Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Montag, 8. September 2008
Tageslosung
„Aufgrund seiner langen Erfahrung mit Unannehmlichkeiten fragt sich Lemmel, wann die Seifenblase platzen und die Probleme beginnen werden.“

(Robert Littell Zufallscode S. 174)

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Zigarettenfabrik Gárbaty (Pankow)
Eingangsbau und Hauptgebäude der Garbatyzigarettenfabrik Hadlichstr. 20/21
1881 gründete Josef Garbáty-Rosenthal (geb.: 27. Juni 1851 in Lida, gest.: 29. Juni 1939 in Berlin) sein Zigarettenunternehmen. 1906 wurde der neoklassizistischer Eingangsbau (Paul Überholz) und das Hauptgebäude mit Jugendstilelementen in der Hadlichstrasse 19/20, 1930-31 dann der Erweiterungstrakt in Stahlskelettbau (Fritz Höger) errichtet. Die ‚Garbaty’ und die ‚Königin von Saba’, in Berlin die ‚Königin von Pankow’ genannt, wurden schnell zu führenden Marken.

Die Familie Garbáty legte Wert auf vorbildliche soziale Bedingungen für die Beschäftigten und förderte soziale Einrichtungen, z.B. das benachbart, in der Berliner Straße, gelegene Jüdische Waisenhaus. Josef Garbáty lebte bis zu seinem Tode 1939, betreut von Sophie Boroschek, in seiner Villa in Pankow. Er ist auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigt. Sophie Boroschek wurde 1943 im KZ Natzweiler-Struthof ermordet.

1938 wurde der Betrieb arisiert, d.h. zwangsweise verkauft. Die Familie Garbáty verlor damit einen Großteil ihres Vermögens. Nach der Gründung der DDR wurde der Betrieb in Volkseigentum überführt und 1960 mit einer anderen Zigarettenfabrik zur „Berliner Zigarettenfabrik“ (Bezifa) fusioniert. 1992 wurde die Fabrik stillgelegt.

Der Vorplatz des S-Bahnhofes Pankow trägt seit 2000 den Namen Garbátyplatz, der Bezirk Pankow errichtete 2002 ein Denkzeichen zu Ehren von Josef Garbáty.

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