Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Dienstag, 23. Juni 2009
Georg Forster: Reise um die Welt 25
(Aufenthalt in Dusky-Bay – Beschreibung derselben – Nachricht von unsern Verrichtungen)
“Am folgenden Morgen begleitete ich Captain COOK zu einer an der nordwestlichen Seite der Bay gelegenen Bucht, die, unsrer dortigen Verrichtung wegen, die Gänse-Bucht genannt ward. Wir hatten nemlich noch fünf lebendige Gänse von denen am Vorgebürge der guten Hofnung mitgenommenen übrig, und waren willens sie auf Neu-Seeland zu lassen, um sich daselbst zu vermehren und wild zu werden. Hiezu dünkte uns diese Bucht am bequemsten, denn es gab dort keine Einwohner, dagegen aber reichliches Futter. Wir setzten sie also ans Ufer und sprachen zum Besten künftiger Seefahrer und Bewohner von Neu-Seeland, das: »Seyd fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde!« über sie aus. Sobald sie am Lande waren, liefen sie im Schlamm ihrem Fraße nach, und werden in diesem abgelegenen Winkel, ohne Zweifel gut fortkommen, ja mit der Zeit sich unsrer Absicht gemäß, hoffentlich über das ganze Land ausbreiten.“
(Forster S. 178)
Es ist faszinierend mit welcher Naivität in ein nahezu unbekanntes Ökosystem eingegriffen wurde und wie selbstverständlich künftige Kolonialinteressen formuliert werden.
Welche Auswirkungen hatte das Aussetzen der Gänse?
Die Maori sind inzwischen eine Minderheit in Neuseeland.

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