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Wundersame Maschinen VI
Im Salzburger Land hat sich der Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems 1613 im Garten seines Schlosses Hellbrunn eine Gartenanlage bauen lassen, die zum skurrilsten gehört, was die Renaissance hervorgebracht hat. Die Anlage wurde von Santino Solari, statuarius idem et architectus, erbaut.

Ein vielfältiges „Teatro delle acque“ nach italienischem Vorbild, Markus Sittikus galt als Halbitaliener, das „Germaul“, eine aus Kupfer getriebene Figur mit riesigen Ohren, die die Augen verdreht und die Zunge heraus streckt, Griechische Götter, Hirschmenschen und Forstteufel und ein weitläufiger Schlosspark sind zu bestaunen.
Am Fürstentisch nahmen die Besucher des Markus Sittikus Platz und wurden sogleich mit Wasser bespritzt.

Im Schloss selbst, befindet sich die Vogelsanggrotte, in der Vogelstimmen über hydraulische Künste erzeugt werden. Schade ist, dass der Drache, der einst die Grotte beherrschte nicht mehr zu sehen ist.

Einhundert Jahre später wurde der Anlage noch das mechanische Theater hinzugefügt. Auf einer halbrunden Bühne wird das Leben in einer Kleinstadt dargestellt. Vor den Häusern wird musiziert, Schausteller tanzen mit Bären, über 100 Figuren hämmern und sägen und auch ein Trupp Soldaten marschiert durch die Stadt. Untermalt wird die Szenerie durch eine wasserbetriebene Orgel.

Das mechanische Theater
(Wikipedia)

Einen Eindruck der Hellbrunner Wasserspiele und des mechanischen Theaters vermittelt ein etwas dämliches Touristenfilmchen.

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