Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Donnerstag, 5. April 2012
Schnipsel
Manchmal lese, sehe oder höre ich irgendwo etwas und es fällt mir dazu etwas mehr oder weniger Komisches oder Kluges ein, das schreibe ich dann auf:

  1. Wer das Verhalten von Kapos beschreibt rechtfertigt keineswegs den Nationalsozialismus.
  2. Der Prokrastinateur kommt wieder heur.
  3. Der vorausschauende Gast bringt eine Flasche Zwetschgenschnaps als Geschenk mit. Man will ja nicht auf dem Trockenen sitzen, während man auf die Tofuwurst oder das Sellerieschnitzel wartet. (aus der Serie: Warum man Deutsche nicht vegetarisch kochen lassen darf)
  4. Adorno war ein großer –ismus-Bauer.
  5. „Ute Sanella kommt jetzt andauernd im Fernseh“, sagte ich letztens zu meiner Frau. „Woher weißt du denn das?“ wollte sie wissen. „Steht in der Zeitung.“
  6. Neugierig geworden, weil er als genauer Beobachter gilt: Was irritiert mich an den drei Texten von Siegfried Kracauer?
    „Wie volkstümlich das Radio schon ist, beweisen die schwierigen technischen Beschreibungen, die neben den schwarzen oder braunen Kästen im Schaufenster liegen. Junge Burschen überfliegen die Texte mit einem fachmännischen Verständnis, das sie den politischen Ereignissen offenbar nicht entgegenbringen. Sonst wäre die Politik bei uns anders, und die Lautsprecher überwögen nicht so. In ihrer Nähe befinden sich einige Geschäftchen, die mit sicherem Instinkt aus irgendeiner Passage hervorgekrochen zu sein scheinen.“
    Das Elitäre bzw. wohl eher Manierierte? oder weil ich mit den Sprachbildern ( „die mit sicherem Instinkt aus irgendeiner Passage hervorgekrochen zu sein scheinen“ ) nichts anfangen kann und sie nicht verstehe? Ein weiterer Text von Siegfried Kracauer DAS SCHREIBMASCHINCHEN (bestätigt meinen Eindruck) Na gut, dann lese ich halt weiter Alfred Polgar.
  7. Der Herr B. war allen als Historiker von mäßigem Verstande und bescheidenem Fleiß bekannt, zudem als eifernder Kämpfer gegen alles was irgendwie „links“ sich gebärdete. Heute belfert er immer noch durch die Lande.
  8. Wenn Trotzköpfchen Christoph Lauer nicht weiß, was eine Transfergesellschaft ist, hätte er auch mal googeln können. Vielleicht ist aber die Vorbereitung auf eine Veranstaltung für einen Piraten zu viel der Mühe, oder sie können keine Suchmaschine bedienen. (Übrigens Herr Lauer: suchen und lesen dauert nicht mal eine halbe Stunde) Eins Zwei Geht auch nach der Sendung, dann schreibt man keinen Scheiß: Drei
  9. Heute habe ich die 'Ostergeschichte' von Robert Gernhardt angefangen.

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