 zu Siegmar bei Chemnitz, war erst Strumpfwirker, trat sodann bei einem Mechaniker in Dresden in die Lehre und setzte nach dem Tod seines Lehrmeisters dessen Geschäft fort. Er verfertigte namentlich Spiel- und Harfenuhren, erfand auch eine Flötenuhr und erregte mit seinen mechanischen Arbeiten großes Aufsehen. Seit Anfang des 19. Jahrh. unterstützte ihn dabei sein Sohn Friedrich K., geb. 5. Febr. 1785, der neben seinem großen Trompeten- und Paukenwerk (Salpingion) besonders durch sein Belloneon und seinen Trompeterautomaten sich einen Namen erwarb. Gemeinschaftlich konstruierten Vater und Sohn das Chordaulodion und Harmonichord. Nachdem beide Künstler schon früher mehrere Städte Deutschlands mit ihren Instrumenten besucht, bereisten sie auch Italien, Rußland, England und Frankreich. Nach des Vaters Tode, der 10. April 1818 in Frankfurt a. M. erfolgte, setzte der Sohn diese Reisen fort. Er starb 1. Dez. 1866 in Dresden. Auch der Sohn des letztern, Theodor K., geb. 9. April 1823, war mit bedeutendem Kunsttalent begabt. Das von ihm erfundene "Orchestrion" muß zu den großartigsten mechanischen Kunstwerken gerechnet werden und erregte namentlich 1850 in England Bewunderung. Er starb 5. Febr. 1872. In Dresden besteht seit längerer Zeit das "Akustische Kabinett von K.", in welchem alle Instrumente der genannten Erfinder dem Publikum vorgeführt werden.“
(Meyers Konversationslexikon, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892)

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