Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Fundstücke 4. und 5.KW 2012
Hintergründe und Sichtweisen:
  • Burkhard Müller-Ullrich: Was heißt heute "konservativ"?
  • Walter van Rossum: Was heißt heute liberal?
  • Matthias Greffrath: Was heißt heute sozialistisch?
  • Thomas Rothschild über Christina Stiegler: Die Bombe unter dem Tisch. Suspense bei Alfred Hitchcock
  • Pieke Biermann über Daniel Siemens: Horst Wessel. Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten und Manfred Gailus und Daniel Siemens (Hg.): »Hass und Begeisterung bilden Spalier« Die politische Autobiographie von Horst Wessel
  • Gregor Keuschnig bespricht eine Reihe von Büchern und Artikeln zum Thema 68 & RAF sehr verdienstvoll.


  • kluges und interessantes:
  • Erschreckendes und zugleich Ermutigendes über Margret Thatcher
  • Kriegerin
  • über die (Lokal-)Politikerin und Autorin Hannah Vogt
  • Andreas Krause Landt über Ein Recht auf Tod macht den Tod irgendwann zur Pflicht.


  • Zu Literatur
  • Jenny Smith: Katies unverzichtbare Gebrauchsanweisung für die katastrophenfreie Steuerung deines Erziehungsberechtigten
  • "Jules et Jim", Henri-Pierre Roché, Franz Hessel und Helen Grund
  • Je mehr der Alkohol fließt, desto fantastischer die Geschichten. Über eine neue Form von Heimatliteratur
  • u.a. über die subtilen Feinheiten der Prosakunst, die sich aus dem Gebrauch der von Flaubert entwickelten Erlebten Rede ergeben. Sie erlaubt »die persönliche Sprache des Autors, seinen Stil, seine Wahrnehmungsweise etc, dann die unterstellte Sprache der Figur, ihren Stil und ihre Wahrnehmungsweise und schließlich was man die Sprache der Welt nennen könnte (...) So gesehen ist der Romancier ein Dreifachschreiber«.
  • Charles Dickens im Porträt via Christian Koellerers Notizen
  • Ironisch über leidenschaftliche Liebe zu schreiben sei „in unserer Gesellschaft fast zu einer philosophischen Haltung geworden“, aber diese Ironie entwerte die Liebe. Über Daniela Krien: Irgendwann werden wir uns alles erzählen


  • amüsantes:
  • Wie die Uni-Ökonomen versagen – die Theorie der Prostitution als Mahnmal
  • Am 20. Januar war der internationale Tag der Jogginghose.
  • Algen und glitschiges Heu


  • so dies und das:
  • Über Robert Schindel: Man ist viel zu früh jung (Essays und Reden)
  • Herz Frank , der Begründer der "Rigaer Schule des poetischen Dokumentarfilms"
  • Von tiefen Gedanken und dicken Soßen Erwin Seitz: "Die Verfeinerung des Deutschen"
  • Metzger aus unterschiedlichen Schlachttraditionen stehen in einem imaginären Fleischgeschäft und arbeiteten sich an einem Lamm ab.
  • Kosovo: Gefecht oder Massaker?
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    damals, Donnerstag, 9. Februar 2012, 22:38
    Ich erinnere mich ...
    Zum letzten Link, dem über Kosovo: Ich habe die Berichterstattung damals auch aufmerksam verfolgt - und habe Scharping damals nicht ernst genommen, einfach weil solcherlei Propaganda bei Kriegsbeginnen jeder Art (ob nun gerechtfertigt oder nicht) einfach üblich sind. Und vor allem, weil zu diesem Zeitpunkt die serbischen Vertreibungsversuche im Kosovo ja schon einige Zeit zurück lagen - und erneute Massaker und Hufeisenpläne mir irgendwie unlogisch erschienen. Vielleicht wollte ich es in meiner Wut über die serbischen Verbrecher, die sich schon einige Jahre aufgestaut hatte, einfach auch nicht genauer wissen, was Scharping da faselt, weil dann meine Bejahung dieses NATO-Kriegseinsatzes womöglich ins Wanken gekommen wäre. Später (bei den Petersberger Gesprächen nach Kriegsende) war ich dann einigermaßen baff, dass statt der Belgrader Verbrecher nun plötzlich einfach die UCK-Verbrecher hoffähig waren. Ich glaube, diese Enttäuschung war der Punkt, nach dem ich mich vom Bescheidwissenwollen über internationale Politik endgültig verabschiedet habe. Man hat eh nie die Möglichkeit, sich seriös aktuell zu informieren.

    g., Sonntag, 12. Februar 2012, 05:56
    Mir geht es ganz ähnlich, dass nun ausgerechnet eine bekanntermaßen kriminelle Vereinigung wie die UCK hofiert und dann noch als Regierung installiert wurde erinnert an eine lange Reihe von nützlichen Diktatoren, die gestützt werden solange es den Interessen dient. Wobei mir die unverfrorene Propaganda, wenn es dann nach Jahren herauskommt, immer wieder übel aufstößt. In einer Demokratie sollte das eigentlich geahndet werden, sei es durch rechtliche Mittel, die einem als Staatsbürger allerdings nicht zur Verfügung stehen oder auch durch Abwahl. Fischers Einlassungen damals fand ich ja besonders perfide. Tja, wie nun damit umgehen? Ich schwanke meist zwischen naiver Empörung und zynischer Akzeptanz. Dass im interstaatlichen Bereich keiner der Maßstäbe gelten sollen, wie sie in innenpolitischen Fragen immer noch ansatzweise gelten, will mir nicht in den Kopf.