Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Donnerstag, 3. März 2011
Der Schwan auf der Brücke
Eigentlich habe ich ja immer einen Fotoapparat dabei,nur gestern Abend leider nicht, als es einen Schwan im dicksten Berufsverkehr auf die Warschauer Brücke verschlug. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, seine Frau gegen die aggressiven Nebenbuhler in Gestalt von Autos und Fahrradfahrern zu verteidigen. Immer aufgeregter und aggressiver attackierte er. Eigentlich war er auch sehr erfolgreich, zumindest die Radfahrer konnte er mit seinem Schnabel vertreiben, die Autofahrer machten ihn mit ihrer Huperei hysterisch. Ob die Leute glauben, dass sich ein Schwan durch Hupen in Luft auflöst?
Mit einer jungen Frau habe ich dann eine Zeitlang diskutiert, ob man nicht irgendwo irgendeine Gerätschaft auftreiben könnte, mit der man den Schwan auf die Treppe Richtung Ufer abdrängen könnte. Wenn man einen Besen griffbereit gehabt hätte, hatten wir aber nicht. Wir versuchten ihn dann, begleitet von herumfuchteln und mit den Armen rudern, nieder zu diskutieren. So in der Art: "Keiner will dir deine Frau abspenstig machen, alles im grünen Bereich, du kannst zurück auf die Spree ohne dass dir jemand etwas Übles antun will." Hat nicht geklappt.
Irgendwann kam dann die Polizei und setzte ihre Schutzschilde, die sie sonst bei Demonstrationen tragen, gegen den Familienverteidiger ein. Mit Erfolg.

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