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Die Sollroststelle
g. | Freitag, 13. April 2012, 06:34 | Themenbereich: 'so dies und das'
Beim Lesen dieser Anmerkung fiel mir die Erzählung eines Freundes wieder ein, der in den Schulferien oder den Semesterferien bei einem leidlich bekannten Autobauer gearbeitet hatte.
Der Verdienst war gut, die festangestellten Kollegen waren wohlwollend, nahmen ihn und die anderen Jobber aber nicht ganz ernst. Und so machten sie es sich zu ihrer Angelegenheit den jungen Leuten etwas vom Leben, und damit meinten sie in erster Linie das Berufsleben, zu erzählen. Vielleicht dachten sie aber auch: der kommt in 10 Jahren aus der Uni wieder in unseren Betrieb, aber dann als Chef. Jetzt ist die Gelegenheit, ihnen mal beizubiegen, wie wir die Welt sehen. Na, wie auch immer, auf jeden Fall versuchten sie ihnen etwas von ihrem Stolz als Produzenten eines der besten Autos der Welt beizubiegen bzw. von dem Stolz, den sie eigentlich verspüren wollten.
Die meisten Ferienjobber sollten die Karossen vom Ende der Fertigungstrasse auf einen Parkplatz fahren, zwar schwungvoll, aber doch auch ohne die nagelneuen Fahrzeuge bei diesem Mannöver zu beschädigen. Dies gelang nicht immer und diejenigen, die es zu dolle trieben, wurden dann wieder in die Freiheit der Ferien entlassen. Beim ersten Touchieren holte man sich eine gehörige Standpauke ab. „Wenn du Sauseckel nicht aufpasse kansch, fliegscht hier schneller naus, als du Gaspedal saga oder drücke kansch. Was glaubsch den du. Mir schaffe den ganze Tag, damit mer so a Auto fertig kriega, ond du fährschs aus lauder Bledheit nocherd kaPutt?“ So ungefähr.
Mein Schulfreund arbeitete nun nicht in dieser Abteilung, sondern in einer anderen, der Lackiererei. An die Endlackierung ließen sie ihn natürlich nicht heran. Seine Aufgabe war es die sogenannten Sollroststellen anzubringen, d.h. vor der Grundierung auf bestimmten Schweißnähten einen Klebestreifen anzubringen und ihn nach der Grundierung wieder zu entfernen. Aber höchst wahrscheinlich hat er etwas völlig falsch verstanden oder diese Praxis wurde aus technischen Gründen nur kurze Zeit und das ist schon lange her. Is ja klar. Seine Kollegen haben sich auf jeden Fall sehr zurückgehalten, ihm das zu erklären, obwohl es lange vor dieser Zeit war.
Der Verdienst war gut, die festangestellten Kollegen waren wohlwollend, nahmen ihn und die anderen Jobber aber nicht ganz ernst. Und so machten sie es sich zu ihrer Angelegenheit den jungen Leuten etwas vom Leben, und damit meinten sie in erster Linie das Berufsleben, zu erzählen. Vielleicht dachten sie aber auch: der kommt in 10 Jahren aus der Uni wieder in unseren Betrieb, aber dann als Chef. Jetzt ist die Gelegenheit, ihnen mal beizubiegen, wie wir die Welt sehen. Na, wie auch immer, auf jeden Fall versuchten sie ihnen etwas von ihrem Stolz als Produzenten eines der besten Autos der Welt beizubiegen bzw. von dem Stolz, den sie eigentlich verspüren wollten.
Die meisten Ferienjobber sollten die Karossen vom Ende der Fertigungstrasse auf einen Parkplatz fahren, zwar schwungvoll, aber doch auch ohne die nagelneuen Fahrzeuge bei diesem Mannöver zu beschädigen. Dies gelang nicht immer und diejenigen, die es zu dolle trieben, wurden dann wieder in die Freiheit der Ferien entlassen. Beim ersten Touchieren holte man sich eine gehörige Standpauke ab. „Wenn du Sauseckel nicht aufpasse kansch, fliegscht hier schneller naus, als du Gaspedal saga oder drücke kansch. Was glaubsch den du. Mir schaffe den ganze Tag, damit mer so a Auto fertig kriega, ond du fährschs aus lauder Bledheit nocherd kaPutt?“ So ungefähr.
Mein Schulfreund arbeitete nun nicht in dieser Abteilung, sondern in einer anderen, der Lackiererei. An die Endlackierung ließen sie ihn natürlich nicht heran. Seine Aufgabe war es die sogenannten Sollroststellen anzubringen, d.h. vor der Grundierung auf bestimmten Schweißnähten einen Klebestreifen anzubringen und ihn nach der Grundierung wieder zu entfernen. Aber höchst wahrscheinlich hat er etwas völlig falsch verstanden oder diese Praxis wurde aus technischen Gründen nur kurze Zeit und das ist schon lange her. Is ja klar. Seine Kollegen haben sich auf jeden Fall sehr zurückgehalten, ihm das zu erklären, obwohl es lange vor dieser Zeit war.
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