Das nickende Gegitter
g. | Mittwoch, 23. April 2014, 07:02 | Themenbereich: 'Notate und Anmerkungen'
„Mond floß mir durchs nickende Gegitter des duftenden Salbeibuschs ins Schlafgesicht : stürzte ich nicht in gebauschten Seidengewändern durch wimmelndes Traumvolk ?“Ein auf den ersten Blick seltsam anmutender Satz. Wenn man die verwobenen Bilder nach und nach mit Assoziationen versieht und sich konkret die Situation des Erzählers vor Augen führt, erschließt sich der Satz. Wir befinden uns am Rande der Wüste mit dem Landvermesser Philostratos, der von der Kugelgestalt der Erde nicht überzeugt ist. Gekoppelt mit den Vossischen Übersetzungsadjektiven.
( Arno Schmidt: Enthymesis BA I/1.1 S. 11)