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Venezia est omnis divisa in partes sex
g. | Donnerstag, 16. Juni 2011, 06:24 | Themenbereich: 'auf Reisen'
und nicht wie die Mehrzahl der anderen Städte in vier Teile, demzufolge gibt es natürlich auch keine Stadtviertel wie im bedauernswerten Paris, sondern Sechstel.
Hier nun die Sestieri di Venezia:
Cannaregio, Castello, San Marco, Dorsoduro, San Polo, und Santa Croce.
Unsere Wohnung lag in Cannaregio, nicht wirklich überraschend an einem Kanal.
Wenn wir ein Boot gehabt hätten, wäre der andere Ausgang des Hauses nützlich gewesen.
In Ermangelung von Straßen verzichtet Venedig auf eine Nummerierung der Häuser entlang der Straßen und zählt einfach die Häuser jedes Stadtsechstels durch. Da aber in den letzten Jahrhunderten in Venedig auch neu und umgebaut wurde, musste allerorten etwas improvisiert werden und so entstand ein heilloses Chaos. Eine Person anhand der Adresse zu finden ist völlig unmöglich. Angeblich blickt außer den Briefträgern sowieso keiner durch, dabei ist es, wenn man sich erst mal einen Überblick verschafft hat, doch ganz einfach.
Unser Haus lag am Rande der Insel der Bronze- bzw. Eisengießer, dem Gheto Novo, das nicht nur das älteste jüdische Wohnquartier in Europa (im Sinne von separiert/isoliert) ist, sondern auch das Älteste in Venedig, während das Gheto vecchio jüngeren Datums ist. Sie sehen, in Venedig kann man sich ganz leicht orientieren.
An unserem ersten Abend schlenderten wir durch diese Nachbarviertel und sahen uns unversehens inmitten tanzender Männer, die das Ende des Sabbat vor ihrem Gemeindezentrum feierten.
Das Nebenhaus am Campo del Ghetto Nuovo beherbergt die Synagoge und das Museo Ebraico di Venezia.
Zwei Häuser weiter hat ein vermutlich israelischer Künstler seine Glaswerkstatt (selbstverständlich Glas, was sonst in Venedig), ob allerdings das, im Schaufenster ausgestellte Schachspiel „Aschkenasim against Sephardim“ den feiernden Männer gefallen hätte?
Na wie dem auch sei, jüdisches Leben in einer Stadt wie Venedig ist natürlich weitgehend touristisch geprägt und so bieten die koscheren Restaurants „typical israelian antipasti“, also Hummus u.ä. an, in das jiddisch sprechende Touristen aus Brooklyn mit Begeisterung strömten, während die Familie aus Israel, die wir bei unserem Bäcker trafen, angewidert auf die Offerte reagierten. Hummus und Falafel und orthodoxe Tischnachbarn können sie auch zu Hause haben.
Die meisten Touristen kommen mit dem Schiff nach Venedig,
rennen einmal um den Markusplatz und reisen dann wieder ab, andere gönnen sich ein schönes Frühstück.
Die Venezianer selbst sind von den Touristenmassen ziemlich unbeeindruckt und gehen ihren Geschäften nach.
Da können die Berliner noch was von lernen.
Hier nun die Sestieri di Venezia:
Cannaregio, Castello, San Marco, Dorsoduro, San Polo, und Santa Croce.
Unsere Wohnung lag in Cannaregio, nicht wirklich überraschend an einem Kanal.
Wenn wir ein Boot gehabt hätten, wäre der andere Ausgang des Hauses nützlich gewesen.
In Ermangelung von Straßen verzichtet Venedig auf eine Nummerierung der Häuser entlang der Straßen und zählt einfach die Häuser jedes Stadtsechstels durch. Da aber in den letzten Jahrhunderten in Venedig auch neu und umgebaut wurde, musste allerorten etwas improvisiert werden und so entstand ein heilloses Chaos. Eine Person anhand der Adresse zu finden ist völlig unmöglich. Angeblich blickt außer den Briefträgern sowieso keiner durch, dabei ist es, wenn man sich erst mal einen Überblick verschafft hat, doch ganz einfach.
Unser Haus lag am Rande der Insel der Bronze- bzw. Eisengießer, dem Gheto Novo, das nicht nur das älteste jüdische Wohnquartier in Europa (im Sinne von separiert/isoliert) ist, sondern auch das Älteste in Venedig, während das Gheto vecchio jüngeren Datums ist. Sie sehen, in Venedig kann man sich ganz leicht orientieren.
An unserem ersten Abend schlenderten wir durch diese Nachbarviertel und sahen uns unversehens inmitten tanzender Männer, die das Ende des Sabbat vor ihrem Gemeindezentrum feierten.
Das Nebenhaus am Campo del Ghetto Nuovo beherbergt die Synagoge und das Museo Ebraico di Venezia.
Zwei Häuser weiter hat ein vermutlich israelischer Künstler seine Glaswerkstatt (selbstverständlich Glas, was sonst in Venedig), ob allerdings das, im Schaufenster ausgestellte Schachspiel „Aschkenasim against Sephardim“ den feiernden Männer gefallen hätte?
Na wie dem auch sei, jüdisches Leben in einer Stadt wie Venedig ist natürlich weitgehend touristisch geprägt und so bieten die koscheren Restaurants „typical israelian antipasti“, also Hummus u.ä. an, in das jiddisch sprechende Touristen aus Brooklyn mit Begeisterung strömten, während die Familie aus Israel, die wir bei unserem Bäcker trafen, angewidert auf die Offerte reagierten. Hummus und Falafel und orthodoxe Tischnachbarn können sie auch zu Hause haben.
Die meisten Touristen kommen mit dem Schiff nach Venedig,
rennen einmal um den Markusplatz und reisen dann wieder ab, andere gönnen sich ein schönes Frühstück.
Die Venezianer selbst sind von den Touristenmassen ziemlich unbeeindruckt und gehen ihren Geschäften nach.
Da können die Berliner noch was von lernen.
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