Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Fundstücke 14. - 16. KW 2013
Hintergründe und Sichtweisen:
  • 1933 Mit dem Ermächtigungsgesetz wird Adolf Hitler nicht nur durch die NSDAP, sondern auch durch die demokratischen Parteien der Mitte mit diktatorischer Macht versehen
  • Burnout: Warum sind wir »lieber« ausgebrannt als depressiv?
  • Zwischen "Elite" und Prekariat soll es fünf weitere Klassen geben
  • Suchmaschinen für die Hausfrau
  • Das Rechtsstaatsprinzip ist zwar in bestimmten Teilen Deutschlands noch existent, aber es bröckelt gewaltig
  • Matthias Greffrath: Der Sommer, in dem unser 68 begann
  • Mathias Greffrath über Rousseau (dass Greffrath Rousseau so milde charakterisiert wundert etwas) und noch ein Rousseau-Artikel von Greffrath
  • Der deutsche Fernseh-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ hat in Polen eine heftige Debatte entfacht.
  • Die Philosophie als Augenarzt (über Wissenschaftsphilosophie)
  • Der moderne Rechtsextremismus hat die Frauen entdeckt
  • Ideologie der Anti-Ideologen (über Diskurshoheiten müsste allerdings deutlich differenzierter argumentiert werden)
  • Konzerne versus Staaten: Mit Schiedsgerichten gegen die Demokratie
  • Rezension: Robert Feustel: "Grenzgänge - Kulturen des Rauschs seit der Renaissance"


  • kluges und interessantes:
  • Die Wiederkehr des Anstandswauwaus als schlecht gekleidete Feministin (mit ungewöhnlich ziviler, vermutlich restriktiv moderierter Diskussion)
  • Welches Problem soll die Kulturflatrate lösen? (ein ganz brauchbarer Problemaufriss)
  • Wo man authentisch ist bis zum Erbrechen.
  • Frank Lübberding: Zum Tod von Ottmar Schreiner
  • Jürgen Habermas: Nachmetaphysisches Denken II „Ein liberaler Staat, der seine Bürger ausdrücklich dazu ermächtigt, ein frommes Leben zu führen, darf religiöse Stimmen nicht schon an der zivilgesellschaftlichen Basis des demokratischen Prozesses zum Schweigen bringen, so Habermas.“
  • statt wirklicher Analyse blüht in Deutschland eine enervierende, obskurantistische Hitler-Folklore.
  • Peter Decker über den Begriff ‚Klasse‘
  • Die Spieltheorie als eine Ansammlung von Fabeln und Sprichwörtern via Kopfschüttlerin
  • Macht des Diskurses: Foucault (Zustimmende Darstellung des geistesgeschichtlichen Ansatzes von Foucault)


  • Zu Literatur und Sprache
  • Things that I won´t do for love erzählen erstaunlich verstörende Geschichten.
  • Die Welten des Ror Wolf
  • Matthias Greffrath stellt u.a. „die Inspektion der abendländischen Aktivitätskultur“ vor und die »List der cartesianischen Vernunft«. (Tim Parks und Klaus Michael Meyer-Abich)
  • Matthias Greffrath Pamphlete, Pamphlete
  • Für meine Afrikasammlung: Sophie Sumburane im Gespräch mit Alain Mabanckou
  • Was für ein unerfreulicher Haufen vertikal überspannter Biedermänner!
  • Jan-Christoph Hauschild: Das Wunder Heine (Zusammenstellung der Kritiker Heines, eher so na ja)


  • Neue Wörter und Wendungen:
  • Sitzkrieg
  • Stilleben heißt auf französisch nature morte.
  • Schlechtreibhelfer
  • Hipstermongos
  • Korinthen aus eigener Kackung
  • Schreibschreib
  • aufklärerische Polemik
  • NINJAs (no income, no job, no assets - „kein Einkommen, keine Arbeit, kein Vermögen“)
  • »die "Junge Freiheit", das Blatt für Rechtsradikale mit Abitur«
  • flatulenter Conférencier


