Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Halb Acht
Schüler auf Klassenfahrt in Berlin sind die Pest. Sie sumpfen die ganze Nacht durch, schlurgeln dann in der Frühe, wenn ehrbare Leute zur Arbeit fahren, in den Zug. Einer kotzt auf den Boden und der Rest des Trupps dümpelt unentwegt an der Tür herum, so dass jeder der ein- oder aussteigen will, zunächst eine Alkoholleiche beiseite schieben muss. Ich sage: „Sauseggel, versoichte! Mer sodd euch krummbohrte Arschlöcher grad ungschpitzt in der Bodea neihaua, a Fuhre Mischt drüber kippa, naufsteiga, rondergucka und So! saga.“

Dazu fällt mir ein Tübinger Mundartdichter ein, dessen Name mir leider entfallen ist. Das Gedicht ging ungefähr so:
„D‘Studenda
Dr ganza Dag hocket se am Neckar rom ond saufet!
… aber selbscht des könne mir bessr!“
( Wilhelm Karl König?)

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jean stubenzweig, Dienstag, 8. März 2011, 08:36
Über Jeeves
bin ich gestern bereits auf Schwäbisches gestoßen. Das ist zwar nicht so schön dialektisch, aber komisch ist es auch.

nnier, Dienstag, 8. März 2011, 10:15
Große Klasse! Beides. (Und solches wirkt mundartlich doch wesentlich überzeugender als "Man sollte euch krummgebohrte Arschlöcher geradewegs ungespitzt in den Boden hineinschlagen" ...)

vert, Dienstag, 8. März 2011, 14:13
deswegen mussten wir ja damals auch nach mannheim fahren.

g., Mittwoch, 9. März 2011, 04:58
Nach Mannheim?
Wurden Sie denn wie weiland Friedrich Schiller mit Festungshaft bedroht, dass sie sich auch nach Mannheim flüchten mussten?

vert, Mittwoch, 9. März 2011, 17:50
ja, das war hart. unsere vermutung war, dass unsere klassenlehrererin unbedingt da hin wollte, wahrscheinlich hat sie provision bekommen. oder musste für eine woche untertauchen.

wir haben uns gerächt und dafür hinterher alle einen verweis bekommen. die begründung war so doof und hanebüchen, dass ich heute noch stolz darauf bin.