Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Reisejournal Sizilien Frühjahr 2012 (2)
Sonntag, 3. Juni 2. Teil

Heute ist Sonntag und Strand und Straße vor unserer Unterkunft entsprechend belebt.



Ein kleiner Rundgang durch das Örtchen, Wasser kaufen und eine Kleinigkeit essen. Die Antipasti waren so lala.
Eine Stunde Pause, dann wird es Zeit für den Sundowner.
Vor dem Haus steigt ein Fleischberg mit Shorts, T-Shirt und Badelatschen auf seine schwere Moto Guzzi und fährt davon. Ich muss dabei unwillkürlich an den Professor für plastische Chirurgie, damals in Freiburg, denken, der in 14-stündigen Operationen versuchte aus den Motorradfahrern wieder Menschen zu machen.



Das Abendessen war ein Reinfall: schlechte Pizza Margherita und schlechter Salat, der Wein war gut.



Auf der Piazza del Duomo ist eine Kundgebung. Wenn man mehr Italienisch könnte als für das Lesen einer Speisekarte notwendig ist, könnte man verstehen um was es geht. Eine große Menschenmenge klatscht respektvoll an einigen Stellen der Rede. Es wirkt nicht wie eine Wahlkampfveranstaltung. Meine Liebste meint, sie hätte im Weltspiegel mal ein Porträt des älteren Herrn neben dem Redner gesehen. Sie ist sich aber nicht sicher. In dem Beitrag ging es um einen Provinzgouverneur, der der Mafia den Kampf angesagt hatte. Es sind zwar Carabinieri und Policia Lokale anwesend, sie wirken aber nicht wie Personenschützer.



„Was machen wir morgen?“
„Wir haben Urlaub, wir müssen keine Pläne machen. Städtchen erkunden und den Hausberg besteigen?“
„Au ja!“

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