Der hinkende Bote

Almanach für Matrosen, wie sie sein sollten

Dienstag, 14. Juni 2011
Es gibt nur einen Palazzo in Venedig,
nämlich den Palazzo Ducale:



alle anderen sind einfache Wohn- und Geschäftshäuser, sind Casas:






Natürlich lebte man in Vendig nicht in so ärmlichen Verhältnissen wie in Pisa, Genua oder Florenz. Erst im 19. Jahrhundert konnte jeder Emporkömmling sein Häuschen Palazzo nennen.

Wie es sich für die Serenissima, die erhabenste Stadt des Mittelalters und der frühen Neuzeit gehört, wurde jedem Reisenden, sei er Diplomat, Händler oder Reisender mit anderen Absichten, die Macht und Bedeutung der Stadt deutlich gemacht. Zum Dogen Venedigs stieg man hinauf:



Jedermann war klar, wenn er hier hinaufstieg: diese Stadt ist reich, sie kann mehr Söldner anheuern als jede andere Stadt, sie kann längere und blutigere Kriege führen als jede andere Stadt.

Es gibt auch nur eine Piazza, die Piazza San Marco, alles Andere sind Piazettas, Piazzales, Largos:



Wer noch nicht ausreichend beeindruckt war, konnte sich durch die Basilica di San Marco einen weiteren Eindruck verschaffen: zusammengeklaut. Alle Händler hatten die Auflage in aller Welt zusammenzuklauen, was Venedigs Pracht und Ruhm mehren konnte. Die Beutestücke wurden dann in die Basilica eingebaut.



Den römischen Bischof hatte man an den Stadtrand verbannt, damit er die Staatsgeschäfte nicht stören konnte.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren


... 544 x aufgerufen