Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Freitag, 18. Januar 2013
Wenn der eine Esel den anderen Langohr schimpft
Zu Harald Eias Vorführen von blasierten Geschlechterforschern Teil 3




Bei der ‚Evolutionsbiologie‘ (gegen Evolutionsbiologie ist ja nichts einzuwenden) werde ich misstrauisch und die Versimplifizierung von Darwin stößt mir ja sofort unangenehm auf, schließlich gibt es im Tierreich eine Fülle von physischen Merkmalen und Verhaltensweisen, die evolutionsbiologisch ziemlich sinnlos bzw. beliebig sind. Vielleicht sollte man mehr Wert auf die vielfältigen Interaktionen zwischen ‚körperlichen‘ und ‚sozialen‘ Faktoren legen.

Die Borniertheit einer Aussage: „Ich habe eine theoretische Grundlage. Da ist kein Platz für Biologie.“ ist natürlich frappierend. Nur kommt man eben ohne theoretische Grundlage auch nicht aus.

Bei Alles Evolution gibt es die vollständige Fassung (allerdings mit englischen statt deutschen Untertiteln)

Problematisch sind – ebenso wie bei den „stramm soziologisch“ ausgerichteten Ansätzen – die Vorannahmen.

So sehr ich das Vorführen der Borniertheit skandinavischer sozialpflegerischer Denkgewohnheiten gerechtfertigt finde, ein wenig aufbohren der Hirnforscher und Genfreaks, wie es etwa Stephan Schleim macht, wäre angebracht gewesen. (Wenn es Eia darum gehen sollte)

Nochmals zu Eia, simplifizierende Geschlechterhirnis kann man auch so kritisieren: Puppenhaus und Ritterburg – spielen Mädchen und Jungen anders?

Eine einigermaßen vernünftige Kritik an Eia konnte ich im Netz nicht finden, nur festmeterweise maskulinistisches Triumpfgetröte. (by the way: vor ca. 100 Jahren galt blau als Mädchenfarbe )

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