  • Amüsantes:
  • Das nächste Mal aber…
  • „Die Kunst macht ja Dinge, die glaubt man nicht. Mitunter bohrt sie einem in unangenehmer Aufdringlichkeit wie ein Fremder in der Nase.“
  • Was so alles erforscht wird: Idealer Penis ist zwischen 12,8 und 14,2 Zentimeter lang
  • Wenn Sie ein ausgeglichener Mensch sind
  • Die beiden habe ich letzte Woche an der Warschauer Straße gesehen
  • Die Facebookmutti


  • so dies und das:
  • Zum Streit um die Benennung des Platzes vor dem Jüdischen Museum in Berlin. Nur Frauen erlaubt (der Artikel ist etwas denunziatorisch)
  • Wie man mit dem Opferschutz neue Täter schafft (Hoffentlich sind das nur Einzelfälle)
  • „Man könnte sich überlegen, ob die reichsten Bürger eines Landes für jeweils ein Jahr die Kosten für ein Kampfgeschwader der Luftwaffe übernehmen sollten: Mahlzeiten und Unterkunft der Piloten und ihrer Vorgesetzten, Treibstoff der Flugzeuge …“
  • Wer sind die Nichtwähler?
  • Über die Volkshäuser der Arbeiterbewegung
  • „Ich glaube, ab zehn zählt man nicht mehr. Da läuft das schon selbstständig und muß nur ab und zu zum Fußball gefahren werden“
  • Die Stellung des Tieres in den Weltreligionen - Teil 1: die jüdisch-christliche Tradition
  • Import-Priester in Deutschland Als afrikanischer Missionar im erzkatholischen Münsterland
  • Adorno als Jugendschriftsteller Vielleicht ist das die Erklärung für das ganze Honkdonitentum?
  • Wie ticken Onlinekommentierer politisch? (Man ahnte es schon) via Sargnagelschmiede
  • Über die Quotierung von Aufsichtsräten „Dort wird bisweilen, so ist zu hören, für relativ wenig Arbeit ziemlich viel Geld bezahlt. Das Familienleben „höherer Töchter“ muss unter dieser Tätigkeit wohl nicht leiden.“
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    vert, Freitag, 19. April 2013, 14:34
    "Der moderne Rechtsextremismus hat die Frauen entdeckt " - da guck ich mal schräg durch den raum, sehe das buch "Kameradinnen. Frauen stricken am Braunen Netz" der fantifa marburg und denke mir meinen teil über den wissenschaftsbetrieb.
    erscheinungsjahr 1995, übrigens.

    g., Samstag, 20. April 2013, 06:08
    Ich fand den Artikel insofern interessant als auch nach meiner Wahrnehmung der Berichterstattung über Zschäpe, über Frauen in rechtsextremen Zusammenhängen, meist als „die nette Terroristin von nebenan“ u. ä. beschrieben werden. Neu war für mich, dass die NPD gezielt Frauen einsetzt. Michaela Köttig ist aber an dem Thema schon einige Jahre dran. Ihre Diplomarbeit aus Kassel zum Thema ist von 1995. Vielleicht gibt es ja Verbindungen nach Marburg? Der Arbeitskreis existiert nun auch schon seit 10 Jahren. Da ich mich auf diesem Gebiet überhaupt auskenne, kann ich nicht sagen, ob der Wissenschaftsbetrieb hinterherhinkt. Wundern würde es mich aber auch nicht.

    vert, Mittwoch, 24. April 2013, 10:30
    achnaja, ist natürlich auch bezeichnend, dass sich für das o.g. buchprojekt eine "feministische antifa" zusammenfinden musste, weils für die klassischen antifa-macker halt nur ein gedöns-thema war.

    g., Donnerstag, 25. April 2013, 06:03
    Ich habe zu Beginn meines Studiums mal Kontakt zur Antifa der Uni aufgenommen. Ich habe es dann schnell wieder gelassen. Verkrampfte Wurstköppe, die völlig distanzlos ihr Mitleid zum Zentrum ihrer Weltanschauung gemacht haben und sich für den Nabel der Welt hielten. Ultracoole tolle Hechte. Dass solche Leute ein Thema wie weiblichen Rechtsradikalismus nicht aufnehmen wollen, ist dann schon auch folgerichtig. Da fällt für die Pflege des eigenen Egos schließlich nichts ab. Wobei ich von einer Feministischen Antifa auch das erste Mal höre. Gibt es solche Gruppen an vielen Unis?