Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Georg Forster: Reise um die Welt 19
(Reise vom Cap nach dem antarctischen Zirkel – Erste Fahrt in höhere südliche Breiten – Ankunft auf der Küste von Neu-Seeland)
„Nachmittags fuhren wir bey einer andern viereckigten, ungeheuren Eiß-Masse vorbey, die ohngefähr zweytausend Fuß lang, vierhundert breit, und wenigstens noch einmal so hoch als unser höchster mittelster Braam-Mast, das ist, ohngefähr zwey hundert Fuß hoch war. Da sich nach BOYLENS* und MAIRANS** Versuchen die Masse des Eises zum Seewasser ohngefähr wie 10. zu 9. verhält; so muß, nach bekannten hydrostatischen Gesetzen, die Masse des Eises über dem Wasser zu jener, die sich unterm Wasser befindet, wie 1 zu 9 seyn. Wenn nun das Stück Eis, welches wir vor uns sahen, von ganz regelmäßiger Gestalt gewesen ist, welches wir einmal annehmen wollen, so muß es 1800 Fuß tief im Wasser gegangen und im Ganzen 2000 Fuß hoch gewesen seyn. Rechnen wir nun seine Breite auf obige 400 Fuß und für seine Länge 2000; so muß dieser einzige Klumpen ein tausend sechs hundert Millionen Cubic-Fuß Eiß enthalten haben.“
(Forster S. 112)
* Robert Boyle (1626-1692), irischer Naturforscher.
** Jean Jaques d'Ortous de Mairan (1678-1771), Physiker und Mathemathiker.

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