Eine kleine Belehrung über das richtige Verhalten auf Rolltreppen
g. | Mittwoch, 5. November 2008, 10:05 | Themenbereich: 'so dies und das'
Max Goldt hatte vor Jahren bereits mit seinem Diktum “rechts stehen, links gehen” darauf hingewiesen, dass der Großstädter immer in Eile und dass dies auch völlig in Ordnung sei. Seine Benimmschule ist allerdings ergänzungsbedürftig:
- rechts stehen, links gehen: wie gesagt, Großstädter sind in Eile und wollen eventuell ihren Zug noch erwischen.
- nach dem Transport nicht am Ende der Rolltreppe stehen bleiben, um sich zu orientieren, sondern zwei Schritte gerade aus und einen zur Seite: so vermeiden sie das Aufrollen der Treppennutzer.
- Herrschaften, die mit einem Rentnerbaggi behaftet sind, diesen nicht neben sich abstellen, sondern vor oder hinter den eigenen Füßen.
- Gruppen, insbesondere jüngerer Leute, sollten auf Rolltreppen nicht schupsen und infernalisch brüllen.
- Mit geöffneter Bierflasche etc. nicht gestikulieren: Einige ihrer Mitreisenden sind dankbar, wenn sie zu Hause nicht gefragt werden, ob sie noch schnell im ‚Bierhimmel' waren.
- Wenn sie sich durch eine aggressiv-laute Stimme mit den Worten "Hey! Baby!" an eingehende Anrufe mahnen lassen, bitte das Taschentelefon vor Benutzung der Rolltreppe abschalten.
- Nach Fußballspielen nicht unvermittelt "Ole, ole, oleeeeH" brüllen. Ihre Mitreisenden erschrecken zu Tode.
- Bitte nicht mit ihrem Regenschirm oder dem Gestänge ihrer Fahne, Demonstrationstransparent o.ä. herumfuchteln: sie könnten jemand die Brille abfegen.
- Wenn sie den Benutzerstrom kreuzen wollen, halten sie mindestens drei Meter Abstand zu den ankommenden Rollgästen: es müssen dann nicht zehn Leute auf der Stelle hüpfen, um eine Karambolage zu vermeiden.
- Die Nutzung von Rolltreppen mit vier Koffern, zwei Reisetaschen, diversen Kleinstrucksäcken und Beutelchen sowie zwei Kindern, ist keine gute Idee für ein übermüdetes Paar.