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F. C. Delius: Als die Bücher noch geholfen haben
g. | Freitag, 26. Oktober 2012, 07:26 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
Im letzten Urlaub habe ich es dann doch noch geschafft, Delius‘ biografische Skizzen zu lesen. Sie gliedern sich in vier Kapitel:
1. Zwischen Ich und Wir
2. Wagenbach und RAF und Rotbuch
3. Literatur vor Gericht
4. Mauer-Unterwanderungen
Eine schöne Urlaubslektüre, flott zu lesen, mühelos und für jemanden, der die Auseinandersetzungen dieser Zeit einigermaßen im Blick hat, eine mehr als lohnende Lektüre.
Vielleicht nicht reflektiert genug, zumal mir an einigen Stellen nicht klar war, ob es nur um das damalige Erleben und Empfinden ging oder ob es als Rückschau gedacht ist. Vieles wäre als Bericht über diese Zeit völlig okay, vierzig Jahre später könnte man einen anderen, weniger sich selbst rechtfertigenden und selbstlobenden Blick darauf haben.
Zwei Beispiele: zum Einen der erste Teil, der viel über die Gruppe 47 erzählt. Dass man sich als junger Autor im Rahmen einer wohlwollenden Kritik wohl fühlt, kann ich nachvollziehen (und in Susan Sonntag hätte ich mich auch verliebt). Einige Jahrzehnte später wäre ein nachdenklicher Blick auf Paul Celans Wahrnehmung der Kriegsheimkehrergeneration vor allem vor dem Hintergrund von Grass‘ Israel-Gedicht für meinen Geschmack angebracht gewesen.
Und dann im vierten Teil schildert er ausführlich seine Kontakte mit oppositionelle DDR-Schriftstellerinnen und Schriftstellern sowie zu Oppositionellen in anderen Ostblockstaaten und die Bemühungen des Rotbuch-Verlages sie im Westen zu veröffentlichen. Die Einschätzung, dass es eben nicht die Konservativen waren, die sich konkret bemühten, sondern ‚Linke‘ teile ich. Die ‚Geh-doch-rüber‘-Fraktion quatschte nur von den Brüdern und Schwestern. Es schleicht sich nur an einigen Stellen ein greinender Ton (‚Wir sind es doch gewesen und nicht die da.‘) ein, der heute unnötig ist. Vor dem Hintergrund der vergangenen und auch heutigen Anfeindungen ist es natürlich nachvollziehbar, auch wenn man Götz Ali et al auch nicht zu viel Beachtung schenken sollte.
Delius liest aus dem Kapitel über den Siemensprozess:
1. Zwischen Ich und Wir
2. Wagenbach und RAF und Rotbuch
3. Literatur vor Gericht
4. Mauer-Unterwanderungen
Eine schöne Urlaubslektüre, flott zu lesen, mühelos und für jemanden, der die Auseinandersetzungen dieser Zeit einigermaßen im Blick hat, eine mehr als lohnende Lektüre.
Vielleicht nicht reflektiert genug, zumal mir an einigen Stellen nicht klar war, ob es nur um das damalige Erleben und Empfinden ging oder ob es als Rückschau gedacht ist. Vieles wäre als Bericht über diese Zeit völlig okay, vierzig Jahre später könnte man einen anderen, weniger sich selbst rechtfertigenden und selbstlobenden Blick darauf haben.
Zwei Beispiele: zum Einen der erste Teil, der viel über die Gruppe 47 erzählt. Dass man sich als junger Autor im Rahmen einer wohlwollenden Kritik wohl fühlt, kann ich nachvollziehen (und in Susan Sonntag hätte ich mich auch verliebt). Einige Jahrzehnte später wäre ein nachdenklicher Blick auf Paul Celans Wahrnehmung der Kriegsheimkehrergeneration vor allem vor dem Hintergrund von Grass‘ Israel-Gedicht für meinen Geschmack angebracht gewesen.
Und dann im vierten Teil schildert er ausführlich seine Kontakte mit oppositionelle DDR-Schriftstellerinnen und Schriftstellern sowie zu Oppositionellen in anderen Ostblockstaaten und die Bemühungen des Rotbuch-Verlages sie im Westen zu veröffentlichen. Die Einschätzung, dass es eben nicht die Konservativen waren, die sich konkret bemühten, sondern ‚Linke‘ teile ich. Die ‚Geh-doch-rüber‘-Fraktion quatschte nur von den Brüdern und Schwestern. Es schleicht sich nur an einigen Stellen ein greinender Ton (‚Wir sind es doch gewesen und nicht die da.‘) ein, der heute unnötig ist. Vor dem Hintergrund der vergangenen und auch heutigen Anfeindungen ist es natürlich nachvollziehbar, auch wenn man Götz Ali et al auch nicht zu viel Beachtung schenken sollte.
Delius liest aus dem Kapitel über den Siemensprozess:
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